online music magazin		

Cavalleria rusticana

Melodramma in einem Akt
Text von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci
Musik von Pietro Mascagni

I Pagliacci

Drama in zwei Akten
Text und Musik von Ruggero Leoncavallo

Premiere im Großen Haus des Musiktheaters im Revier Gelsenkirchen am 5. November 1995

Besetzung
Musik
Inszenierung
Fotos
Publikumsreaktionen
Résumé
weitere Aufführungen
Kartenbestellung


Von Gerhard Menzel
Leserbrief an die Redaktion










Besetzung


Musikalische Leitung: Thomas Leyer
Inszenierung: Gabriele Rech
Bühne und Kostüme: Jean Bauer
Dramaturgie und Regiemitarbeit: Carin Marquardt
Choreinstudierung: Nandor Ronay

Cavalleria rusticana
Die Dorfbewohner

  Santuzza     -     Richetta Manager/Sharon Spinetti a.G.
  Lucia        -     Eva Tamulenas
  Turridu      -     Ingus Petersons
  Alfio        -     Adam Hollmann
  Lola         -     Gudrun Pelker
I Pagliacci
Die Schauspielgruppe
  Canio        -     Mario Brell
  Nedda        -     Ines Krome
  Tonio        -     Károly Szilágyi
  Peppe        -     Bernhard Schneider

  Silvio       -     Tom Erik Lie
  Zwei Bauern  -     Ferenc Cserhalmi
                     Jerzy Kwika


Chor und Extra-Chor des Musiktheaters im Revier
Trixi-Mädchenchor
Philharmonisches Orchester Gelsenkirchen












Musik


Musikalisch gesehen stand die Premiere unter keinem allzu günstigen Stern. Zum einen mußte Thomas Leyer sehr kurzfristig als Dirigent einspringen (darauf sind wohl auch die verschiedentlichen Diskrepanzen zwischen Graben und Bühne zurückzuführen), zum anderen war Richetta Manager so indisponiert, daß sie zwar die Santuzza spielen (und das sehr intensiv), nicht aber singen konnte. Das übernahm aus dem Graben heraus Sharon Spinetti, die als Gast die Premiere in vorbildlicher Weise rettete.
Eindrucksvolle Charaktere lieferten auch Gudrun Pelker als Lola und Eva Tamulenas als Lucia. Der Turridu des Ingus Petersons klang zwar etwas rauh, er machte seine Sache aber insgesamt recht ordentlich und läßt hoffen. Adam Hollmann schließlich stellte einen glaubhaften Alfio dar.

Die Darsteller der Schauspielgruppe (I Pagliacci) konnten das musikalische Niveau sogar noch steigern. An ihrer Spitze: Ines Krome als Nedda, die sich weiterhin stimmlich festigt, ihre darstellerischen Fähigkeiten überzeugend einsetzt, und sich damit immer mehr zu einer überragenden Sängerpersönlichkeit entwickelt.
Ihr zur Seite stand ein überraschend frisch und stimmlich äußerst präsent wirkender Mario Brell als Canio. Auch die übrigen Darsteller, Károly Szilágyi (Tonio), Bernhard Schneider (Peppe) und Tom Erik Lie (Silvio), hinterließen einen stimmlich wie darstellerisch guten Eindruck.
Die von Nandor Ronay vorzüglich einstudierten Chöre wurden ihrer - über weite Strecken - tragenden Rolle als Volk vollauf gerecht.

Abgesehen von gelegentlichen wacklern musizierte das Philharmonische Orchester unter Tomas Leyer in veristischer Art und Weise und ließ zwei der herrlichsten Partituren zu wahrhaftem musikalischem Leben erblühen.










Inszenierung


"Der Künstler ist ein Mensch und soll für Menschen schreiben. Und aus dem wahren Leben hat er seinen Stoff geholt." Diese Verse aus dem Prolog des 'I Pagliacci' könnte als Motto für die gesamte Produktion des Musiktheaters im Revier stehen. Regisseurin Gabriele Rech und Dramaturgin Carin Marquardt lassen beide Werke - 'Cavalleria rusticana' und 'I Pagliacci' - in dem gleichen Dorf und zeitlich ineinander verschränkt spielen:

Die Schauspielgruppe des Canio kommt in dieses Dorf und beobachtet die dramatischen Ereignisse, die da geschehen (weiter Dorfplatz). Am Schluß sehen die Bewohner des Dorfes das "Stück" der Schauspieler (großer Versammlungsraum), bei dem Canio allerdings die Grenze zwischen Spiel und Realität überschreitet. Das Volk ist begeistert vom "Drama", bis auch sie die bittere Realität wahrnehmen.

Die für viele befremdliche Verschmelzung dieser beiden - oft miteinander kombinierten - Werke ist dramaturgisch schlüssig und handwerklich vorzüglich gemacht. Trotz einiger befremdlicher Passagen gelingt es Gabriele Rech die Figuren gut zu konturieren und sie in Beziehung zueinander zu setzen. So sind z.B. Nedda und Silvio, der hier zu den Dorfbewohnern (der 'Cavalleria rusticana') gehört, schon zu Anfang (während 'Cavalleria rusticana') zusammen.

Die Ausstattung und die Kostüme sind schlicht und dezent und konzentriern die ganze Aufmerksamkeit auf die handelnden Personen.











Fotos


  • Programmheft (Titelseite mit Plakatmotiv)

  • Tonio - Károly Szilágyi (Probenfoto)

  • Canio - Mario Brell (Probenfoto)

  • Nedda - Ines Krome, Canio - Mario Brell (Probenfoto)

  • Peppe - Bernhard Schneider (Probenfoto)

  • Turridu - Ingus Petersons (Probenfoto)

  • Santuzza - Richetta Manager

  • Turridu - Ingus Petersons, Santuzza - Richetta Manager (Probenfoto)

  • Turridu - Ingus Petersons, Santuzza - Richetta Manager

  • Lola - Gudrun Pelker, Turridu - Ingus Petersons (Probenfoto)

  • Lola - Gudrun Pelker (Probenfoto)

  • Turridu - Ingus Petersons, Lucia - Eva Tamulenas

  • Alfio - Adam Hollmann

  • Tonio - Károly Szilágyi, Nedda - Ines Krome (Probenfoto)

  • Nedda - Ines Krome, Tonio - Károly Szilágyi

  • Silvio - Tom Erik Lie, Nedda - Ines Krome (Probenfoto)

  • Nedda - Ines Krome, Silvio - Tom Erik Lie

  • Canio - Mario Brell, Nedda - Ines Krome (Probenfoto)

  • Silvio - Tom Erik Lie, Nedda - Ines Krome, Canio - Mario Brell, Tonio - Károly Szilágyi

  • Tonio - Károly Szilágyi, Canio - Mario Brell

  • Nedda - Ines Krome, Peppe - Bernhard Schneider, Tonio - Károly Szilágyi

  • Nedda - Ines Krome, Canio - Mario Brell, Tonio - Károly Szilágyi












    Publikumsreaktion


    Großer Beifall für die Sänger - besonders für Sharon Spinetti (die aus dem Graben singende Santuzza) und Ines Krome (Nedda), Bravos und Buhs für das Produktionsteam.












    Résumé


    Interessante und schlüssige Dramaturgie, engagierte und handwerklich überzeugende Inszenierung, noch ausbaufähige (abgestimmtere) aber ausdrucksstarke musikalische Interpretation.










    weitere Aufführungen


    November: 8., 17., 22., 24.
    Dezember: 16., 21.
    Januar: 7., 12., 14., 21. (15 Uhr), 27.
    Februar: 10., 24.
    März: 2., 6. (zum letzten Mal)

    Telefonische Spielplanansage: (02 09) 1 15 17
    Aktuelle Informationen: (02 09) 40 97-200












    Kartenbestellung


    Theater- und Konzertkasse
    Kennedyplatz
    45881 Gelsenkirchen

    Tel.: 02 09 40 97-200, -204
    FAX: 02 09 40 97-250
    Di.-Fr.: 10.00-14.00 Uhr und 16.30-18.30 Uhr, Sa.: 10.00-14.00 Uhr

    oder bei den START-Ticket-Vertriebsstellen











    Copyright © 1996 - Online Musik Magazin
    *****"