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Musikfestspiele
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Osterfestspiele
der Berliner Philharmoniker
in Baden – Baden 201
5

27. März bis 6. April 2015

Festspielhaus Baden-Baden

 

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Festspielhaus Baden-Baden
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Baden – Baden von Musik erfüllt 

Von Christoph Wurzel (Bericht und Fotos)

Große (und auch kleine) Oper, Orchesterkonzerte und Kammermusik – ein vielfältiges Programm versprechen wieder die Osterfestspiele der Berliner Philharmoniker, die 2015 zum dritten Mal in Baden-Baden stattfinden.  Die  bewährte Programmdramaturgie der vergangenen Jahre wird auch 2015 den strukturellen Rahmen für das elftägige Festival abgeben. Stärker noch als zuvor aber sind vielerlei Bezüge zwischen den angekündigten Werken untereinander, aber auch zum Festivalort selbst zu bemerken. Sie machen das Programm in diesem Jahr ganz besonders interessant.
 
Recht konventionell nehmen sich noch die beiden Orchesterkonzerte hinsichtlich des gewählten Konzertprogramms aus. Da steht einmal unter der Leitung von Bernard Haitink Beethoven im Mittelpunkt und zum zweiten dirigiert Riccardo Chailly Mendelssohn, Schumann und Rachmaninow. Es sind vor allem die beiden Solistinnen Isabelle Faust und Martha Argerich, die hier für besondere Höhepunkte sorgen dürften.
 
Hector Berlioz "sinniert" vor dem Festspielhaus.
 
Von den beiden Opernkomponisten des diesjährigen Festivals  hat vor allem Hector Berlioz viel mit Baden-Baden zu tun, denn Mitte des 19. Jahrhunderts leitete er hier über zehn Jahre hinweg zur Sommerzeit glanzvolle Konzerte. In Frankreich relativ erfolglos konnte er in der badischen Kurstadt, der „Capitale d’été“ der damaligen französischen Kulturelite, umso mehr reüssieren. So dirigierte er 1853 die beiden ersten Teile seiner La Damnation de Faust im Kurhaus. Natürlich in allen vier Teilen wird diese dramatische Legende nun unter der Leitung von Simon Rattle zweimal konzertant im Festspielhaus gegeben und zwar mit Joyce DiDonato als Margarethe, Charles Castronovo als Faust und Ludovic Tézier in der Rolle des Mephisto.
 
Auch das kleine, aber umso schönere Theater, das aus der Belle Époque Baden-Badens stammt, steht in enger Beziehung zu Berlioz, denn hier wurde zur Eröffnung 1862 seine Oper Béatrice et Bénédict uraufgeführt. Und sieben Jahre später erlebte hier eine Opéra-bouffe die Bühnentaufe: La Princesse de Trebizonde, deren Komponist Jacques Offenbach damals in gelber Hose, blauer Samtjacke mit grauen Handschuhen, grünem Hut und rotem Sonnenschirm durch die Kuranlagen stolziert sein soll. Am selben Ort wird diese Prinzessin von Trapezunt nun zu den Osterfestpielen wieder gegeben. Wie auch in den vergangenen Jahren werden im Genre der leichten Muse Stipendiaten der „Akademie Musiktheater“ der Deutschen Bank aus dem Orchestergraben von Mitgliedern der Philharmoniker begleitet.
 
Baden-Badens Stadttheater im französischen Neobarock
 
Von Richard Strauss ist allerdings keine nennenswerte Beziehung zu Baden-Baden bekannt. Aber auch ein Jahr nach des Komponisten 150. Geburtstags-Jubiläum verdient Der Rosenkavalier  schon wegen seiner exquisiten Besetzung (u.a. Anja Harteros als Marschallin, Magdalena Kožená als Oktavian, Anna Prohaska als Sophie und Peter Rose als Ochs) große Beachtung. Und weil zudem Brigitte Fassbaender für die Regie gewonnen wurde, wird dieser Produktion allerhöchstes Interesse sicher sein. Natürlich steht auch bei diesem Haupt- und Glanzstück des Festspiel-Programms Rattle selbst am Pult. Und auch dieses Jahr wird wieder die große Oper auf handliches Kinderformat gebracht, was allerdings mit der kleinen Zauberflöte und der kleinen Manon der vergangenen Jahre durchaus zu entzückenden Ergebnissen führte. Mal sehen, wie viel Vergnügen Der kleine Rosenkavalier in diesem Jahr den Kindern (und Erwachsenen) machen wird.
 
Festspielhaus Baden-Baden
 
Außer Festspielhaus und Stadttheater stehen in Baden-Baden den Philharmonikern noch weitere acht herrliche Spielorte zur Verfügung, an denen sie sich solistisch oder in verschiedensten Formationen kammermusikalisch hören lassen können. Auf diesem Feld führen die Programme hauptsächlich nach Wien und schlagen große Bögen von der Tradition der Spätromantik zwischen Brahms, Mahler und Korngold, zu Komponisten des Übergangs wie Zemlinsky oder Schreker bis hin zur Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern. Darunter finden sich auch so unbekannte Namen wie Robert Fuchs oder Carl Frühling, heute nahezu unbekannt, aber im Musikleben der k.u.k. – Monarchie um 1900 bedeutende Persönlichkeiten.
 
Wieder wird die ganze Stadt erfüllt sein von Musik, da die Philharmoniker außer den Konzerten auch ihre Instrumente bei den „Kofferkonzerten“ in Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern auspacken und ihr Publikum auf so schöne Weise erheblich erweitern werden.
 






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