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La Bohéme Szenen nach "La Vie de Bohème" von H. Murger Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica Musik von Giacomo Puccini
Premiere im Opernhaus Halle Spieldauer etwa eine Stunde und zehn Minuten
Von Nadja Naumann
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Fotos von Gert Kiermeyer
Fröhliches Bohémeleben mit tragischen AusgangGiacomo Puccini (1858-1924) hatte einen persönlichen Hang zur Bohéme. "La Bohéme" ist jedenfalls ein Erlebnis, besonders da die hallesche Inszenierung von einem äußerst feinfühligen Regisseur (G.H. Seebach) in Szene gesetzt wird.Foto 1: Mario Carrara (Rodolfo) und Romelia Lichtenstein (Mimi) Sie haben kein Geld, wohnen unter dem Dach und sie sind Lebenskünstler: die Pariser Bohéme. Dichter, Maler, Musiker und Philosph sind die vier lebenslustigen Freunde von Beruf, nicht gerade ein sehr einträgliches Geschäft. Es ist Winter, kalt und der Wirt (Timothy Alois Cruickshank) kommt, um die Miete zu kassieren. Cruickshank ist Kanadier und Mitglied des Chores am Haus. Der Musiker Schaunard (Gerd Vogel) ist zu etwas Geld gekommen und das wird sogleich mit vollen Händen im Cafe Momus ausgegeben. Rodolfo (Mario Carrara) der Dichter, bleibt daheim und verliebt sich stattdessen in die an seine Tür klopfende Mimi (Romelia Lichtenstein). Leider leider ist die Dame nicht ganz gesund und Puccini entwirft hier das Idealbild der leidenden Frauengestalt. Das Publikum war begeistert vom bravourösen Duett Lichtenstein/Carrara. Foto 2: Mario Carrara (Rodolfo) und Romelia Lichtenstein (Mimi) Das zweite Bild zeigt den Weihnachtstrubel vor dem Momus mit den Bohéme-Freunden. Die Komparserie hatte es auf Grund der Enge der Bühne nicht leicht und legte eine hinreißende Szene hin, da spürte man Spielfreude! Anke Berndt als verruchte und doch großherzige Musetta war eine Klasse für sich. Am Ende stirbt Mimi natürlich, aber der Kreis der Bohéme hält in diesem Moment zusammen und die Mimi stirbt glücklich mit ihrem Muff, den sie sich ein Leben lang wünschte und nie bekam.. Grandios in der Rolle der Mimi vom ersten bis zum letzten Takt Romelia Lichtenstein!
Eine sehr gute, vor allem ästhetische Inszenierung des vom Theater kommenden Regisseurs G.H. Seebach. Die Kostüme von dem gebürtigen Australier Felipe Reynolds passen sich hervorragend der Dramaturgie an und das Bühnenbild von Hartmut Schörghofer, ein stilisierter Blick in das Treppenhaus nach vorn gekippt, ist gut gelöst. Diese Inszenierung sollte man sich nicht entgehen lassen.
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Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Choreinstudierung
Solisten
Mimi
Musetta
Rodolfo
Marcello
Schaunard
Colline
Alcindoro
Benoit
Weitere Informationen
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