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11. St. Galler Festspiele24.06.2016 - 08.07.2016
Zum mittlerweile 11. Mal finden in diesem Sommer in der Weltkulturerbe-Kulisse des St. Galler Klosterhofes und der Kathedrale, die zu den wichtigen Pilgerstätten auf dem legendären Jakobsweg nach Santiago de Compostela zählt, die St. Galler Festspiele statt. Was im Sommer 2006 mit Carl Orffs Carmina Burana begann, hat sich mittlerweile zu einem renommierten Festival in der Schweiz entwickelt, bei dem das Theater St. Gallen in jedem Jahr im Klosterhof mit einer große Operninszenierung und in der Kathedrale mit einer Tanzproduktion die jeweilige Spielzeit beendet.
Der St. Galler Klosterhof mit der Kathedrale In diesem Jahr steht erneut eine absolute Opernrarität auf dem Programm: Jules Massenets Grand Opéra Le Cid. Die Geschichte über Rodrigue, einen spanischen Ritter der Conquista, basiert auf der gleichnamigen Tragikomödie von Pierre Corneille und ist heutzutage größtenteils nur noch durch den Historienfilm El Cid mit Charlton Heston und Sofia Loren aus dem Jahr 1961 und vielleicht noch als Ballett-Suite von Massenet aus den Konzertsälen bekannt. Dabei konnte das Werk nach der Uraufführung 1885 in Paris große Erfolge verbuchen und hielt sich bis 1919 mit über 150 Vorstellungen im Repertoire. 2015 wurde das Werk dann mit Roberto Alagna in der Titelpartie und Annick Massis in der Rolle der Chimène neu in Szene gesetzt. Die Kulisse des Klosterhofes dürfte für die Neuproduktion in St. Gallen einen prädestinierten Ort darstellen, wenn der Ritter Rodrigue den spanischen Schutzpatron um Beistand anfleht und ihm kurz darauf der Geist seiner Geliebten Chimène erscheint. Die Regie übernimmt Guy Joosten, der zuletzt in St. Gallen Don Giovanni und La Wally in Szene setzte. Die musikalische Leitung des Sinfonieorchesters St. Gallen liegt in den Händen von Modestas Pitr In der Kathedrale findet dann am 29. Juni 2016 um 21.00 Uhr die Premiere des Tanzstückes Rosenkranz von Cathy Marston statt. Nach Schweigerose von Jonathan Lunn im letzten Jahr wird die Festspieltrilogie über das Sprechen und Schweigen damit im zweiten Jahr fortgesetzt. Marston definiert in ihrem Tanzstück eine Form, die analog zu den 59 Perlen der Gebetskette dem Ausdrucks- und Meditationsbedürfnis Raum verleiht. Das Saxophonquartett clair-obscur und der Domorganist Willibald Guggenmos begleiten die Tanzkompanie des Theaters St. Gallen dabei musikalisch, unter anderem mit Arrangements von Heinrich Ignaz Franz Bibers Rosenkranz-Sonaten. (Weitere Termine: 30. Juni 2016 und 4. Juli 2016 jeweils um 21.00 Uhr) Ergänzend zu diesen zwei Produktionen gibt es noch zahlreiche Konzerte, die das historische Spanien des 11. Jahrhunderts und die französische Romantik in den Mittelpunkt stellen. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen finden Sie hier. |
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