Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage Veranstaltungen & Kritiken
Musiktheater
Zur Homepage Zur Musiktheater-Startseite E-Mail Impressum



L'italiana in Algeri
Dramma giocoso per musica in due atti
Text von Angelo Anelli
Musik von Gioacchino Rossini
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere im Opernhaus Düsseldorf
am 26. Januar 2001

ca. 2 Std. 30' Minuten (eine Pause)


Logo: Deutsche Oper am Rhein

Deutsche Oper am Rhein
(Homepage)

Ein ungetrübtes Buffa-Erlebnis

Von Gerhard Menzel / Fotos von Eduard Straub


Im Jahre 1813 als "Ersatzstück" für ein säumiges Auftragswerk eines anderen Komponisten in kürzester Zeit fertiggestellt, trat Rossinis L'italiana in Algeri nach einer umjubelten Uraufführung sofort einen nicht geahnten Triumphzug um die ganze Welt an. Die irrwitzige Geschichte um eine Italienerin, die sich mit ihrem nervigen Verehrer aufmacht, ihren Liebhaber zu suchen und ihn zufällig, nachdem die "Reisegesellschaft" selber Sklavenhändlern in die Hände gefallen ist, beim größten Macho der Gegend wiederfindet, alle Männer um ihre Finger wickelt, den Macho lächerlich macht, diesen wieder in die Arme seiner Frau führt und alle Landsleute mit zurück in die Heimat nimmt, hat Rossini mit einer burlesken Musik versehen, die alles und jeden in einen "chaotischen" Strudel zieht und mitreißt.

Klangbeispiel Klangbeispiel: Ensemble
Um das Klangbeispiel hören zu können, müssen Sie den RealPlayer installiert haben.
Diesen gibt es kostenlos bei www.real.com


Szenenfoto Foto 1
Die verzweifelte Ehefrau wird von ihrer Dienerin aufgepeppelt: Elena Brilova (Elvira), Gabriela Labanda (Zulima) und der Herrenchor der Deutschen Oper am Rhein; im Hintergrund, Thorsten Grümbel (Haly)

Francesco Corti gelang mit den Düsseldorfer Symphonikern schon in der Ouvertüre ein verheißungsvoller Einstieg: Dynamik, Tempo, Esprit, die typischen Crescendi, kurz und gut alles, was Rossinis Musik ausmacht, kitzelte Corti aus den Musikern heraus. Aber damit nicht genug, er konnte Temperament und Musizierlust den ganzen Abend über halten und schuf damit die Grundlage für ein musikalisches Feuerwerk.

Szenenfoto Foto 2
Elvira stellt sich Mustafa eindrucksvoll vor und macht alle Anwesenden staunen: Ensemble

Das Orchester legte vor, die Solisten zogen nach. Allen voran Marta Marquez als gewitzte Isabella und Oleg Bryak als eitler Pfau Mustafa. Aber auch Elena Brilova (als Mustafas verschmähte Ehefrau Elvira), Bruno Balmelli (als Isabellas eifersüchtiger Verehrer Taddeo) , Fernando Aguillera (als Isabellas schmächtiger Geliebter Lindoro), Thorsten Grümbel (als Mustafas Handlanger Haly) und Gabriela Labanda (als Elviras treue Dienerin Zulima) legten sich ordentlich ins Zeug und garantierten somit eine ausgezeichnete Ensembleleistung. Auch der von Wolfgang Dünwald bestens einstudierte Herrenchor der Deutschen Oper am Rhein, glänzte bei seinen zahlreichen, effektvollen Auftritten.

Szenenfoto Foto 3
Der eifersüchtige Liebhaber sitzt dem eitlen, aufdringlichen Gockel im Nacken: Bruno Balmelli (Taddeo), Marta Marquez (Isabella) und Oleg Bryak (Mustafa)

Klangbeispiel Klangbeispiel: Marta Marquez (Isabella)
Um das Klangbeispiel hören zu können, müssen Sie den RealPlayer installiert haben.
Diesen gibt es kostenlos bei www.real.com

Dass diese Produktion aber nicht nur musikalisch, sondern auch darstellerisch so überzeugte, ist nicht nur den vorzüglichen Sängerdarstellern zu danken, sondern vor allem Christoph Loy, der dem Stück gab, was es braucht: ungeheure Spielfreude und mitreißendes Temperament. Hierfür stand ihm glücklicherweise dieses, in jeder Partie treffend besetzte Ensemble zur Verfügung, das alle Nuancen wirklich großartig umsetzte. Seine Personenführung (eingeschlossen die beiden Lieblingskrokodile des Mustafa, Hasso und Bella) sprüht vor Spielwitz, ohne ins platte oder ordinäre abzurutschen. Es gelingt ihm hervorragend, das ironische Potential und die Demaskierung von menschlichen Verhaltensweisen vorzuführen.

Szenenfoto Foto 4
Isabella behält auch hier, wie immer, die Übersicht: Marta Marquez (Isabella) und Oleg Bryak (Mustafa)

Herbert Murauer gestaltete dafür ein Bühnenbild, das zu spontanem Beifall animierte: ein "türkisches Bad" mit Duschen und viel Dampf bildet, mit leichten Variationen, den Spielort des Geschehens. Allein die Kostüme lassen einen Hauch von Orient erkennen, was für die benötigten Stimmungen aber völlig ausreicht.


FAZIT
Ein stimmlich ausgeglichenes und spielfreudiges Ensemble, ein spritzig aufspielendes Orchester und eine temperamentvolle Inszenierung garantieren niveauvolle und kurzweilige Unterhaltung.
Sehr zu empfehlen!


Ihre Meinung ?
Schreiben Sie uns einen Leserbrief

Produktionsteam

Musikalische Leitung
Francesco Corti

Inszenierung
Christoph Loy

Bühne und Kostüme
Herbert Murauer

Licht
Hanns-Joachim Haas

Chor
Wolfgang Dünwald


Herrenchor der
Deutschen Oper am Rhein

Statisterie der
Deutschen Oper am Rhein

Düsseldorfer Symphoniker
Cembalo: Ville Enckelmann


Solisten

Mustafa
Oleg Bryak

Elvira
Elena Brilova

Zulima
Gabriela Labanda *

Haly
Thorsten Grümbel

Lindoro
Fernando Aguillera

Isabella
Marta Marquez

Taddeo
Bruno Balmelli

* Mitglied des Opernstudios


Weitere Informationen
erhalten Sie von der
Deutschen Oper am Rhein
Düsseldorf / Duisburg

(Homepage)




Da capo al Fine

Zur Homepage Zur Musiktheater-Startseite E-Mail Impressum

© 2001 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de
E-Mail: oper@omm.de

- Fine -