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Musiktheater
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Die Entführung aus dem Serail
Singspiel in drei Aufzügen
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Christoph Friedrich Bretzner
bearbeitet von Johann Gottlieb Stephanie d. J.


Aufführungsdauer: ca. 2h 45' (eine Pause)

Premiere im Teo Otto Theater Remscheid
am 29.Oktober 2004


Logo: Wuppertaler Bühnen

Wuppertaler Bühnen
(Homepage)
1001 Nacht in Remscheid

Von Anne-Kathrin Wortmann / Fotos von Milena Holler

Vergrößerung in neuem Fenster Cornel Frey (Pedrillo) und Christoph Stegemann (Osmin).

Schon während der Ouvertüre öffnet sich der Vorhang. Pedrillo fischt im Orchestergraben, sein Fang lässt das Publikum auf das folgende Stück einstimmen. Hinter zartem Stoff ahnen wir Pedrillos Träume von seinem Blondchen. Stoffe, Licht und Farben bestimmen den Abend. Traumhafte Kostüme wie aus dem Orient kommen wunderbar vor dem puristischem, in kräftigen unifarben und weiß gehaltenem Bühnenbild zur Geltung. Lichteffekte untermalen die jeweilige Stimmung, von düsterem Grau bei Konstanzes "Traurigkeit" über ein romantisches Rot bei Blondchens "Wonne" bishin zum Sternenhimmel bei der Liebesszene.

Vergrößerung in neuem Fenster

Cornel Frey (Pedrillo), Silvia Weiss (Konstanze),
Rolf Romei (Belmonte), Dierk Prawdzik (Selim)
und Christoph Stegemann (Osmin).

Neben der erfrischenden Inszenierung war die Besetzung der Rollen nahezu perfekt. Gleich zu Beginn fiel Cornel Frey alias Pedrillo mit seinem Witz und Charme auf, begeisterte vor allem aber durch seine stimmlichen Qualitäten. Ähnlich "sprühend" präsentierte sich Michaela Maria Mayer als Blonde, verkörperte regelrecht die Kessheit der zwar dienenden, aber ursprünglich zur Freiheit geborenen Kammerzofe. Außergewöhnlich ihre akrobatischen Fähigkeiten, leider musste dabei schon einmal ihre ansonsten schöne Stimme daran glauben.

Herausragend die abenteuerlichen Koloraturen der Silvia Weiss in ihrer Rolle als stolze "Königin" Konstanze. Mit einer Inbrunst gibt sie sich ihrem Schmerz und dem Widerstand hin. Christoph Stegemann spielt die Boshaftigkeit des Osmin so überzeugend, dass das diebische Vergnügen, die Spanier gehenkt, geköpft, verbrannt und geschunden zu sehen, dem Publikum greifbar wird. Besonders durch die sehr drastische Darstellung dessen hinter transparentem Vorhang.

Die Sprechpassagen waren bei allen DarstellerInnen sehr akzentuiert, auch die Gestik und Bewegungsabläufe waren rhythmisch exakt auf die orchestrale Begleitung abgestimmt. Schade, dass viele Arien nur dem Publikum zugewandt gesungen wurden.

Vergrößerung in neuem Fenster Dierk Prawdzik (Selim) und Silvia Weiss (Konstanze).

Enrico Delamboye wählte ein gutes Presto-Tempo für die Ouvertüre, bei dem die Violinen erst Schwierigkeiten hatten, mitzukommen. Doch schon nach wenigen Takten war das Tempo aufgenommen, die Begleitung blieb den ganzen Abend über perfekt in Stimmung, Dynamik und Tempo. Schwungvoll, manchmal zu laut, aber überzeugend spielten die Musiker des Wuppertaler Sinfonieorchesters. Rhythmisch äußerst präzise - vor allem in Übereinstimmung mit den SängerInnen und Aktionen auf der Bühne.

Vergrößerung in neuem Fenster

Michaela Maria Mayer (Blonde).

Intensiver Applaus, Bravo-Rufe und begeisterte Pfiffe zeugten für den vollen Erfolg. Stehende Ovationen vor allem für Silvia Weiss und das Orchester.


FAZIT

Leicht berauscht von den schönen Farben und der Musik, zudem fröhlich-beschwingt verließen wir das Theater. Eine im Detail perfekte Inszenierung!


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Produktionsteam

Inszenierung
Johannes Weigand

Musikalische Leitung
Enrico Delamboye

Bühnenbild
Moritz Nitsche

Kostüme
Judith Fischer

Dramaturgie
Karin Bohnert

Choreinstudierung
Thomas Dorsch

Licht
Fredy Deisenroth



Sinfonieorchester Wuppertal

Chor der Wuppertaler Bühnen


Solisten

Selim, Bassa
Dierk Prawdzik

Konstanze
Silvia Weiss

Blonde
Michaela Maria Mayer

Belmonte
Rolf Romei

Pedrillo
Cornel Frey

Osmin
Christoph Stegemann

Wache
Andreas Heichlinger

Chorsoli
Angelika März
Ute Temizel
Jung Wook Kim
Andreas Heichlinger



Weitere Informationen
erhalten Sie von den
Wuppertaler Bühnen
(Homepage)



Da capo al Fine

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