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Wolfgang Antesberger
 Vergessen Sie Mozart!


oder besser: Erinnern Sie sich mal an Hasse, Kraus, Gyrowetz, Eybler & Co.

Von Frank Becker

Zehn weitgehend in Vergessenheit geratene Komponisten, die zu Lebzeiten des Genies Mozart diesem das Wasser durchaus reichen konnten, stellt der  Musikwissenschaftler, praktizierende Sänger und Rundfunk-Kolumnist Wolfgang Antesberger in seinem ebenso unterhaltsamen wie informativen Buch "Vergessen Sie Mozart!" aus Anlaß des 2006 die Musikwelt bestimmenden Mozartjahres vor. Er rückt die Vergessenen damit in das Scheinwerferlicht, welches dem großen Wolfgang Amadeus zugedacht ist - und er tut recht daran.

Wer spricht eigentlich heute noch von Johann Adolf Hasse, Giovanni Battista Martini, Niccolò Jomelli, Francois-André Philidor, Tommaso Traetta, Vicente Martín y Soler, Joseph Martin Kraus, Adalbert Gyrowetz oder Joseph Eybler? Allenfalls Johann Christian Bach erfährt als Lehrer Mozarts noch eine gewisse Würdigung und ist im Zusammenhang mit dem Jubeljahr mancherorten erwähnt worden. Gleich zum Beginn zitiert Antesberger den fatal prophetischen Ausspruch Hasses, dem meist aufgeführten Komponisten seiner Zeit, der 1771 in Mailand über den 15-jährigen Mozart sagte: "Dieser Knabe wird uns alle vergessen machen...".  Es sollte ihm und den oben genannten genau so ergehen.

Auch Martini, der Mozart unterrichtete, Soler, der wie Mozart mit dem Librettisten Lorenzo da Ponte zusammenarbeitete, Gyrowetz, der neben Mozarts Intimfein Antonio Salieri am Wiener Hoftheater Kapellmeister war und Eybler, dessen musikalische Karriere eng mit Mozart verbunden war, ereilte dieses für einen großen Künstler grausame Schicksal "Vergessenheit". Aber nun haben wir ja Antesberger und die Hoffnung, daß sich das Blatt zum Besseren wendet. Man bekommt jedenfalls bei der Lektüre seines Buches Lust, die Musik dieser Männer zu hören. Die angehängten Empfehlungen erweisen sich dabei als hilfreich, wenn auch die CD-Labels nicht genannt werden.

Antesbergers Erfahrung als Rundfunk-Kolumnist u.a. bei Bayern 4 Klassik kommt neben der ernsthaft durchgeführten und umgesetzten Recherche als unterhaltender Faktor dem Buch sehr zugute. Es liest sich spannend und flüssig, gibt mit Kurzbiographien und vielen zeitgenössischen Illustrationen aufschlußreiche Informationen, öffnet neue Blickwinkel und ist vorbehaltlos zu empfehlen.



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Wolfgang Antesberger
Vergessen Sie Mozart!

Erfolgskomponisten der Mozart-Zeit

Piper, 2005
381 Seiten mit Personen- Register, Literaturhinweisen, Musikempfehlungen
gebunden, mit Schutzumschlag und Lesebändchen
69 Abbildungen

22,90  Euro

Weitere Informationen unter:
www.piper.de




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