Internationale
Händel-Festspiele Göttingen
05.05.2016 - 16.05.2016
Von Thomas Molke
Was am 26. Juni 1920 im Göttinger Theater mit Händels Oper
Rodelinde begann, sollte in den Folgejahren eine regelrechte "Händel-Renaissance" auslösen,
die dazu führte, dass in diesem Jahr bereits die 96. Internationalen
Händel-Festspiele in Göttingen stattfinden und man schon dem 100-jährigen
Jubiläum entgegenfiebert. Die Pflege der Kontakte zu Händel-Freunden
aus aller Welt und renommierten Händel-Interpreten hat sich dabei zu einem
wichtigen Pfeiler der Festspiele entwickelt, weshalb das diesjährige
Festival unter dem Motto "Verbindungen - Connections" steht. So kommen auch
in diesem Jahr wieder Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zusammen, um
sich dem umfangreichen Schaffen des Hallenser Komponisten zu widmen.
Deutsches Theater in
Göttingen
In der diesjährigen Opernproduktion
Imeneo lässt
die Titelfigur, der Gott der Hochzeit, seine "Verbindungen" spielen, wenn er
Rosmene aus den Händen der Piraten befreit. Doch Rosmene fühlt sich
gefühlsmäßig eher Tirinto verbunden und muss sich nun entscheiden, ob sie
ihrer Liebe oder dem Pflichtgefühl folgt. Bei der Uraufführung am 22.
November 1740 konnte Händel mit diesem Werk in London keinen großen Erfolg
mehr verbuchen, da die italienische Oper immer mehr in der Publikumsgunst
abnahm. Das dürfte in Göttingen sicherlich anders sein, zumal mit Sigrid
T'Hooft eine Spezialistin für die barocke Bühnensprache dieses Werk
inszenieren wird, die bereits 2012 mit Amadigi di Gaula in Göttingen
das Publikum begeisterte (siehe auch
unsere Rezension).
Die Titelpartie übernimmt der Bariton William Berger. Für das Liebespaar
Tirinto und Rosmene konnten der Countertenor James Laing und die Sopranistin
Anna Dennis verpflichtet werden. Zu erleben ist auch das Corpo Barocco, das
die Inszenierung mit Tanz untermalen wird. Am Pult des FestspielOrchesters
Göttingen, das bei diesem Festival sein zehnjähriges Jubiläum feiert, steht der
künstlerische Leiter Laurence Cummings. (Premiere im
Deutschen Theater Göttingen am 6. Mai 2016 um 18.00 Uhr, weitere
Aufführungen: 10. Mai 2016 um 15.00 Uhr, 12. und 13. Mai 2016 um 19.00
Uhr, 14. Mai 2016 um 14.30 Uhr und 16. Mai 2016 um 16.00 Uhr)
Auch ein Public
Viewing wird es in diesem Jahr wieder geben. Am 11. Mai 2016 wird die
aufgezeichnete Premiere der Oper in der Lokhalle kostenfrei ausgestrahlt.
Die Familienfassung der Opernproduktion hat sich ebenfalls zu einem festen
Bestandteil der Festspiele entwickelt. Dieses Mal wird Juri Tetzlaff, der
bei Kindern und Jugendlichen als Moderator des "Tigerenten Clubs" bekannt
sein dürfte, gemeinsam mit den Solisten und dem FestspielOrchester unter der
Leitung von Laurence Cummings eine gekürzte Fassung am 16. Mai 2016 um 12.00
Uhr im Theater Göttingen präsentieren.
Auch die Konzerte in
der Stadthalle Göttingen versprechen ein hochkarätiges Musikerlebnis. Zu
nennen sind hier:
- das Eröffnungskonzert mit dem Oratorium Susanna am 5. Mai 2016 um
18.00 Uhr mit der Mezzosopranistin Emily Fons in der Titelpartie, die
bereits im vorletzten Jahr in der Opernproduktion Faramondo glänzte
(siehe auch unsere
Rezension),
- die konzertante Aufführung von Händels Oper
Berenice am 7. Mai 2016
um 18.00 Uhr unter der musikalischen Leitung von David Bates mit dem
europäisch zusammengesetzten Ensemble La Nuova Musica,
- Händels wohl berühmtestes Oratorium Messiah am 14 Mai 2016 um 18.00
Uhr mit dem Wroc