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Ein guter Fang...
Von Koert Braches
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Fotos von Hermann und Clärchen Baus
Ein guter Fang... das kann man der niederländischen Operngesellschaft „Nationale Reisopera“ aus dem grenznahen Enschede nicht absprechen. Die Gesellschaft, die gewissermaßen das gut zu machen versucht, was den Niederlanden durch nicht vorhandene feste Opernbühnen fehlt, hat mit dieser Aufführung der Oper Peter Grimes von Benjamin Britten erneut ihre Stellung in der zwar karg aber dafür qualitativ hochwertig besetzten Opernlandschaft der Niederlande glanzvoll behaupten können. Und der Knabe dazwischen... Auch die Apotheose bietet kein Happy End für die Liebesgeschichte zwischen Peter (Nigel Robson) und Ellen (Miranda van Kralingen)
Die Oper, dessen ursprünglicher
Stoff Britten angeblich zu der Einsicht verhalf, aus den Vereinigten Staaten
wieder in seine Heimat zurückkehren zu wollen, machte Benjamin Britten
zum erfolgreichsten britischen Komponisten musikdramatischen Schaffens
seit Purcell:
Das üble Geflecht aus Lügen, Voreingenommen- heit und Gerüchten, das schließlich die ganze Dorfgemeinschaft wie in einem Netz gefangen hält, scheint bei der „Nationale Reisopera“ hauptsächlich das Produkt der sensationshungrigen Mrs Sedley zu sein. Anneliese Frieds pathetische Darstellung dieser Nervensäge der Dorfgemeinschaft wirft da die Frage auf, was die Regie bezwecken will. Der Chor ist in diesem Zusammenhang das deutlichste Beispiel: Nicht den Eindruck einer heterogenen Gruppe irregeführter Dorfbewohner erweckt er, sondern scheint mit seinen statischen Einheitsbewegungen aus einem fortschrittsgläubigen, realsozialistischen Gruppenbild getreten zu sein. Diese statische und manchmal zu pathetische Inszenierung ist dem aufwühlenden Charakter der Oper leider nicht immer dienlich. Nun geht es zur Sache: die Männer aus dem Dorf möchten sehen was in der Hütte von Peter Grimes vorgeht.
Die Besetzung hat dafür stimmlich sehr viel schönes zu bieten. Herausragend sind Henk Smit, der in seiner Darstellung des Captain Balstrode den humorvoll-väterlichen, aber auch ernsthaften Charakter der Rolle ausgezeichnet verkörpert, und Miranda van Kralingen (Ellen Orford). Anrührend ist insbesondere ihre „Stickerei-Arie“, in der sie über den am Meer gefundenen und von ihr gestrickten Pullover des zweiten Lehrjungens grübelt. Obwohl Nigel Robson sich in der Titelrolle mit dem Peter-Pears-Klang, dessen er sich anscheinend bedienen möchte, nicht immer gut zurechtfindet, verleiten die von ihm gesungenen Grimeschen Träumereien („Der große Wagen und die Plejaden holen sich von der Erde die Wolken menschlichen Leidens hoch...“) dennoch zu andächtigem Hinhören. Eine klangliche Perle der Aufführung ist das Frauenquartett von Ellen, Auntie und ihren beiden Cousinen. Die Miniatur, die im Grunde die Position von Männern und Frauen hinterfragt, stellt genau zum richtigen Zeitpunkt einen ergreifenden Ruhepunkt dar.
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Produktionsteam
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Licht
Choreinstudierung
SolistenPeter GrimesNigel Robson Ellen
Orford
Captain
Balstrode
Auntie
Niece
1
Niece
2
Bob
Boles
Swallow
Mrs
Sedley
Reverend
Horace Adams
Ned
Keene
Hobson
A
boy (John)
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- Fine -