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Gretel, Hänsel und 14 wohlbeleibte Engel
(Elena Fink, Stefanie Schaefer)
Der reale Hintergrund des Grimmschen Märchens von den bei der Erdbeersuche im Walde verirrten Geschwistern, das der Bearbeitung von Humperdincks Schwester Adelheid Wette zugrunde liegt, ist böse und dürfte nur wenig bekannt sein. Die in einem Hexenprozess 1647 freigesprochene Bäckerin Katharina Schrader war danach von Hans und Grete Metzler in ihrem Haus im Spessart ermordet und in einem ihrer Backöfen verbrannt worden, weil sie ihre Lebkuchenrezepte nicht preisgeben wollte. Da sind uns diese beiden ein wenig unartigen aber netten Geschwister, die nur beinahe der bösen Hexe zum Opfer fallen, dann aber mit vielen anderen verwunschenen Kindern gerettet werden, viel lieber. Zumal, wenn sie so schön singen, wie unsere beiden: Elena Fink (Sopran), die wieder mal ausgesprochen viel Bein zeigen durfte, als Gretel und Stefanie Schaefer (Mezzo) als Hänsel. Verspielt mit "Suse, liebe Suse", komödiantisch in "Brüderchen, komm tanz mit mir" und liebenswert mit "Ein Männlein steht im Walde" sangen sich die beiden schnell in die Herzen des Publikums, darunter viele Kinder. (Elena Fink, Stefanie Schaefer)
Über die Geschichte hier
nicht mehr, sie sollte bekannt sein. Auch die übrigen Protagonisten
glänzten: dramatisch Joslyn Rechter (Mezzo) als Mutter, sonor und
kraftvoll Thomas Laske (Bariton), der den Vater mit Schnapsbuddel und
Sixpack gab: "Hunger ist ein tolles Tier" und Cornel Frey als
Hexe. Hier wurde wieder einmal Humperdincks Wunsch mißachtet, der die
Besetzung mit einem Tenor ablehnte, der Hexe einen Alt oder Mezzosopran
zugedacht hatte. Aber Frey machte zum Vergnügen aller seine Sache gut,
gab "Hokus pokus Hollerbusch" eine prima Hexe ab und bekam als gebackene Übeltäterin mit Urban-Priol-Frisur einen Extra-Applaus. Hexe (Cornel Frey)
Sicher zu Recht wurde diese unterhaltsame Inszenierung von "Hänsel und Gretel"
jubelnd gefeiert, allen voran Toshiyuki Kamioka, der das Verspielte und
das Erhabene der Musik wunderbar herausgearbeitet hatte, Elena Fink und
Stefanie Schäfer, die der Aufführung neben dem Glanz ihrer Stimmen
Frische und Sympathie gaben - und die herzigen 14 dicken Engel.
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Produktionsteam
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühnenbild und Kostüme Andrea Anders Angelika Küpper Heinz Rudolf Meier Licht
Statisterie der Wuppertaler Bühnen
Sinfonieorchester Wuppertal SolistenDer Vater Thomas Laske
Die Mutter
Hänsel
Gretel
Die Knusperhexe
Sandmännchen/Taumännchen
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- Fine -