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Musiktheater
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Fame
Musical von David da Silva und Steven Margoshes


Aufführungsdauer: ca. 3h (eine Pause)

Premiere am 7. Mai 2005
im Großen Haus des Musiktheaters im Revier Gelsenkirchen


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Musiktheater im Revier
(Homepage)
FAME -Yesterday once more !
Grandiose Musical-Production am MiR

Von Peter Bilsing / Fotos von Rudolf Majer-Finkes


Die wahre Liberalität ist Anerkennung.” (Goethe)

Liebe Freunde der leichteren Musik; hier der populären Gattung „Musical“! Sie wollen gerne ein herausragendes Stück sehen, sich nicht ärgern, einen tollen Abend genießen, schmissige Musik und hinreißende Darsteller erleben – abschalten und sich voll dem Zauber eines in jeder Sekunde unterhaltsamen Stückes Musiktheater hingeben ? Dann ist FAME erste Wahl ! Sie sind auch noch extrem anspruchsvoll, also wohin ?
Kein Problem: „American Airlines“ fliegt Sie für runde 600 Euro noch heute Abend an den Broadway; noch 200 Dollar für Taxi und Ticket investiert: da haben Sie´ s.
Wie bitte ? Das ist zu teuer ? Nun gut, unsere Alternative: für schlappe 120 Euro fliegt Sie „British Airways“ ab 17 h von Düsseldorf nach London: Taxitransfer 45 Pfund, dann ab in die U-Bahn (3 Pfund), Station „Covent Garden“ bitte aussteigen, links liegt das renommierte „Aldwych Theatre“. – tolles Haus, prima Old-England-Atmosphäre. Für die 20 Uhr-Vorstellung gibt es garantiert immer gute Karten (ca. 110 Euro), auch ohne vorherige Reservierung an der Abendkasse ...........wie bitte, auch noch zu teuer ?
Sie wollen also einen Mercedes S-Klasse fahren, haben aber nur Geld für einen Fiat. Nun gut, dann kaufen Sie sich die DVD des Alan Parker Films FAME für 14 Euro....... Was ? Sie wollen Live Musik in Broadway-Qualität und das alles soll auch noch in einer ähnlich heimeligen Atmosphäre wie der des Aldwych Theaters London ablaufen....? Geht nicht !

Vergrößerung in neuem Fenster Ensemble:
Hurra ! Casting geschafft !

„Geht nicht“ gibt´ s nicht. Rufen Sie bitte diese Nummer an: 0209-4097-200. Das ist die Ticket-Hotline des Musiktheater im Revier (Gelsenkirchen) – abgekürzt „MiR“. Es gibt noch Karten für die nur (!) 20 Vorstellungen in dieser Saison; die nächste Saison können Sie vergessen, denn dann ist nämlich diese Musical-Produktion zum „Kultstück“ geriert (ähnlich der „Rocky Horror Picture Show“ vor Jahrzehnten) - da werden die Karten dann wohl nur noch im Internet versteigert. Die aktuellen Kartenpreise liegen zur Zeit zwischen 8 und 41,50 Euro. Sie haben richtig gelesen: der teuerste Platz kostet 41,50 Euro ! Wie bitte ? Was sagen Sie? Kaum zu glauben !?

Irrtum ! Vertrauen Sie einmal nicht Ihrem Arzt, geschweige denn Ihrem Apotheker, sondern Ihrem OMM-Kritiker, der diesmal nichts, aber auch gar nichts zu kritisieren hat. Der Rezensent rät unbedingt zum Besuch dieser tollen Musical-Inszenierung; vielleicht eine der hinreißendsten, die man zur Zeit im deutschsprachigen Raum erleben kann. FAME ist keine Riesenproduktion mit technischer Materialschlacht und gigantischer Laserfiguration – dieses kleine, feine Stück ist eine wohltuende Alternative zu den großen Stella-Produktionen und im Gegensatz zur nachbarstädtischen – geradezu unsäglichen – Aida-Konkurrenz ein wahres Meisterwerk.

Vergrößerung

Ensemble:
Lernen macht doch Spaß !

FAME ist ein Musical über junge Menschen und deren zwischenmenschliche Beziehungen, über Herz, Schmerz & Liebe, aber auch über Freundschaft und Intrigen. Erzählt wird in kaleidoskopartigen Bildern der harte Ausbildungs-Weg angehender Theater-Talente; quasi episodenhaft wird gezeigt, wie junge Künstler an der „Highschool of Performing“ (die gibt es interessanter Weise tatsächlich – nennt sich jedoch heute nach dem Filmtitel) über die Dauer von 4 Jahren sich dem knochenharten Training und der strengen Alltags-Pädagogik ihrer Lehrer unterwerfen müssen. Ohne Fleiss & Schweiß kein Preis ! Motivationsfaktor aller ist der Traum vom ewigen Ruhm:

„Fame ! I´m gonna live forever.
I´m gonna learn how to fly.
I feel it coming together.
People will see me and cry
I´m gonna make it to heaven.
Light up the sky like a flame”

Wie es im Oscarprämierten Titelsong des Stücks heißt.

Was nun den bezaubernden Charme gerade dieser Inszenierung ausmacht, ist nicht allein das grandiose Bühnenbild von Hans Kudlich, ein raffiniertes Treppenambiente, welches ausreichend Raum und Bewegungsflächen für die unzähligen Auf- und Abblendungen in die diversen Spielebenen bietet, die Regisseurin (+ Choreographin !) Ricarda Regina Ludigkeit noch spannender und lockerer als im altbekannten Film erzählt, sondern auch – und da unterscheidet sich eben diese Produktion von den unzähligen anderen Stadttheaterproduktionen unserer Bühnenlandschaft – eine geradezu ideale Ensemble-Mischung zwischen Opernsängern und neu gecasteten Jungtalenten. Alle integrieren sich wunderbar in ein bravouröses Team, das auf den Flügeln dieser herrlichen Combo von 10 Spitzen-Musikern (Leitung: Kai Tietje) nicht nur hochrhythmisch getragen, sondern in den individuellen Soloauftritten auch höchst feinfühlig und sensibel begleitet wird.

Vergrößerung in neuem Fenster Streit des Lehrkörper:
Miss Bell (Elise Kaufmann) verteidigt "Rüpel" Tyrone (Andreas Wolfram)
gegen die konservative Miss Sherman (Inez A.J. Timmer).

Da wird abgerockt, da geht die Post ab, dass es die Zuschauer kaum noch auf den Stühlen hält und das Herz des Alt-68ers genau solche Freudensprünge macht, wie das der Teenies, die auf einmal realisieren, dass ihre RTL-Superschlümpfe geradewegs zu musikalischen Zwergen degenerieren im direkten Live-Vergleich zu dieser famosen Sängerschaft, die alle ausnahmslos durch ein enorm hohes Qualitätspotential überzeugen. Dazu gibt es eine Lichtregie (Daniel Müller, Jürgen Rudolph), die endlich mal diesem Namen Ehre macht: absolut superprofessionell.

Eltern allerorts ! Nehmen Sie unbedingt Ihre Kinder mit (es gibt sehr kinderfreundliche Rabatte für Familien !) und genießen Sie wie hinterher die Kleinen ihre diversen Kübelböck-CDs spontan in den Müll entsorgen; natürlich in Erwartung der Haus-CD, die hoffentlich ! baldigst gebrannt werden wird.......ähemn....!...verehrte Theaterleitung !!!


FAZIT

Das war ein in jeder Beziehung überzeugender Theater-Abend, der Altrocker, Ballettomanen & Schlagerfreunde schließlich bei den verdienten finalen „Standing Ovations" genauso jubelnd vereinte, wie die unzähligen Belcanto-Fans der seriösen Operngemeinde. Und so erklärte sich auch der finstere bärbeissige Opernkritiker vom OMM spontan zum Fan dieser Produktion; ich habe schon für die nächsten Vorstellungen meine Karten wieder geordert.


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Kai Tietje

Regie und Choreografie
Ricarda Regina Ludigkeit

Co-Choreographie
Ernst Gabriel Vokurek

Bühne
Hans Kudlich

Kostüme
Andreas Meyer
Wolfgang Scharfenberger

Dramaturgie
Wiebke Hetmanek




Solisten

* Alternativbesetzung

Miss Sherman
Inez Timmer

Mrs. Myers
Regine Hermann

Mrs. Bell
Elise Kaufman
*/ Kati Farkas

Mr. Sheinkopf
William Saetre

Nick Piazza
Christian Stadlhofer

Serena Katz
Doris Warasin

José Vegas
Philippe Ducloux

Carmen Diaz
Jennifer Boone

Mabel Washington
Marie-Christin Ruback

Grace Lamb
Roswitha Stadlmann

Schlomo Metzenbaum
Oliver Parchment

Tyrone Jackson
Andreas Wolfram

Iris Kelly
Tanja Maria Meier

Goodman King
Stefan Stara

David McDonald
Sean Stephens

Thomas W. Wilson
Steven Timmerman

Charlet Florence Baxter
Isabell Classen

Valentina Rosati
Virgina Lillye

Roxane Maria Delucca
Melania Belfiore

Janet Spinozza
Marika Carena

Leslie Yao
Chiou-o Chiang

Jay K. Davis
Valter Azevedo

Edwar Raleigh jr.
Benjamin Harder

Robert Paul
Chih-Kuo Liu



Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Musiktheater im Revier
(Homepage)



Da capo al Fine

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