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Veranstaltungen & Kritiken Musikfestspiele |
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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik25.07.2025 - 31.08.2025
Präsentation des Programms der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik: von links: Landeshauptmann Anton Mattle, kaufmännischer Direktor Dr. Martin Lutz, künstlerische Direktorin Eva-Maria Sens, musikalischer Leiter Ottavio Dantone und Innsbrucks Vizebürgermeister Georg Villi (© Amir Kaufmann) Zum mittlerweile 49. Mal laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die 2021 beim Österreichischen Musiktheaterpreis mit dem Sonderpreis in der Kategorie "Bestes Festival" ausgezeichnet worden sind, mit Musik aus Renaissance, Barock und Klassik Zuschauerinnen und Zuschauer aus nah und fern in die Tiroler Landeshauptstadt ein. Seit ihrer Gründung 1976 haben sie gewissermaßen als Gegenbewegung zum etablierten Klassikbetrieb Unentdecktes in Originalklanginterpretationen hervorgebracht und sind damit zu einem Aushängeschild für die Alte-Musik-Szene geworden. Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone, das Leitungsteam der Festwochen, stellen die diesjährigen Festwochen unter die Frage: "Wer hält die Fäden in der Hand?" und haben wieder ein umfangreiches Paket geschnürt. Insgesamt stehen 55 Veranstaltungen an 31 Tagen an 19 Spielorten auf dem Programm. Davon sind sogar 18 Veranstaltungen kostenfrei.
Das Tiroler Landestheater von außen Einen zentralen Punkt bilden auch in diesem Jahr wieder die szenischen Opernproduktionen. Den Anfang macht am am 8. August 2025 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater Antonio Caldaras Ifigenia in Aulide. Dieses 1718 in Wien uraufgeführte Werk bildet inhaltlich gewissermaßen den Auslöser der Atriden-Tragödie, da darin der mykenische König Agamemnon, der sich auf dem Weg nach Troja befindet, um die von Paris geraubte Helena, die Gattin seines Bruders Menelaos, zu befreien, wegen ungünstiger Winde, die die Ausfahrt verhindern, beschließt, seine Tochter Iphigenie zu opfern, was zu seiner Ermordung nach der Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg durch seine Gattin Klytämnestra und zum anschließenden Muttermord durch Orest und Elektra führt. Caldaras Oper erlebt in Innsbruck seine erste szenische Aufführung seit über 300 Jahren. In der Titelpartie ist die Sopranistin Marie Lys zu erleben. Der Countertenor Carlo Vistoli gibt als Achille, dem Ifigenia als Braut in Aulis versprochen ist, sein Festwochen-Debüt in Innsbruck. In Szene gesetzt wird das "Opferdrama" von der spanischen Kompanie PerPoc unter der Regie von Anna Fernandez, die die Geschichte als Kombination aus Bühnen- und Puppenspiel in barocker Ästhetik umsetzt. Musikalisch begleitet wird die Produktion von der Accademia Bizantina, dem Residenz-Orchester der Festwochen, unter der Leitung von Ottavio Dantone. (Weitere Termine: 10. August 2025 um 16.00 Uhr und 12. August 2025 um 19.00 Uhr) Fortgesetzt wird die Geschichte am 27. August 2025 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater mit Tommaso Traettas Ifigenia in Tauride, die 1763 in Wien uraufgeführt wurde und das nicht zuletzt durch Goethe bekannte Ende des Atriden-Fluches erzählt. Iphigenies Bruder Orest ist nach Tauris gekommen, um das Standbild der Diana zu rauben und trifft dort auf seine Schwester, die als Priesterin des dortigen Königs Thoas den Auftrag hat, alle Neuankömmlinge auf der Insel der Göttin zu opfern. Bekanntlich nimmt die Geschichte eine gute Wendung, und Iphigenie und Orest können die Insel unversehrt verlassen. Die Titelpartie übernimmt die spanische Sopranistin Rocío Pérez. Als ihr Bruder Oreste ist der britische Countertenor Owen Willetts zu erleben. Der australische Tenor Alasdair Kent und die Sopranistinnen Karolina Bengtsson und Suzanne Jerosme ergänzen das Ensemble als König Toante, Dori und Orestes Begleiter Pilade. Regie führt Nicola Raab. Für das Bühnenbild und die Kostüme zeichnet Madeleine Boyd verantwortlich. Musikalisch begleitet wird die Produktion vom Ensemble Les Talens Lyriques unter der Leitung von Christophe Rousset. (Weiterer Termin: 29. August 2025 um 19.00 Uhr) Haus der Musik in Innsbruck (© Günther Egger) Zu einem unverzichtbaren Programmpunkt hat sich seit über zehn Jahren auch das Akademie-Projekt Barockoper:Jung entwickelt. Darin erarbeiten die jungen Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti eine Oper. In diesem Jahr feiert am 17. August 2025 um 16.00 Uhr auf der Bühne der Kammerspiele im 2018 fertiggestellten Haus der Musik Antonio Vivaldis Oper Il Giustino Premiere. Das Werk wurde erstmals 1724 im römischen Teatro Capranica uraufgeführt und erzählt die Geschichte des Bauern Giustino, der zum römischen Kaiser aufsteigt. In der Titelpartie ist Justina Vaitkute zu erleben. Die Partie des Anastasio übernimmt der Countertenor Maximiliano Danta, der im vergangenen Jahr den Internationalen Cesti-Wettbewerb in Innsbruck gewonnen hat. Auch die zweite Preisträgerin, die chinesische Sopranistin Jiayu Jin, ist mit von der Partie. Sie interpretiert die Partie der Arianna. Die musikalische Leitung des Barockorchester:Jung liegt in den Händen von Stefano Demicheli. Regie führt Claudia Isabel Martin. (Weitere Termine: 19., 21. und 22. August 2025 jeweils um 19.00 Uhr) Neben den bewährten Ambrasser Schlosskonzerten findet auch zum zweiten Mal das youngbaroque vom 3. bis 6. August 2025 statt. Bei diesem internationalen Jugendbarockorchesterfestival kommen junge Menschen zusammen und machen Alte Musik lebendig. In diesem Jahr wird das Abschlusskonzert gemeinsam mit der Masterclass von Anna Bonitatibus gestaltet. Da sich 2025 das Todesjahr von Alessandro Scarlatti zum 300. Mal jährt, widmet Ottavio Dantone mit seiner Accademia Bizantina dem barocken Meister am Montag, dem 11. August 2025 um 20.00 Uhr im Haus der Musik einen ganzen Abend unter dem Titel Scarlatti!. Präsentiert wird unter anderem Diana ed Endimione mit Carlotta Colombo als Göttin der Jagd und Paul-Antoine Bénos-Dijan als Endimione.
Am 16. August 2025 wird das
Publikum um 20.00 Uhr im Riesensaal der Hofburg in einen
Zauberwald entführt,
wenn Julien Chauvin mit seinem Ensemble Le Concert de la Loge, der
Sopranistin Ana Vieira Leite und der Mezzosopranistin Eva Zaïcik von
der Natur inspirierte Opernpartituren von Georg Friedrich Händel, Antonio
Vivaldi, Nicola Antonio Porpora und anderen zum Besten gibt.
Von den weiteren Konzerte dürfte besonders das
Finalkonzert des 16. Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper
Pietro Antonio Cesti am 31. August 2025 um 19.00 Uhr im Großen Saal im Haus
der Musik von großem Interesse sein. Die Finalistinnen und Finalisten
präsentieren unter anderem Arien aus Händels Atalanta. Das komplette Programm der diesjährigen Festwochen finden Sie unter www.altemusik.at. |
Rezensionen:
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