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La Bohéme
Szenen nach "La Vie de Bohème" von H. Murger
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica

Musik von Giacomo Puccini

Premiere im Opernhaus Halle
am 5. Februar 1999

(In der Originalsprache mit deutschen Übertiteln)

Spieldauer etwa eine Stunde und zehn Minuten

Von Nadja Naumann / Fotos von Gert Kiermeyer



Fröhliches Bohémeleben mit tragischen Ausgang

Giacomo Puccini (1858-1924) hatte einen persönlichen Hang zur Bohéme. "La Bohéme" ist jedenfalls ein Erlebnis, besonders da die hallesche Inszenierung von einem äußerst feinfühligen Regisseur (G.H. Seebach) in Szene gesetzt wird.

Foto: Halle / La Bohéme Foto 1: Mario Carrara (Rodolfo) und Romelia Lichtenstein (Mimi)

Sie haben kein Geld, wohnen unter dem Dach und sie sind Lebenskünstler: die Pariser Bohéme. Dichter, Maler, Musiker und Philosph sind die vier lebenslustigen Freunde von Beruf, nicht gerade ein sehr einträgliches Geschäft. Es ist Winter, kalt und der Wirt (Timothy Alois Cruickshank) kommt, um die Miete zu kassieren. Cruickshank ist Kanadier und Mitglied des Chores am Haus.

Der Musiker Schaunard (Gerd Vogel) ist zu etwas Geld gekommen und das wird sogleich mit vollen Händen im Cafe Momus ausgegeben. Rodolfo (Mario Carrara) der Dichter, bleibt daheim und verliebt sich stattdessen in die an seine Tür klopfende Mimi (Romelia Lichtenstein). Leider leider ist die Dame nicht ganz gesund und Puccini entwirft hier das Idealbild der leidenden Frauengestalt. Das Publikum war begeistert vom bravourösen Duett Lichtenstein/Carrara.

Foto: Halle / La Bohéme Foto 2: Mario Carrara (Rodolfo) und Romelia Lichtenstein (Mimi)

Das zweite Bild zeigt den Weihnachtstrubel vor dem Momus mit den Bohéme-Freunden. Die Komparserie hatte es auf Grund der Enge der Bühne nicht leicht und legte eine hinreißende Szene hin, da spürte man Spielfreude!

Anke Berndt als verruchte und doch großherzige Musetta war eine Klasse für sich. Am Ende stirbt Mimi natürlich, aber der Kreis der Bohéme hält in diesem Moment zusammen und die Mimi stirbt glücklich mit ihrem Muff, den sie sich ein Leben lang wünschte und nie bekam.. Grandios in der Rolle der Mimi vom ersten bis zum letzten Takt Romelia Lichtenstein!

Foto: Halle / La Bohéme



FAZIT:

Eine sehr gute, vor allem ästhetische Inszenierung des vom Theater kommenden Regisseurs G.H. Seebach. Die Kostüme von dem gebürtigen Australier Felipe Reynolds passen sich hervorragend der Dramaturgie an und das Bühnenbild von Hartmut Schörghofer, ein stilisierter Blick in das Treppenhaus nach vorn gekippt, ist gut gelöst. Diese Inszenierung sollte man sich nicht entgehen lassen.

Logo: Oper Halle

Musikalische Leitung
Roger Epple

Inszenierung
G.H. Seebach

Bühne
Hartmut Schörghofer

Kostüme
Felipe Reynolds

Choreinstudierung
Dietrich Schlegel


Solisten

Mimi
Romelia Lichtenstein

Musetta
Anke Berndt / Frauke Nehrig

Rodolfo
Mario Carrara / Jens Klaus Wilde

Marcello
Martin Kronthaler / Ulrich Studer

Schaunard
Gerd Vogel

Colline
Guido Jentjens

Alcindoro
Jan-Frank Süße

Benoit
Timothy Alois Cruickshank



Chor des Opernhauses Halle
Mitglieder des Kinderchores der Stadt Halle
Statisterie des Opernhauses Halle
Orchester des Opernhauses Halle


Weitere Informationen

Opernhaus Halle
(Homepage)





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