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Veranstaltungen & Kritiken Musiktheater |
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Die vier JahreszeitenAntonio Vivaldi Konzerttheater für Kinder In Zusammenarbeit mit dem Theater für Kinder, Hamburg Idee und Text von Barbara Hass Musikalische Bearbeitung von Martin Wulfhorst
Premiere in den Kammerspielen des Theaters Aachen Vivaldis 4 Jahreszeiten als Schäferspiel für KinderZwei Berg-(lein) aus Pappmaché, ein Bach aus einem blauen Seidentuch und ein paar Stofftiere, das ist alles, was das Vivaldi-Märchen für Kinder benötigt, um die kleinen Theaterbesucher zu verzaubern.Das Aachener Theater hatte in Kooperation mit dem Hamburger Theater für Kinder ein Märchen zu den Vier Jahreszeiten von Vivaldi entwickelt. Geworden ist daraus die Inszenierung eines Schäferspiels barocker Art, dargeboten als Märchenlesung und Ballett. Die Idee zur Märchenhandlung entnahm Barbara Hass den Sonetten, die Vivaldi quasi als Libretto jedem seiner vier Sätze aus den Vier Jahreszeiten voranstellte. Das Märchen spielt zu Vivaldis Zeiten auf dem Lande. Im Frühling verlieben sich die kleine Ziegenhirtin und der Schäfer. Im Sommer können sie zueinander nicht kommen, denn der Bach ist viel zu tief. Im Herbst werden beide von anderen begehrt- der Schäfer von der Bauerstochter und die kleine Ziegenhirtin vom Bauer. Im Winter schließlich finden sie zueinander, weil der Bach gefriert und zur Brücke wird.
Zwei Tänzer (Jeanne Rose und Jean-Luc Yerlès), eine Schauspielerin und ein Kammerorchester gestalteten dies Märchen kindgerecht und eindringlich. Die Tänzer verbanden die traditionelle Ballettsprache mit pantomimischen Elementen, und die Schauspielerin Kerstin Thielemann fesselte die Kinder sowohl durch ihre eindringliche Erzählung als auch durch ihre Darstellung der Jahreszeitenallegorien und der Nebenfiguren. Hier griff der Hamburger Regisseur Claus Gutbier gekonnt auf Commedia dell’Arte Sprache und Kostüme zurück. Die Kinder waren von der übertriebenen Mimik begeistert und konnten der “Story” gut folgen.
Das Kammerorchester unter der Leitung des Solo-Violonisten Piotr Oleniecki präsentierte einen leichten, durchsichtigen Vivaldi-Klang und zeigte trotzdem in der kleinen Besetzung die Fülle eines ganzen Orchesters. Die Kinder konnten ganz unmittelbar bei der Musik-Produktion dabei sein, denn die Orchestermitglieder wurden mit ihrem Instrument einzeln vorgestellt und nahmen am Bühnenrand Platz. Dann stellten sie zur Erzählung einige Vivaldi-Motive vor – den Kuckuck natürlich, den Hornissenschwarm und das Sommergewitter. Danach wurde das Musikstück aber im ganzen präsentiert und dazu die Handlung getanzt. Vielleicht hätte man zu Beginn das Potential der Musiker noch etwas ausführlicher nutzen können, etwas mehr Instrumentenkunde – aber dann wäre wohl alles zu lang geworden. So waren die Kinder von der Handlung gefesselt, aber auch von der unmittelbaren Präsenz der Instrumente. Ein gelungenes Zusammenspiel, das den kleinen Hörern die Ohren für die “ernste” Musik öffnete.
Sehr zu empfehlen, besonders für kleinere Menschen von 5 bis 8 Jahren. |
![]() Inszenierung Claus Gutbier
Bühnenbild
Kostüme
Choreographie
BesetzungErzählerin, Bauer, Bauerstochter, allegorische FigurKerstin Thielemann
Ziegenhirtin
Schäfer
Solo-Violine
Violine
Viola
Violoncello
Kontrabass
Cembalo
Weitere Aufführungen
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