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Veranstaltungen & Kritiken Musiktheater |
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Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg(Dresdener Fassung) Libretto und Musik von Richard Wagner>
Premiere am Theater Aachen Tannhäuser im kühlen Ambiente![]() Inszenierung und Bühnenbild übten sich auch ansonsten in vornehmer Zurückhaltung. Sängersaal, Venusgrotte und Aue waren kalte Räume, mit spiegelnden Metallfolien als Hintergrund, extrem sachlich und ganz auf die Phantasie des Zuschauers ausgerichtet. Das schafft natürlich den beabsichtigten Freiraum zur Imagination, läßt die Sänger aber allein. Schwierig wurde es dann aber am Schluß. Hier wurde den Zuschauern kein einziger szenischer Hinweis gegeben, daß Elisabeth gestorben ist oder der Bischhofsstab plötzlich grünt und damit Tannhäuser vergeben ist. Hier wurde den Aachener Zuhörern dieselbe Verwirrung zuteil, die auch das Publikum der Dresdener Uraufführung empfand. Ein paar seznische Hilfen hätten hier doch sehr zur Klärung beigetragen.
Tannhäuser in Aachen - das war wieder einmal eine glänzend gelöste Aufgabe für das Sinfonie Orchester Aachen. Bereits nach der Ouvertüre mit großem Applaus bedacht, zeigte das Aachener Orchester, daß es auch Wagner mit wunderbarer Durchsichtigkeit und Stimmigkeit gewachsen ist. Chor und Orchester gebührt wie fast immer in Aachen höchstes Lob. Gute sängerische Leistungen kamen hinzu. Herausragend zeigte sich Sophia Larson in der Doppelrolle Venus/Elisabeth. Ihr ist es zu verdanken, daß die Szenen des Zweiten Aktes in großer Spannung wirkten, sie spielte Elisabath als warmherzige, liebende Frau, nicht als schüchtern-keusche Ikone. Der Wechsel von der der männer-mordenden Venus zur Rolle der Elisabeth gelang ihr stimmlich und schauspielerisch gut. Ein wenig fehlte ihr die Sicherheit in den tiefen Lagen, hier brach die Stimme etwas. Die Strahlkraft ihres Soprans in den Höhen ließ aber diese kleinen Schwächen vergessen. Der großen Tannhäuser-Partie zeigte sich Peter Svensson durchaus gewachsen. Zwar nicht ohne Anstrengung, aber sicher und voluminös durchstand er diesen Kraftakt. Sein Heldentenor setzte sich mit großer Strahlkraft gegen Chor und Orchester durch. Etwas vermissen ließ er allerdings die szenische Umsetzung seiner Rolle, ein Manko, das aber ebenso sehr auf das Konto der Regie geht. Gesanglich wirkte er überzeugend. Hans Sisà als Hermann, Landgraf von Thüringen, sang mit großer Ausdruckskraft und stach nicht zuletzt durch deutliche Diktion und sicheres Spiel hervor. Claudio Otelli als Wolfram von Eschenbach begeisterte das Publikum und erwies sich als heimlicher Star der Aufführung. Seine weiche Baritonstimme überzeugte in allen Lagen und paarte sich mit szenischer Intensität. Die Nebenrollen waren gut besetzt, hier fiel besonders Andreas Joost in lyrischer Stimmschönheit als Walther von der Vogelweide auf. Sänger und Orchester unter der sicheren Hand von Elio Boncompagni gelang es über vier Stunden hinweg das Aachener Publikum zu fesseln und den Spannungsbogen auch über zwei Pausen zu halten. Ein gute Leistung, die das Aachener Publikum mit überwältigendem Applaus honorierte.
Hörenswert und sehenswert. |
![]() Musikalische Leitung GMD Elio Boncompagni
Inszenierung
Bühnenbild und Kostüme
Choreinstudierung
Licht
Dramaturgie
SolistenHermann, Landgraf von ThüringenHans Sisá
Tannhäuser
Wolfram von Eschenbach
Walther von der Vogelweide
Biterolf
Heinrich der Schreiber
Reinmar von Zweter
Elisabeth, Nichte des Landgrafen
Venus
Ein junger Hirt
Vier Edelknaben
Ursula Brachmanski Jolanta Kosira Julietta Figulla
Sinfonie Orchester Aachen
Weitere Aufführungen
![]() Peter Stvensson (Tannhäuser) und Sophia Larson (Venus) ![]() Hans Sisá (Hermann, Landgraf von Thüringen) und Peter Stvensson (Tannhäuser) |