Premiere am 6. Juni 1997 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf
Besetzung
Die Jungfrau - Sandy Delasalle Der Junge - Jörg Simon Der Schleicher - Igor Antonov Das Ego - Jhane Hill Zwei Starke - Sergei Ignatjev, Spencer Soloman Das Weib - Barbara Korge Sopran: Ingrid Kertesi Tenor: Alexander Krawetz Bariton: Stefan Heidemann
Zentrales Thema meiner Inszenierung und Choreographie ist das Verhalten des Menschen wider die Gesetze der Natur. Wer sich gegen die ihr innewohnende Harmonie wendet, kann scheitern. In dem ständigen Kampf zwischen Mann und Frau, bei der Jagd nach erotischen Erlebnisssen - mit Gewalt, Lüge und Selbstherrlichkeit -, siegt diesmal die reine Liebe.
Durch die Kostüme unterscheiden sich verschiedenen Gruppen: Männer und Frauen tragen grüne Kostüme, die jungen Männner und Jungfrauen haben gelbe Kostüme an. Die Frauen unterscheiden sich noch durch weitere Merkmale: Die Jungfrauen haben offenes langes Haar und tragen Spitzenschuhe, die Frauen haben dagegen hochgestecktes Haar und Schläppchen an den Füßen.
Die einzelnen Gruppen werden auch durch unterschiedliche Bewegungen charakterisiert, die einen sind schüchtern und zurückhaltend, die anderen sind schroff und zielstrebig. Dabei führen sie ausgesprochen einfallsreiche Bewegungen aus, die einige Details sehr einfühlsam verdeutlichen. Die Choreographie bleibt dabei immer ästhetisch ansprechend und behält eine klare Struktur bei. Dabei korrespondiert die Choreographie mit der Musik, aber auch mit der Beleuchtung, so daß alles zu einer Einheit verschmilzt.
Zu diesem harmonischen Eindruck trägt im entscheidenen Maße das Ensemble bei, das wirklich als homogen auftrat, ohne daß irgendwelche Rivalitäten zu spüren waren. Zudem fiel die gute Technik der Tänzer auf. Zusätzlich zu einer guten Technik brillierte Sandy Delasalle durch ihr schauspielerisches Talent. Sie verkörperte die ängstliche Jungfrau sehr glaubhaft. Auch Jörg Simon trat durch sein darstellerisches Können hervor und seine kraftvollen Bewegungen. Bis ins Komische gesteigert war die Darstellung des Schleichers, des Egos und der Starken. (Igor Antonov, Jhane Hill, Sergei Ignatjev, Spencer Solomann).
So war der tosende Beifall mit dem das Düsseldorfer Publikum die Aufführung feierte und die Akteure immer wieder auf die Bühne verlangte durchaus zu verstehen.