Max Bronski
Sister Sox
Drugs and Sex and HipHop - und Gossec mittendrin
Von Frank Becker
Die
Gluthitze der brodelnden Tage in diesem Münchner Sommer ist kaum zu
ertragen, als Wilhelm Gossec, Trödler und Wohnungsauflöser im
Schlachthofviertel, der mysteriöse Hilferuf seiner Ziehtochter
Pia Sockelmann erreicht, die es als Shooting Star der HipHop-Szene in
der Isar-Matropole unter dem Namen "Sister Sox"
zu einem gewissen Ruhm gebracht hat. In ihrer Villa findet er nicht
sie, sondern ein totes Mädchen. Koks ist im Spiel, der Stoff, aus dem
die Träume der Halbwelt sind. Pia ist verschwunden. Und ehe er sich
versieht, steckt Gossec in der Klemme. Alle prügeln auf ihn ein. Die
Kalabreser (mit Hut), deren undurchsichtige Geschäfte er mit seinen
Nachforschungen gefährdet, die Russen-Mafia, die im Puff- und Porno-
Geschäft die dreckigen Finger hat und nicht zuletzt die unfähigen und
kaum weniger schmierigen Kriminaler Dorst und Bungert. Die blauen
Bohnen und die Fäuste fliegen, ein Bandenkrieg entbrennt und mittendrin
Gossec, der kaum etwas mehr haßt, als "Willi" genannt zu werden.
Gossec steckt viel ein, teilt aber auch ordentlich aus. Ein
dichtes Milieu-Bild aus der Münchner Halb- und Unterwelt hat der
Ur-Münchner Max
Bronski mit seinem Erstling "Sister Sox" hingelegt. Seine Sprache ist
deutlich, seine Richtung unbeirrt geradeaus. Ebenso, wie er seinen
Antihelden etwas auf die vorlaute Fresse bekommen läßt, gibt er ihm
auch freie Hand, völlig unkorrekt, aber mit den richtigen Gespür für
angemessene Action zurückzuschlagen. Sprachlich hervorragend und im
Plot überzeugend ist "Sister Sox" ein
wirklich feines Krimi-Debüt. Wir warten auf
mehr.
Bitte beachten: "Sister Sox" kommt erst am 3. März in die Buchläden. Aber dann!
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Max Bronski
Sister Sox
Kriminalroman
Verlag Antje Kunstmann, 2006 191 Seiten gebunden, mit Schutzumschlag 16,90
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Informationen unter:
www.kunstmann.de
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