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I Capuleti e i Montecchi
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Tragische Oper in zwei Akten
Libretto von Felice Romani
Musik von Vincenzo Bellini

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 2h 30' (eine Pause)

Premiere in Wuppertal am 31. März 2001


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Schillertheater NRW
(Homepage)
Dramatik pur in Wuppertal

Von Anne-Kathrin Koch / Fotos von Rudolf Majer-Finkes



Einem Rückblick gleich beginnt die dramatische Oper im fast vollen Opernhaus in Wuppertal: Eine alt gewordene Giulietta, die im ersten Teil der Oper die stille Zuschauerin mimt, sitzt am Grab, leidender Gesang ist aus der Ferne zu hören. Erst als die Ouvertüre beginnt, erwacht das düstere Bühnenbild zum Leben. Die Statuen entpuppen sich als durchaus lebendige Chormitglieder und Solisten. Mit geballter Kraft und einer gut einstudierten Choreographie verdeutlicht der Chor die kriegerische Stimmung auf der Bühne, angeführt von Tebaldo (Burkhard Fritz), der als typisch romantischer Tenor mit seiner ausladenden Stimme und einer "leidenden" Höhe hervorragend zu seiner Rolle passt. Auch im mächtigen Bass des Capiello (Hartmut Bauer) hört man die Erbitterung und den Hass des leidenden Vaters gut heraus. Am Ende des ersten Bildes nehmen alle die starre Haltung vom Anfang wieder an.

Vergrößerung Foto links:
Susanne Blattert (Romeo) und Edith Lehr (Giulietta)


Der Wechsel von leise zu laut bzw. von Ruhe zu Aufruhr und überraschende fortissimo-Einsätze des Orchesters, die das Publikum auch mal zusammenzucken lassen, ziehen sich durch den ganzen Abend.

Das Bühnenbild bleibt im großen und ganzen gleich: Hauptsächlich in schwarz gehalten werden die Säulen, alten Gemäuer und Gräber hin und wieder verrückt. Je nach Situation stehen sie mehr im Licht oder im Schatten.

Vergrößerung Foto rechts:
Susanne Blattert (Romeo), Claudius Muth (Lorenzo), Edith Lehr (Giulietta), Hartmut Bauer (Capello) und Burkhard Fritz (Tebaldo)


Im zweiten Bild lernen wir Giulietta (Edith Lehr) kennen: Mit ihrer unvergleichlichen Stimme teilt sie uns ihren Schmerz mit leidenschaftlich ausgefüllten Melodiebögen, einer strahlenden Höhe und emotionaler Tragweite mit. Eine durchsichtige Augenbinde demonstriert die ihr vom Vater auferlegte Blindheit für die Umwelt und die Gefangenheit in der Familienehre. Erst als Romeo am Schluß stirbt, nimmt sie ihre Augenbinde ab und erkennt ihre Fehler.

Das Außergewöhnliche des Abends war jedoch Romeo, den Bellini von einer Frau singen lässt. Kraftvoll und mit tollen Koloraturen meisterte Susanne Blattert die Rolle des liebenden und kämpferischen Jünglings. Geradezu perfekt waren auch ihre schauspielerischen Leistungen.

Vergrößerung Foto links:
Susanne Blattert (Romeo) und Edith Lehr (Giulietta)


Das Orchester, unter der Leitung von Christoph König, glänzte in der bombastischen Ouvertüre und mit konzentrierten abrupten Dynamikwechseln. Sowohl in den Violinen als auch bei den Holzbläsern waren die gesanglichen Themen plastisch und leidenschaftlich gespielt. Bei instrumentalen Soli war die Streicherbegleitung zum Teil etwas laut. Doch das tat der Spannung keinen Abbruch.

Nach dem tragischen Ende brauste tosender Beifall auf. Besonderen Applaus und Bravo-Rufe bekamen natürlich Susanne Blattert und Edith Lehr, aber auch Hartmut Bauer und Burkhard Fritz.


FAZIT
Die Inszenierung bietet zwar nichts Neues oder Überraschendes, aber sie passte gut zu dem dramatischen Stück. Durch die stimmige Rollenbesetzung und die perfekte orchestrale Begleitung wurde die gewaltige Oper zu einem durchschlagenden Erfolg.


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Christoph König

Inszenierung
Karin Mauksch

Bühne
Johann Jörg

Kostüme
Renate Schmitzer

Choreinstudierung
Johannes Knecht
Nandor Ronay

Licht
Fredy Deisenroth

Dramaturgie
Martin Griesemer



Sinfonieorchester Wuppertal

Herrenchöre der Oper Wuppertal
und des
Musiktheaters Gelsenkirchen

Statisterie der Oper Wuppertal


Solisten

Capello, Oberhaupt der Capuleti
Hartmut Bauer

Giulietta, Capellas Tochter
Edith Lehr

Romeo, Anführer der Montecchi
Susanne Blattert

Tebaldo, Giuliettas Verlobter
Burkhard Fritz

Lorenzo, Arzt und Vertrauter von Capello
Claudius Muth

Die alte Giulietta
Heidrun Brodersen


Klangbeispiel Klangbeispiel
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Diesen gibt es kostenlos bei
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