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"... eine szenische Montage des Orpheus-Mythos"Von Gerhard Menzel / Fotos von Matthias Stutte
Hier wartet - schon während der Ouvertüre - ein junger, nervöser Mann (Orpheus) mit vielen anderen Personén in einem Warteraum. Ein Heer von mehr als zwei Dutzend Ärzten erscheint und verkündet, dass seine Geliebte gestorben sei. Nach persönlicher Kondolenzbezeugung aller Ärzte, erscheinen anschließend ebenso viele "Privatpersonen" um durch ablegen hygienisch in Folie verpackter Blumen ebenfalls ihre "Trauer" zu bekunden. In seiner äußersten Verzweiflung tritt eine Putzfrau (Amor) auf und ermutigt ihn, seine Geliebte doch wieder "zurückzuholen".
Angst- und Wunschvorstellungen, Bewusstseinsstörungen, Realitätsflucht und Visionen (Dämonen der Unterwelt, antikes Elysium, die Befreiungsaktion der hygienisch in Folie frisch gehaltene Eurydike, das entsetzliche Scheitern) führen dazu, dass Orpheus zu Tabletten greift um sich umzubringen, was die hilfreiche Putzfrau (Amor) gerade noch verhindern kann.
Das "glückliche" Ende gerät zum Aufzug aller durchlebten "Bewusstseinszustände" dieses "gebrochenen" Orpheus-Mythos.
Unter der musikalischen Leitung von Kenneth Duryea spielen die Niederrheinischen Sinfoniker einen eher romantisch geprägten Gluck. Der stark geforderte Chor der Vereinigten Städtischen Bühnen (Choreinstudierung: Heinz Klaus) mimt auch die "Tänze" der Dämonen, während das "Elysium" tanzfrei bleibt ("Reigen seeliger Geister").
Die Partien waren stimmlich und darstellerisch ganz auf diese gewählte Konzeption eingestellt und überzeugten durch eine gute Ensembleleistung.
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Produktionsteam
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild
Kostüme
Choreinstudierung
Dramaturgie
Die Niederrheinischen Sinfoniker
Amor
Orpheus
Euridike
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- Fine -