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Musiktheater
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Tosca

Oper in drei Akten
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach dem Schauspiel La Tosca von Victorien Sardou
Musik von Giacomo Puccini

in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 2h 30' (eine Pause)

Premiere im Theater am Domhof am 19. Januar 2019

 

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Theater Osnabrück
(Homepage)

Macht und Leidenschaft          

Von Ursula Decker-Bönniger / Fotos von Jörg Landsberg

In der Nacht, in der sie sexuell bedrängt und genötigt wird und der Polizeipräsident Scarpia glaubt, am Ziel seiner Lüste zu sein, sticht Floria Tosca zu. Mitten ins Herz. Ist sie eine Antiheldin? Oder von allen Opernheldinnen die „reinste, diejenige, die am meisten Sängerin ist“, wie Cathérine Clément schreibt?

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Baron Scarpia (Rhys Jenkins) erwartet Tosca.

Gewürzt mit Liebe, Eifersucht, Macht und besonderen historischen Umständen – Mascha Pörzgens Inszenierung im Theater Osnabrück zeigt, dass Puccinis 119 Jahre alte Oper Tosca auch im 21. Jahrhundert spannend wie ein Kriminalroman sein kann. Dass der Schriftsteller Victorien Sardou sowie Puccini und seine Librettisten die Oper im Jahre 1800 verorten, kurz vor der Schlacht von Marengo, scheint in dieser Inszenierung weniger wichtig zu sein. Und doch lenkt die Oper selbst die Aufmerksamkeit gleich zu Beginn auf die zwiespältige Haltung der Kirche und die politische Situation. Toscas Liebhaber, der Maler Mario Cavaradossi, der auftragsgemäß eine Kirche ausmalt, gewährt seinem flüchtigen Freund Angelotti Unterschlupf. Und da der gefürchtete Scarpia, der Republikaner verfolgt, foltert und tötet, in der Inszenierung von Mascha Pörzgen vor allem als Liebhaber der Künste und Verehrer der berühmten Sängerin dargestellt wird, verstärkt sich auch das Bild einer vermeintlich unpolitischen, leidenschaftlich der Liebe und Kunst verfallenen Sängerin Tosca. Durch und durch in Mario verliebt, glaubt sie in dem Gemälde in der Kirche die Attavanti zu erkennen, und macht eifersüchtig ihrem Liebsten eine Szene, ohne die politische Untergrundtätigkeit der Marchesa zu kennen bzw. zu berücksichtigen.

Frank Fellmann, der für Bühne, Kostüme und Video verantwortlich zeichnet, verwandelt Scarpias Esszimmer im Obergeschoss des Palazzo Farnese in einen Empfangsraum, der mit großzügigen Fenstern, einem faszinierenden Ausblick auf die Dächer Roms, sowie einem langen, einladenden, roten Sofa und einer Pferdestatuenlampe ausgestattet ist. Zugleich erinnern aus Wand und geöffneten Bodenklappen lugende Gebeine wie beiläufig an die Foltermorde des gefürchteten Barons.

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Tosca (Lina Liu) weiht ihren gefolterten Geliebten Mario Cavaradossi (Ricardo Tamura) in den Fluchtplan ein.

Gesangssolisten, Opernchor, Extrachor und Kinderchor des Theater Osnabrück sowie das Osnabrücker Sinfonieorchester präsentieren unter der Leitung von Andreas Hotz transparent, effektvoll und differenziert die vielfältige, plakative, mal lyrisch schmachtende, mal  dramatisch aufblitzende Musik Puccinis. Bariton Rhys Jenkins ergänzt das Porträt des machtbewussten, intrigierenden, lüsternen Ästheten mit kraftvollem, brustig dramatischen Stimmklang. Lina Liu ist eine junge, klangvolle Tosca, die für ihre anrührende Gestaltung der Arie „Vissi d’arte“ während der Premiere spontane Bravi und Applausi erntete. Und als nach Osnabrück zurückkehrender Gast konnte Tenor Ricardo Tamura für die Rolle des Cavaradossi gewonnen werden.

FAZIT

Eine stimmige, leicht aktualisierende Inszenierung und überzeugende musikalische Darbietung



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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Andreas Hotz

Inszenierung
Mascha Pörzgen

Bühne, Kostüme, Video
Frank Fellmann

Choreinstudierung
Sierd Quarré

Dramaturgie
Christoph Lang

 

Osnabrücker Symphonieorchester

Opernchor, Extrachor und Kinderchor
des Theaters Osnabrück

Statisterie des Theaters Osnabrück


Solisten

Floria Tosca
Lina Liu

Mario Cavaradossi
Ricardo Tamura

Baron Scarpia
Rhys Jenkins

Cesare Angelotti
José Gallisa

Der Mesner
Genadijus Bergorulko

Spoletta
Mark Hamman /
Yohan Kim

Sciarrone
Marcin Tlałka

Ein Schließer
Ji-Seong Yoo

Ein Hirt
Leander Averdiek /
David Krämer /
Daigoro Pellegrini




Weitere Informationen
erhalten Sie vom
Theater Osnabrück
(Homepage)





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