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Musiktheater
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Ein Sommernachtstraum
Tanztheater von Hans Henning Paar
Frei nach William Shakespeares Komödie A Midsummer Night's Dream
Musik von The Doors, Benny Goodman, Duke Ellington, Keith Jarrett, Miles Davis, Julia Hülsmann Trio und Max Richter


Aufführungsdauer: ca. 1h 20' (keine Pause)

Premiere im Theater am Gärtnerplatz am 16. April 2010
(rezensierte Aufführung: 3. Juni 2010)

Logo: Staatstheater am Gärtnerplatz München

Staatstheater am Gärtnerplatz München
(Homepage)

Von Schnecken und anderen Kuriositäten

Von Sina Baumgart

Es ist Shakespeares bis heute meistgespielte und meistadaptierte Werk: Der Sommernachtstraum. Vom poetischen Märchenspiel über Max Reinhardts antiromantische Inszenierung bis hin zum Alptraum wurde die Komödie inszeniert, mehrfach verfilmt und wie Brittens A Midsummer Night's Dream vertont.

Der Ballettdirektor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Hans Henning Paar, schuf nun ein Tanztheaterwerk, das eine weitere Variante des Shakespeare-Stoffes darstellt. Unbeachtet bleiben in seiner Adaption die sozialen Schichten der Komödie. Statt dessen werden die Beziehungsformen und Partnerschaftsphasen der Protagonisten hervorgehoben und in ein Wechselspiel zwischen 60/70er-Jahre-Party und tropischen Träumen verpackt. Harmonisch agieren Hermia (Meng-ke Wu) und Lysander (David Valencia), gut eingespielt Theseus (John Sandurski) und Hippolyta (Anna Caviezel) , während Oberon (Gianluca Martorella) und Titania ( Sandrine Monin) sich als streitsüchtig und fremdgeherisch entpuppen. Helena (Julia Szemro) wiederum verzehrt sich geradezu vor Eifersucht und Liebe nach Dimetrius (Matrcos Mariz), der ihre Gefühle zunächst allerdings kaum erwidert.

In einer modernen Bar mit kitschigem Flamingo-Bild zwischen grell-pinken und lila Schlaghosen choreographiert Hans Henning Paar artistische bis gesellschaftstaugliche Synchrontänze sowie Paar- und Solonummern. Stark rhythmische Bewegungsabschnitte wechseln mit lyrisch-erotischen Passagen und werden musikalisch geprägt von Miles Davis- über Benny Goodman-Instrumentals bis hin zum motivisch wiederkehrenden „Summertime“ von Duke Ellington.

Tänzerische Bewegungsformen und musikalischen Untermalungen sind wenig facettenreich gelungen, aber umso stärker wirken die kuriosen Einfälle in der zweiten Hälfte des Tanztheaterwerkes, die als Tropenwald inszeniert ist: In schwüler Atmosphäre versetzt Puck (David N. Russo) als stäubende Mohnblume die ihn umgebenden Wesen in rauschhafte Zustände. Während Lysanders Vision verschmelzen zwei Schnecken in süßer Eintracht miteinander, eine Rubensfrau übt sich in graziler Wirkung und Flamingos zieren das übrige Bild.


FAZIT

Letztendlich bleibt der Eindruck eines unterhaltsamen Abends mit elanvoll agierenden Tänzern, von denen besonders Julia Szemro als ausdrucksstarke Helena besticht.



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Produktionsteam

Choreographie und Inszenierung
Hans Henning Paar

Bühne
Hanna Zimmermann

Kostüme
Isabel Kork

Licht
Wieland Müller-Haslinger

Dramaturgie
Esther von der Fuhr



Ballett des
Staatstheater am Gärtnerplatz


Solisten

Oberon
Gianluca Martorella

Titania
Sandrine Monin

Puck
David N. Russo

Theseus
John Sandurski

Hippolyta
Anna Caviezel

Helena
Julia Szemro

Demetrius
Marcos Mariz

Hermia
Meng-ke Wu

Lysander
David Valencia

Schüchterner
Marc Cloot


Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Staatstheater am Gärtnerplatz München
(Homepage)





Da capo al Fine

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