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Eckhard Henscheid
Musik

Sottisen und Satiren zur Musik - Bonbons und Lollipops für Opernfreunde und -hasser

Von Frank Becker

Eckhard Henscheids Texte zur Musik sind verstreut  und in Einzelausgaben  seit Jahrzehnten der Genießertip  für Musikfreunde, die  ihre Musik zwar lieben, sie aber nicht allzu bierernst nehmen wollen. Wer kennt nicht die geflügelt gewordenen Titel "Verdi ist der Mozart Wagners", "Warum Frau Grimhild Alberich außereheliche Gunst gewährte" oder die Kolumne "Musikplaudertasche".  Endlich nun, der Dichter arbeitet anscheinend zielstrebig an einer Gesamtausgabe seiner Werke vorletzter Hand, sind alle diese, dazu die "Neuen musikalischen Schriften" und einige bislang unveröffentlichte liebevoll-satirische Betrachtungen zu Oper und Konzert, Jazz und Pop, Schlager und Kammermusik und zum Leben drumherum in einem eleganten Sammelband zu haben.

Zweitausendeins betreut diese Ausgabe der gesammelten Werke Henscheids liebevoll - "Musik" ist Band 7. Die Wertschätzung für den Autor ist schon an der Gediegenheit der wirklich vornehmen Edition zu messen. Dem Leser bietet sich ein unerhörter Fundus,
ein wahrer Schatz eloquenter Musikplaudereien, kenntnisreicher wie humorvoller Betrachtungen und scharfzüngiger Hiebe. Erinnerungen an Karl Kraus und Alfred Kerr kommen auf, Henscheid wird ebenbürtig in diesen illustren Olymp aufsteigen, so er einmal das Zeitliche segnet. Gottlob weilt er aber noch unter uns, kann nachlegen und auf Lesereisen gehen. Dann zitiert er sich vielleicht auch einmal mit Inbrunst so: "Lothar Späth in seinem Buch `1992 - Der Traum von Europa´: "Nicht Beethovens Ode `An die Freude´ ist die wahre Hymne des heutigen Europa, sondern Schuberts ´Unvollendete´ ." - Was für ein ordinärer Quatsch; was für ein oszöner Hirndreck." Oder vielleicht: "Korrekt Klavier zu spielen und grundfalsch dazu zu summen, ja zu ächzen: Das macht dem Glenn Gould nicht einmal der Toscanini nach. Höchstens und noch unbegreiflicher in den virtuosen Sekund-Gängen von `Wo die Alpenrosen blühn´ der Karl Valentin."

Ein feines Buch für Opernfreunde und -hasser, für Feuilleton-Leser, Sottisen-Genießer und Humorbegabte, Ankedoten-Liebhaber und alle, die endlich mal erfahren wollen, was Oper eigentlich ist, warum sie so ist, wie sie ist, was da  passiert und was es mit Tonsetzern und -künstlern so auf sich hat.  Wer sich schon mal in einem Konzert oder einer Oper gelangweilt haben sollte - das soll vorkommen! -  nach dem therapeutischen Gebrauch von Eckhard Henscheids Prosa zur Musik wird das nicht mehr vorkommen. Von Risiken und Nebenwirkungen, außer unbeschwerter Heiterkeit und homerischem Gelächter, ist nichts bekannt.  



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Cover


Eckhard Henscheid
Musik

Gesammelte Werke Bd. 7

Zweitausendeins, 2005
794 Seiten mit Personen- Register
flexibles Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen
27,- Euro

Weitere Informationen unter:
www.Zweitausendeins.de




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