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Alma de Tango - Die Seele des Tango
Argentinische Tangoshow



Aufführung im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
am 23. September 2006


Feuerwerk der Sinne

Von Annika Senger

Die mitreißende Konzert-Show „Alma de Tango“ basiert auf einem Konzept der charismatischen argentinischen Tangosängerin Claudia Pannone, die damit 2005 erstmals auf Tournee ging. Am 23. September 2006 gastierte sie mit diesem Programm in der Berliner Philharmonie. Obwohl der Kammermusiksaal nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt war, eroberten die leidenschaftlichen Tangoklänge die Herzen des Publikums mit ihrer ständig präsenten Sinnlichkeit und Erotik von Anfang an.


Vergrößerung

Fabiana Jarma und Julio Gordillo

Auch diejenigen, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind, können zumindest fühlen, wovon Pannone in den Liedern aus ihrer Heimat erzählt: vom Leben mit seinen alltäglichen Facetten wie Liebe, Lust und Schmerz. Ihre dunkel gefärbte, volle Stimme entführt den Zuhörer in die Straßen der argentinischen Hauptstadt, wo Maria aus Astor Piazzollas Tango-Operita Maria de Buenos Aires in „Yo soy Maria“ ausdrucksvoll melancholisch über ihr tragisches Schicksal klagt, oder ans Meer, in dem Alfonsina in „Alfonsina y el mar“ von Félix Luna-Ariel Ramirez ertrinkt. Pannone transportiert mit ihrem Gesang eine ungebändigte, überschwappende Energie, doch auch ihre leisen Töne sowie die gelegentlichen Rezitative überzeugen und sprechen damit für eine große Dynamik. Dass Tango nicht nur ernst, sondern auch humorvoll sein kann, macht die Sängerin mit der Milonga „Se dice de mi“ (zu Deutsch: „Man sagt von mir“) deutlich: Frech interpretierend schlüpft sie in die Rolle einer Frau, denen die Männerwelt zu Füßen liegt, während ihre eifersüchtigen Geschlechtsgenossinnen Schönheitsmakel an ihr suchen.


Vergrößerung Claudia Pannone

Das komplett aus jungen deutschen Musikern bestehende Quintett „Quinteto Ángel" begleitet Pannone an Bandoneon, Klavier, Violine, Kontrabass und Cello. Die Instrumentalisten beweisen: Man muss nicht unbedingt im spanischsprachigen Raum geboren sein, um sich in die Seele des Tangos hineinfühlen zu können. Zusammen mit Pannone produzieren sie ein Feuerwerk der Sinne, das Fabiana Jarma und Julio Gordillo aus dem argentinischen Córdoba tänzerisch zur Schau stellen. Sehr harmonisch aufeinander abgestimmt, energiegeladen, elegant und voller Leichtigkeit zeigen sie beispielsweise beim Walzer „Romance de barrio" von Aníbal Troilo das Werben von Mann und Frau für die gegenseitige Gunst – das ganze mit viel Humor und Spritzigkeit. Während Troilos Milonga „La trampera" begeistern ihre schnellen Schrittfolgen, und „El huracán" von Nolo Lopéz entpuppt sich tatsächlich als musikalischer Hurricane. Hierbei präsentieren Jarma und Gordillo auch rasante Hebefiguren.

Am Ende dieses feurigen Tango-Spektakels honoriert das Publikum die Mitwirkenden mit Standing Ovations, worauf sie mit zwei Zugaben reagieren. Schade, dass es nicht mehr waren.


FAZIT
Wer bei dieser Show nicht innerlich in Ekstase gerät, hat kaltes Wasser in den Adern!


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Mitwirkende

Claudia Pannone (Gesang)

Quinteto Ángel:
Christian Gerber (Bandoneon)
Frank Schulte (Klavier)
Bernhard von der Gabelentz (Violine)
Christoph Papakostidis (Kontrabass)
Johannes Henschel (Cello)

Tanzeinlagen:
Fabiana Jarma
Julio Gordillo








Da capo al Fine

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