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Rudolph Angermüller
Tony Munzlinger
Ich, johannes Chrisotomus Amadeus Wolfgangus sigismundus Mozart
"Eine Autobiografie"

Die opera wurde gut aufgenommen

Von Frank Becker

Den Anstoß zu dem Plan, W.A. Mozarts Leben einmal unter ganz anderen Voraussetzungen zu beleuchten, als das ungezählte Biographen zuvor getan hatten, gab 1987 die Begegnung des Musikwissenschaftlers  und Mozart-Kenner Rudolph Angermüller mit dem Graphiker und Zeichner Tony Munzlinger in Salzburg. Weil die Chemie stimmte, war man sich grundsätzlich schnell einig, einmal ein gemeinsames Projekt in Angriff zu nehmen. Sommer 1988, wieder Salzburg - jetzt  wurde das Thema festgezurrt: eine Biographie sollte es sein, ja, aber eine Autobiographie! Dafür war, um die Sache glaubhaft zu machen, einiges an Archivarbeiten nötig, denn Angermüller und Munzlinger wollten Mozarts Leben auf dem Boden von Tatsachen, Briefen, zeitgenössischen Aufzeichnungen, Zeugnissen, Dokumenten, Theaterzetteln und Abrechnungen sozusagen neu erfinden.

Rudolph Angermüller fabulierte im unbekümmerten Stil Mozarts,
der mit Orthographie und Ausdruck ja bekannt sorglos umging, bestens recherchiert drauflos, wobei er bewußt Quellen vermied, die  nach dem Tod des Komponisten 1791 entstanden waren. Es muß beiden sehr viel Spaß gemacht haben, denn nur zwei Jahre später konnten Angermüller und Munzlinger das opulente Opus vorlegen. Erschlossen durch Erläuterungen der pekuniären Gegebenheiten zu Mozarts Zeit, einen Literaturbericht Angermüllers, ein umfangreiches Namensverzeichnis mit Erläuterungen, ein Register der genannten Orte und ein Verzeichnis der Werke nach Köchel-Verzeichnis-Nummern entfaltet sich vor dem Leser und Betrachter des prächtigen großformatigen Bandes Mozarts Leben nachvollziehbar und ganz nah am Zeitgefühl. Reich an Original- Zitaten und deutlich immer tiefer in den Genius hineingeschlüpft, wird Angermüllers Feder zu der Mozarts. Ähnlich wie in den hier ebenfalls zur Lektüre empfohlenen Tagebuchaufzeichnungen Mozarts, von Eugen Egner in übermütig sprühender (und kenntnisreicher) Phantasie erfunden, öffnet sich der Mozart´sche Kosmos unterhaltsam und hier zudem umfassend  informativ, ein Lesevergnügen von Rang, nicht nur für Musikfreunde.

Die 191 schwarz-weißen und 56 farbigen Illustrationen, die Tony Munzlinger zu dem kostbar ausgestatteten Band beigetragen hat, zeigen den Musik-Kenner und, Satiriker und Karikaturisten von seiner besten Seite. An die Stelle des Bissigen seiner früheren Arbeiten ist liebenswerte Ironie, Satire und ein nettes Maß an Erotik getreten - letzteres hätte dem karikierten sicher gut gefallen. Auch die Ausstattung des Buches trägt einen Gutteil zum Eindruck bei: auf bestes 180 g Kunstdruck-Papier gedruckt, mit Fadenheftung in gediegenes Leinen mit Goldprägung gebunden, ist es ein Prachtband geworden, der jetzt, 15 Jahre nach seinem ersten Erscheinen, noch/wieder zu haben ist und im reich mit Neuerscheinungen versehenen Mozartjahr sicher einige Konkurrenten um die Gunst des musikbegeisterten Lesers aus dem Rennen schlägt.



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Bilder


Rudolph Angermüller
(Text)
Tony Munzlinger
(Illustrationen)
Ich, johannes Chrisotomus Amadeus Wolfgangus sigsismundus Mozart
"Eine Autobiografie"


Verlag K.H. Bock, 1991
237 Seiten mit Erläuterungen, Personen-Register, Ortsverzeichnis, Werkverzeichnis nach Köchel
sowie 191 einfarbigen und 56 farbigen Abbildungen

28,5 x 32 cm, Leinen mit Schutzumschlag
75,- Euro

Weitere Informationen unter:
www.bock-net.de




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