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Ring aus weiblicher Sicht
Von Thomas Molke 2018 feierte Chemnitz das 875-jährige Stadtjubiläum. Zu diesem Anlass wollte auch das Theater Chemnitz seinen Beitrag leisten und beschloss, innerhalb eines Jahres einen neuen Ring zu schmieden. Diese Entscheidung dürfte bei zahlreichen Fans von Wagners Monumentalwerk eine Riesenfreude ausgelöst haben, denn viele schwelgten sicherlich noch in Erinnerung an den großartigen Ring-Zyklus von Michael Heinicke, der mit der intensiven Pflege der Werke Richard Wagners unter der Intendanz von Rolf Stiska Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts und in der ersten Dekade dieses Jahrtausends Chemnitz den liebevollen Titel "Sächsisches Bayreuth" eingebracht hatte. Viele Jahre stand diese großartige Inszenierung immer wieder zyklisch auf dem Programm und lockte die Wagnerianer von nah und fern nach Chemnitz. Bei dem neuen Ring wollte man allerdings auf keinen Fall das alte Erfolgsrezept kopieren, sondern setzte auf ein Konzept, das mittlerweile an einigen Bühnen mehr oder weniger erfolgreich erprobt worden ist. Jeder Teil sollte eine ganz eigene Regie-Handschrift bekommen, und damit es wirklich etwas ganz Neues ist, wählte man vier Regisseurinnen, ein Ring sozusagen aus weiblicher Sicht. Bei den Bühnenbildnerinnen war man nicht ganz so konsequent, hat doch beim Siegfried mit Lukas Kretschmer immerhin ein Mann den Weg in ein Regie-Team gefunden. Auch die musikalische Leitung liegt mit dem Generalmusikdirektor Guillermo García Calvo und Felix Bender in den Händen von zwei Männern. Von Februar bis Dezember 2018 fanden dann über zwei Spielzeiten verteilt die vier Premieren statt, und für das erste Halbjahr 2019 wurden drei zyklische Aufführungen angesetzt. Während sich der erste Zyklus im Januar 2019 über vier Wochenenden erstreckte, ist der zweite Zyklus über Ostern sehr kompakt an fünf aufeinander folgenden Tagen gehalten und dürfte die Wagner-Fans vor allem aus der Ferne anlocken. Ergänzt werden die Vorstellungen am jeweiligen Veranstaltungstag durch Vorträge am Vormittag, in denen jeweils interessante Hintergrundinformationen zur Entstehung des Werkes geliefert werden. Zu den einzelnen Rezensionen: Das Rheingold (zur Rezension der Premiere am 3. Februar 2018 geht es hier) Götterdämmerung (zur Rezension der Premiere am 1. Dezember 2018 geht es hier) |
Produktionsteam
Musikalische Leitung
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Chor Dramaturgische Betreuung
Robert-Schumann-Philharmonie Chor und Chorergänzung
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