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La Traviata

Oper in drei Akten
Text von Francesco Maria Piave
Musik von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

In Kooperation mit der Opéra National / Théâtre Royal de la Monnaire, Brüssel



Premiere am 18. September 1998
im Opernhaus Düsseldorf

Von Ruth Schmüdderich / Fotos von Eduard Straub



Mit großem Aufwand ist "La Traviata" in Düsseldorf auf die Bühne gebracht worden, doch das Resultat enttäuschte.


Foto: Düsseldorf/La Traviata Foto 1:
Richard Zeller (Giorgio Germont) und Hasmik Papian (Violette Valéry)

Zunächsteinmal kann der Ausstattung schon angesehen werden, daß sie einigen Etat verschlungen hat, doch sie überzeugt nicht. Weder wirkt der purpur ausgeschlagene Salon prächtig, wie sicherlich beabsichtigt, sondern eher langweilig, noch kann der sehr steif konstruierte Wintergarten eine ländlich-idyllische Atmosphäre hervorrufen. Hier werden die Erwartungen enttäuscht, die sich mit dem Namen Ernst-Karl Hermann verbinden, ebenso wie bei der Inszenierung, für die er gemeinsam mit seiner Frau Ursel verantwortlich ist.

Foto: Düsseldorf/La Traviata Foto 2:
Richard Zeller (Giorgio Germont) und Hasmik Papian (Violette Valéry)

Von einer merkwürdigen Langeweile wird das ganze Stück beherrscht, was bei der Oper "La Traviata" bestimmt schwer vorstellbar ist. Zudem wird es an einigen Stellen noch peinlich, z.B. bei der Sterbeszene am Ende, wenn Violetta unter den manieriertesten Gesten dahinscheidet oder bei dem Auftritt der Zigeuner bei der Feier von Flora Bervoix, der an eine Szene aus einer Gilbert & Sullivan-Operette erinnert. Bei dieser Szene ist es auch fraglich, was die entblößte Frau auf der Bühne darstellen soll, vielleicht eine Verkörperung des leichten Lebens in Paris, doch neben den hölzern agierenden anderen Akteuren erschien sie sehr deplaciert.

Wie bei einigen anderen großen Ensemble-Auftritten wird auch hier die mangelnde Sensibilität bei der Gestaltung von größeren Gruppen sichtbar. Diesen Ensembles mangelt es einfach an Dynamik.

Foto: Düsseldorf/La Traviata Foto 3:
Hasmik Papian (Violette Valéry)

Nicht einmal die musikalische Seite der Aufführung konnte für die Inszenierung entschädigen. Dem Orchester fehlte durchweg jeglicher Schwung und davon abgesehen hatte es noch Schwierigkeiten zusammen zu spielen. Die gleichen Probleme hatte auch der Männerchor.

Ansonsten war die Oper auch stimmlich nicht gut besetzt. Hasmik Papian in der Rolle der Violetta konnte stimmlich nicht in allen Lagen überzeugen und Sergej Khomov (Alfredo Germont) hatte wenig Stimmvolumen. Eine Ausnahme war Richard Zeller als Afredos Vater, der durchweg seine Partie gut meisterte.

Das Premierenpublikum schien von keinem dieser Punkte Notiz zu nehmen und spendete begeisterten Beifall.



FAZIT:

Es gab viele verpaßte Möglichkeiten und viel Unvermögen.

Logo: Opernhaus Düsseldorf

Musikalische Leitung
Zoltán Peskó

Inszenierung
Ursel und Karl-Ernst Hermann

Bühne, Kostüme, Licht
Karl-Ernst Hermann

Chor
Wolfgang Dünwald

Choreographie
Pierre Boisserie


Solisten

Violette Valéry
Hasmik Papian

Flora Bervoix
Marta Marquez

Annina, Violettas Dienerin
Monique Simon

Alfredo Germont
Sergej Khomov

Giorgio Germont, sein Vater
Richard Zeller

Gastone, Visconte von Letorières
Oskar Pürgstaller

Baron Douphol
Ludwig Grabmeier

Marchese D'Obigny
Peteris Eglitis

Dottor Grenvil
Ilkka Vihavainen

Giuseppe, Violettas Diener
Kim Schrader

Commissionario
Christophe Duringer

Ein Diener Floras
Christophe Duringer



Der Chor der
Deutschen Oper am Rhein
Die Düsseldorfer Symphoniker

Bühnenmusik
Wolfgang Dünwald


Weitere Informationen

Deutsche Oper am Rhein
(Homepage)



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