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Musikfestspiele
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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

12.07.2022 - 28.08.2022


Von Thomas Molke

Zum mittlerweile 46. Mal laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die im vergangenen Jahr beim Österreichischen Musiktheaterpreis mit dem Sonderpreis in der Kategorie "Bestes Festival" ausgezeichnet worden sind, mit Musik aus Renaissance, Barock und Klassik Zuschauer*innen aus nah und fern in die Tiroler Landeshauptstadt ein. Nachdem das Festival im vergangenen Jahr mit Blick auf die Corona-Pandemie unter dem Motto "Perspektiven" gestanden hat, beleuchtet Festspiel-Intendant Alessandro De Marchi dieses Mal das Leitmotiv "Begegnungen". In insgesamt 53 Veranstaltungen (darunter 35 Verkaufsveranstaltungen) präsentieren zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der international renommierten Barockszene an 11 Orten ein facettenreiches Programm, das von drei szenischen Opernproduktionen bis hin zu Festkonzerten, Aufführungen sakraler Musik, kostenfreien Open-Air-Veranstaltungen sowie Workshops für Kinder und Erwachsene reicht. Internationale Stars und gefeierte Orchester geben sich dabei die Klinke in die Hand. Zu nennen sind hier beispielsweise die Countertenöre Bejun Mehta und Valer Sabadus, die Sopranistinnen Dorothee Mields und Roberta Invernizzi, die Mezzosopranistin Sophie Rennert und die Altistin Francesca Ascioti neben dem La Cetra Barockorchester und Vokalensemble unter der musikalischen Leitung von Andrea Marcon, der Accademia Bizantina mit Ottavio Dantone und Les Arts Florissants unter der Leitung von Paul Agnew. 

Das Tiroler Landestheater in Innsbruck von außen

Im Zentrum stehen drei szenische Opernproduktionen. Den Anfang macht am 5. August 2022 um 18.30 Uhr im renovierten Tiroler Landestheater die Oper Silla von Carl Heinrich Graun. Das Libretto basiert auf einem Theaterstück, das von keinem Geringeren als Friedrich II., König von Preußen, verfasst wurde und die Geschichte des berüchtigten römischen Diktators Lucius Cornelius Sulla und dessen plötzlichen Rückzug ins Privatleben behandelt. Die Uraufführung fand am 27. März 1753 in der Hofoper Unter den Linden in Berlin anlässlich des Geburtstags der Königinmutter Sophia Dorothea von Hannover statt. In der Titelpartie ist der Countertenor Bejun Mehta zu erleben. Ihm zur Seite stehen mit Valer Sabadus, Hagen Matzeit und Samuel Mariño drei weitere Stars der Countertenor-Szene. Roberta Invernizzi, Eleonora Bellocci, die 2018 mit dem Internationalen Belcanto-Preis in Bad Wildbad ausgezeichnet wurde, und Mert Süngü runden die hochkarätige Solist*innen-Riege ab. Die musikalische Leitung des Innsbrucker Festwochenorchesters liegt in der Hand des Festspiel-Intendanten Alessandro De Marchi. Für die Regie zeichnet Georg Quander verantwortlich. (Weitere Aufführungstermine: 7. August 2022 um 16.00 Uhr und 9. August 2022 um 18.30 Uhr)

Ein weiterer Höhepunkt dürfte am 25. August 2022 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater die erstmalige neuzeitliche Wiederaufführung von Giovanni Bononcinis Astarto sein, einer Oper, die zu Lebzeiten des Komponisten in Rom und London große Erfolge feiern konnte. Regie in diesem Stück über viel Herzschmerz und allerlei Liebeswirrungen führt die Italienerin Silvia Paoli, die den Festivalbesucher*innen mit ihrer Inszenierung von Melanis L'empio punito vor zwei Jahren noch in bester Erinnerung sein dürfte. Musikalisch begleitet wird die Produktion vom Enea Barock Orchestra aus Rom unter der Leitung von Stefano Montanari. Als Solist*innen sind unter anderem Francesca Ascioti, Dara Savinova, Ana Maria Labin und Luigi De Donato zu erleben. (Weitere Vorstellung: 27. August 2022 um 19.00 Uhr)

Zu einem weiteren unverzichtbaren Programmpunkt hat sich seit über zehn Jahren das Akademie Projekt Barockoper:Jung entwickelt. Darin erarbeiten die jungen Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti eine Oper. In diesem Jahr feiert am 18. August 2022 um 19.00 Uhr auf der Bühne der Kammerspiele im 2018 fertiggestellten Haus der Musik die Oper L'amazzone corsara von Carlo Pallavicino Premiere. Im Mittelpunkt steht die Korsarin Alvilda, die aus ihrem Heimatland flieht, um nach zahlreichen Umwegen schließlich als Gemahlin des Königs zurückzukehren. Der musikalische Leiter Luca Quintavalle und der Regisseur Alberto Allegrezza studieren dieses Werk mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des zurückliegenden 12. Cesti-Wettbewerbs ein. (Weitere Termine: 20., 22. und 23. August 2022 jeweils um 19.00 Uhr)

Hinzu kommen weitere Konzerte, von denen besonders das Finalkonzert des 13. Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti am 29. August 2021 um 19.00 Uhr im Großen Saal im Haus der Musik von großem Interesse sein dürfte. Die Finalistinnen und Finalisten präsentieren Arien aus Vivaldis La fida ninfa und anderen Barockopern. Das komplette Programm  der diesjährigen Festwochen finden Sie unter www.altemusik.at.

 

 

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Rezensionen:

 

 

Silla

L'amazzone corsara

Astarto

 

 

 

 



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