Buch: Dorothea Leonhart - Mozart / Online Musik Magazin

Über wohl alles, was Wolfgang Amadeus Mozart, sein Leben und sein Werk angeht, wird derzeit mächtig viel veröffentlicht, gemutmaßt und behauptet. Briefausgaben, Biographien und Werkverzeichnisse sind zu seinem anstehenden 250. Geburtstag auf dem Weg, CD-Editionen und Sekundärliteratur. Bei Diogenes erfährt eine Mozart-Biographie zu eben diesem Anlaß eine Neuauflage, welche durchaus die Erwähnung wert ist: nämlich jene, die Dorothea Leonhart geschrieben und für eine aktualisierte Ausgabe überarbeitet hat. "Mozart" ist der schlichte Titel - nicht mehr und nicht weniger.

Es ist ein Buch über ein wohlwollendes, gutes Herz, einen Menschen, der leichtfüßig scheinend, doch belastet vom eigenen Genie Wunderbares hervorgebracht hat, ohne dafür in wünschenswerter Kosequenz den Profit eingefahren zu haben. Mozarts Liebe zu Konstanze, seine notorische Geldknappheit, Konstanzes Sinn fürs Geschäftliche, berufliche Erfolge und Niederlagen, Eheprobleme und Intrigen - gestützt auf Briefzitate, Aussagen von Zeitgenossen, Freunden, Angehörigen, Kollegen und Konkurrenten zeichnet Dorothea Leonhart ein Mozart-Portrait, das eingebettet in ein griffiges Zeitbild anregende Lektüre ist. Auf trockene Abhandlungen und erhobene Zeigefinger verzichtet sie ebenso wie auf Besserwisserei und Geheimniskrämerei - das macht dieses Buch besonders sympathisch.

Und daß man die Biographie eines Genies durchaus mit der Frage nach seinem schwach aufkeimenden Bartwuchs beginnen kann, ohne das hehre Ziel damit zu torpedieren, beweist Dorothea Leonhart ebenfalls. Die entspannende Lektüre dieser Mozart-Biographie sollte man sich gönnen.

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Der Bart ist ab