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Viva! Mozart
Das Journal zur Ausstellung

Mozart-Jahr ohne Mozartkugel-Revolver ?

Von Frank Becker

Salzburg hat sich herausgeputzt. Joannes Chrisostomus, Wolfgang Gottlieb Mozart allenthalben und allerorten. Salzburg hat Pfunde in Sachen Mozart, der sich später Amadeus nannte, und es wuchert damit. Wann, wenn nicht jetzt, im 250. Geburtsjahr des Genies.  Dazu gehört natürlich auch eine Ausstellung, die seit dem 27. Januar 2006 in der Neuen Residenz gezeigt wird und noch bis zum 7. Januar 2007 dort zu sehen sein wird.

"Viva! Mozart"
ist die Präsentation überschrieben und wird dem "berühmtesten Salzburger" (so Landeshauptfrau Gabi Burgstaller) als Geburtstagsgeschenk zu Füßen gelegt.  Bürgermeister Heinz Schaden freut sich, die früher als Verwaltungsgebäude genutzte Neue Residenz mit der symbolträchtigen Anschrift Mozartplatz 1 gerade mit dieser Ausstellung als Museum eröffnen zu können. Und daß ein namhaftes mittelständisches Unternehmen, das mit der süßen Leckerei "Mozartkugel" (der echten) Weltruhm erworben hat, als Sponsor auftritt, wirkt überhaupt nicht anstößig.

Interessant am Rande: der zugehörige Mozartkugel- Revolver wurde im Jahr 1976 von dem deutschen Maler, Bildhauer und Objektkünstler R.M.E. "Hühnerschaf" Streuf erfunden. Insbesondere durch Salzburger Mozart-Freunde, die angestiftet vom Ökonomen Prof. Dr. Ekkehard Kappler von der Universität Salzburg, immer wieder nach diesem Kuriosum fragen, ist die süße Waffe zum Verkaufsschlager im Café des Von der Heydt-Museums Wuppertal geworden. Jetzt, zum 250. Geburtstag und im 30. Jahr seiner Erfindung erlebt das Schießgerät eine umfangreiche Neuauflage, um der Nachfrage gerecht werden zu können. In der Salzburger Ausstellung in der Neuen Residenz ist das Multiple leider noch nicht vertreten.

Ansonsten aber läßt die Ausstellung, wie das reich und farbig illustrierte Journal, kein Katalog, notabene, erkennen läßt, keinen wichtigen Aspekt der 2006er Mozart-Mania aus. Das Leben zu Zeit des Komponisten, der durchaus auch die Salzburger spaltete, wird mit Blicken u.a. auf Kaffeehäuser, Tanz und Spiel, die Salzburger Gesellschaft, die Freimaurerei, die Frauen um Mozart - und, ja natürlich, auch auf die Musik in interessanten Artikeln beleuchtet. Kenner wie Rudolph Angermüller, Robert Hoffmann, Wolfgang Danzmayr, Ernst P. Strobl, Josef Walling, Gerhard Ammerer, Josef Mančal, Michael Malkiewicz und Brigitte Höft sorgen dafür, daß alles stimmt und unterhaltsam zu lesen ist.



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Bilder

Viva! Mozart
Das Journal zur Ausstellung

Neue Residenz Salzburg, 27.01.2006 - 07.01.2007

Generalsekretariat Mozart, Salzburg/ Verlag Karl Heinrich Bock 2006
148 reich illustrierte Seiten, Broschur
9,90 Euro

Weitere Informationen unter:
www.mozart2006.at
www.faksi.de





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