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Mit Siegfried endet der Höhenflug !?
Von Gerhard Menzel
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Fotos von Michael Hörnschemeyer
Das geht wohl in erster Linie auf das Konto von Peter Beat Wyrsch, der - im Gegensatz zu den beiden ersten Teilen - eine zum Teil orientierungslose und halbherzige Personenführung präsentierte. Der erste Akt war so temperamentlos, wie man ihn wohl - glücklicherweise - selten erleben kann. Richtige Spannung zwischen den Protagonisten kam auch in den folgenden Akten fast nie auf.
Entschuldigend könnte man einwenden, dass Mark Bowman-Hester als stimmlich hervorragender Mime durch eine Bändergeschichte in seinen Bewegungen noch sehr eingeschränkt war und Christian Franz als Siegfried nicht einer der begnadetsten Darsteller ist. Er wirkte oft zu distanziert und zu sehr mit der musikalischen Ausgestaltung der Partie beschäftigt. Diese war dann allerdings auch ganz phantastisch. Von so einen strahlenden und mühelos bis zum Ende hin wohltönenden Siegfried kann man normalerweise nur träumen!
Den musikalischen Höhepunkt bildete schließlich die große Schlussszene mit Siegfried und Brünnhilde. Christian Franz und die für Evelyn Herlitzius kurzfristig als Premieren-Brünnhilde eingesprungene Caroline Thomas ließen das Finale zu einem Hochgenuss an Schöngesang werden. So ausgeglichen und delikat musiziert wird man es kaum wieder hören werden. Sie wurden zu Recht mit Ovationen überschüttet.
Gleiches blieb Bodo Brinkmann als Wanderer versagt. Er war der wirkliche Schwachpunkt der Aufführung (zum Glück stehen den Städtischen Bühnen Münster mit Ralf Lukas noch ein gestandener Wotan zur Verfügung! ). In seiner Verhaltensauffälligkeit und seiner Schnodderigkeit (darstellerisch wie stimmlich) kommt er einem Alfred P. Doolittle näher als dem "gebeutelten" Göttervater. Da Wotan (Wanderer) in der Konzeption dieser Ring-Produktion ein (szenisch) noch höherer Stellenwert zukommt als ohnehin schon, macht sich dieser Schwachpunkt doppelt bemerkbar und mindert bedauerlicher Weise auch dadurch den Gesamteindruck noch um einiges.
Zum Glück gelang es den Ausstattern Roland Aeschlimann (Bühne) und Renate Schmitzer (Kostüme), ihre Ring-Ästhetik auch im Siegfried bruchlos weiterführen zu können. Vor allem die ausgeklügelte Lichtregie (Roland Aeschlimann und Jörg Schwarzer) gehörte zu den Stärken der Produktion.
Das Höchste Lob muss allerdings wieder Will Humburg gezollt werden. Was er mit diesem Ring in Münster leistet ist schier unglaublich! Zwar schien das Aprilwetter auch im Orchestergraben Einzug gehalten zu haben - neben wunderschönen Strecken gab es dieses Mal auch so manchen "Schauer" (verpatzte Bläsereinsätze, Intonationsschwierigkeiten und spieltechnische Unzulänglichkeiten - aber im Grossen und Ganzen konnte man rundum zufrieden sein, vor allem, da Humburg eine gut strukturierte und spannende Interpretation von Wagners Musik präsentierte.
Neben Christian Franz (Siegfried), Caroline Thomas (Brünnhilde) und Mark Bowman-Hester (Mime) konnten sich vor allem noch die quirlige Anke Krabbe als Waldvogel, Renatus Mészár als Alberich und Michael Koch als real existierendes Solohorn eindrucksvoll präsentieren. Das Publikum war begeistert, wenn vielleicht auch nicht ganz so glücklich wie nach dem Rheingold oder der Walküre.
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Produktionsteam
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Produktionsdramaturgie
SolistenSiegfriedChristian Franz
Mime
Alberich
Der Wanderer
Ralf Lukas
Fafner
Stimme des Waldvogels
Erda
Brünnhilde
Caroline Thomas *
Fafner
Solohorn
* Premierenbesetzung
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- Fine -