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Andrea Chénier

Musikalisches Drama
mit geschichtlichen Hintergrunde
in vier Bildern von Luigi Illica
Musik von Umberto Giordano
In italienischer Sprache

Rezensierte Aufführung am 19. September 1999



Logo:  Theater Hagen

Theater Hagen
(Homepage)

Der Dichter, die Liebe und der Tod
zu Zeiten der Revolution

Von Meike Nordmeyer / Fotos von Olaf Struck



Die veristische Erfolgsoper von Giordano spielt zu Zeiten der französischen Revolution. Dies wurde von der Regie in einer historisierenden Inszenierung mit einfachen klaren Mitteln umgesetzt. An den Kostümen vermeint man einen leichten, ganz leichten ironischen Touch zu erkennen. Das Schloß der Gräfin wird nur durch einen kleinen gold ausstaffierten Saal angedeutet, eine gänzlich abgezirkelte Gesellschaft bewegt sich in dem kleinen Raum auf leicht schrägen also abschüssigen Boden, denn die Revolution steht unmittelbar vor Ausbruch. Der Raum öffnet sich schließlich dramatisch nach hinten und gibt den Blick frei auf die Geschehnisse, die da kommen und die diese dekadente Gesellschaft vernichten werden.

Foto: Hagen: Andrea Chénier Maddalena (Daniela Nedialkova) fleht
um das Leben von Chénier.

Blutverschmiert sind nun die schwarzen Wände und der Boden. Historische Stiche finden sich groß auf Wandtafeln aufgezogen und aufgestellt. Sie zeigen die großen Menschenansammlungen auf den Plätzen, die bewegte Masse in diesen Zeiten der Revolution, und stellen so den Hintergrund der Bühne, sie geben den Rahmen der weiteren Geschichte. Ein einfaches Mittel der Bühnengestaltung - so schlicht wie gut. Leider bleibt die Personenführung in diesem Umfeld wenig einfallsreich und eher statisch und die Sängerdarsteller spielen recht steif. Wiederholt wird sogar vom vorderen Bühnenrand aus ins Publikum gesungen. Von der Inszenierung gibt es daher weiter nichts Besonderes zu vermelden.

Foto: Hagen: Andrea Chénier (In anderer Besetzung:) Savo Pugel als Andrea Chénier
und Daniela Nedialkova als Maddalena.

Jorge Perdigon Cabrera bietet in der Titelpartie kräftige hohe Töne mit metallischen Schliff, die das Publikum sehr beeindrucken, ansonsten klingt er leider meist etwas angestrengt und vermag nicht sehr feinsinnig zu musizieren. Daniela Nedialkova als Maddalena erklingt sicher, sie erbringt solide Leistung, ebenso wie Stefan Adam, sein Bariton klingt wie immer gut bei engagiertem Gesang. Herausragendes gab es insgesamt nicht vom Ensemble zu hören. Das Orchester machte leider keine gute Figur, die Stimmen klangen nicht zusammen, kein größerer Bogen konnte entwickelt werden von Dirigent Torsten Buldmann. Vor allem die Streicher tönen mehrfach unsauber. Die musikalische Ausführung der Oper ließ doch noch einige Wünsche offen.





FAZIT
Die in Deutschland gar nicht so häufig gespielte veristische Oper ist in Hagen in einfacher Inszenierung zu erleben. Leider ist die musikalische Ausführung nicht ganz ausgereift.


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Produktionsteam

Regie
Peter Bisang

Musikalische Leitung
Torsten Buldmann

Bühne und Kostüme
Bernd Franke

Choreographie
Johann Jordaan



Das Philharmonische
Orchester Hagen
Der Opern- und der Extrachor
des Theater Hagen


Solisten

* Besetzung der rezensierten Aufführung

Andrea Chénier
* Jorge Perdigón Cabrera
Savo Pugel

Carlo Gérard
Stefan Adam

Maddalena di Coigny
Daniela Nedialkova

La Mulatta Bersi
Gesa Hoppe

La Contessa di Coigny
Edeltraud Kwiatkowski

Madelon
Yamina Maamar

Roucher
Arnd Gothe

Il Romanziero (Pietro Fléville)
Erik Frithjof

Fouquier Tinville
Erik Frithjof

Il Sansculotto Mathieu (Populus)
Horst Fiehl

L'Abate
Richard van Gemert

Un "Incredibile"
Richard van Gemert

Il Maestro di Casa
Jürgen Dittebrand

Dumas
Klaus Nowaczyk

Schmidt, Schließer von Saint Lazare
Bardo Michaelis

Flando Fiorinelli, Musiker
Johann Jordaan


Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Theater Hagen (Homepage)




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