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La TraviataOper in drei AktenText von Francesco Maria Piave Musik von Giuseppe Verdi In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln In Kooperation mit der Opéra National / Théâtre Royal de la Monnaire, Brüssel
Mit großem Aufwand ist "La Traviata" in Düsseldorf auf die Bühne gebracht worden, doch das Resultat enttäuschte.Foto 1: Richard Zeller (Giorgio Germont) und Hasmik Papian (Violette Valéry) Zunächsteinmal kann der Ausstattung schon angesehen werden, daß sie einigen Etat verschlungen hat, doch sie überzeugt nicht. Weder wirkt der purpur ausgeschlagene Salon prächtig, wie sicherlich beabsichtigt, sondern eher langweilig, noch kann der sehr steif konstruierte Wintergarten eine ländlich-idyllische Atmosphäre hervorrufen. Hier werden die Erwartungen enttäuscht, die sich mit dem Namen Ernst-Karl Hermann verbinden, ebenso wie bei der Inszenierung, für die er gemeinsam mit seiner Frau Ursel verantwortlich ist.
Foto 2: Von einer merkwürdigen Langeweile wird das ganze Stück beherrscht, was bei der Oper "La Traviata" bestimmt schwer vorstellbar ist. Zudem wird es an einigen Stellen noch peinlich, z.B. bei der Sterbeszene am Ende, wenn Violetta unter den manieriertesten Gesten dahinscheidet oder bei dem Auftritt der Zigeuner bei der Feier von Flora Bervoix, der an eine Szene aus einer Gilbert & Sullivan-Operette erinnert. Bei dieser Szene ist es auch fraglich, was die entblößte Frau auf der Bühne darstellen soll, vielleicht eine Verkörperung des leichten Lebens in Paris, doch neben den hölzern agierenden anderen Akteuren erschien sie sehr deplaciert. Wie bei einigen anderen großen Ensemble-Auftritten wird auch hier die mangelnde Sensibilität bei der Gestaltung von größeren Gruppen sichtbar. Diesen Ensembles mangelt es einfach an Dynamik.
Foto 3: Nicht einmal die musikalische Seite der Aufführung konnte für die Inszenierung entschädigen. Dem Orchester fehlte durchweg jeglicher Schwung und davon abgesehen hatte es noch Schwierigkeiten zusammen zu spielen. Die gleichen Probleme hatte auch der Männerchor. Ansonsten war die Oper auch stimmlich nicht gut besetzt. Hasmik Papian in der Rolle der Violetta konnte stimmlich nicht in allen Lagen überzeugen und Sergej Khomov (Alfredo Germont) hatte wenig Stimmvolumen. Eine Ausnahme war Richard Zeller als Afredos Vater, der durchweg seine Partie gut meisterte. Das Premierenpublikum schien von keinem dieser Punkte Notiz zu nehmen und spendete begeisterten Beifall.
Es gab viele verpaßte Möglichkeiten und viel Unvermögen. |
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne, Kostüme, Licht
Chor
Choreographie
Solisten
Violette Valéry
Flora Bervoix
Annina, Violettas Dienerin
Alfredo Germont
Giorgio Germont, sein Vater
Gastone, Visconte von Letorières
Baron Douphol
Marchese D'Obigny
Dottor Grenvil
Giuseppe, Violettas Diener
Commissionario
Ein Diener Floras
Bühnenmusik
Weitere Informationen
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