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Händel-Festspiele 2017 in Halle (Saale)

26.05.2017 - 11.06.2017

Sosarme, Re di Media

Oper in drei Akten (HWV 30) (Londoner Fassung von 1732)
Libretto nach Antonio Salvis Dionisio, Re di Portogallo
Musik von Georg Friedrich Händel

in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Aufführungsdauer: ca. 3h 10' (eine Pause)

Wiederaufnahme in der Oper Halle am 30. Mai 2017

 

 



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Familienbande...

Von Joachim Lange / Fotos von Falk Wenzel (© Theater, Oper und Orchester GmbH Halle)

Es gehört zur bewährten Programmdramaturgie der Händefestspiele, den Vorjahresbeitrag des Opernhauses wieder aufzunehmen. Diesmal also die Sorsame-Inszenierung von Philipp Harnoncourt mit Bernhard Forck am Pult des gut gelaunten, höchst inspiriert musizierenden und am Anfang und Ende des Abends hochgefahrenen Händelfestspielorchesters.

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Sosarme (Benno Schachtner) und Elmira (Ines Lex) lieben einander.

Vor allem für das heimische Publikum im leider nicht ganz voll besetzten Haus bot der bejubelte Abend eine interessante Pointe: diese noch unter Axel Köhler herausgekommene Produktion passt wie maßgeschneidert zur Bühnenästhetik der neuen Opernleitung unter Florian Lutz. Da gibt's auch schon einen Zaun, wie im neuen Holländer und eine Dosis Neubaugrusel wie seit Beginn der Spielzeit im umgebauten Operncafe. Gleichwohl funktioniert das Ganze verblüffend gut und bietet - vor allem im zweiten Teil - ein Maß an szenischem Witz und Selbstironie, das nicht nur den Protagonisten Spaß macht, sondern der auch auf die Zuschauer überspringt.

In der selten gespielte Oper aus dem Jahre 1732 entfaltet Händel nach der Pause, wenn sich der Zuschauer in die verwickelten Wer-mit-Wem?- oder besser noch Wer-gegen-Wen?-Verhältnisse eingefunden hat (wie schön, dass hier niemand auf die Idee gekommen ist, die Übertitelung wegzulassen.) und Händel einen Zahn zulegt, gibt’s fast nach jeder Arie Szenenapplaus. Das gilt natürlich auch für das hinreißende Duett zwischen Sosame und seiner Braut Elmira, bei dem Counter Benno Schachtner und die mittlerweile längst zur versierten Händelinterpretin gereifte Ines Lex zur lyrischen und auch spielerischen Hochform auflaufen. Was analog auch für Robert Sellier als König (und Vater) und den intriganten Bösewicht im Stück Ki-Hyun Park gilt.

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Haliate (Robert Sellier) hat Probleme mit seinen Söhnen.

Eine besondere Freude ist die Wiederbegegnung mit den Gästen: Henriette Gödde als gefühlvolle Königin-Mutter, Julia Böhme in der Hosenrolle des burschikosen, unehelichen Sohnes und mit dem zweiten Counter im Stück, Michael Taylor, als dessen legitimem Bruder. Wenn der Intrigant dem König wie eine Marionette tanzen lässt, Sosarme mit einem roten Stoffflecken am Nachthemd eine Mordswunde vortäuscht, sie aber fürs Liebesduett einfach beiseitelegt. Oder eben auch, wenn einzelne Musiker immer wieder bei passender Gelegenheit auf der Bühne im doppelten Wortsinn mit-spielen. Dann macht die Collage aus Familie und Krieg zunehmend Spaß. Es kracht und knallt wieder reichlich (samt Bühnenmusik und viel Klopperei der fabelhaften Statisten). Ganz nebenbei waren wir bei einer Familien-Bande zu Gast, bei der dieses Wort den Beigeschmack von Wahrheit hat. Hier arrangiert man sich in einem ausführlichen lieto fine also wieder miteinander.

FAZIT

Bei dieser aus dem Vorjahr wiederaufgenommenen Händelproduktion gilt der alte Spruch: Wiedersehen macht Freude.

Weitere Rezensionen zu den Händel-Festspielen 2017 in Halle


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Produktionsteam

Musikalische Leitung
Bernhard Forck

Inszenierung und Bühnenbild
Philipp Harnoncourt

Mitarbeit Bühnenbild
Katja Rotrekl

Kostüme
Elisabeth Ahsef

Licht
Matthias Hönig

Video
Anke Tornow

Dramaturgie
Susanne Holfter

 

Händelfestspielorchester Halle

Solo-Violine
Dietlind von Poblozki

Statisterie der Oper Halle


Solisten

*rezensierte Aufführung

Sosarme, König von Medien,
zukünftiger Ehemann von Elmira

Benno Schachtner

Elmira, Tochter des Königs Haliate
Ines Lex

Haliate, König von Lydien
Robert Sellier

Erenice, seine Gattin
*Henriette Gödde /
Svitlana Slyvia

Argone, beider Sohn
Michael Taylor

Melo, Haliates unehelicher Sohn
Julia Böhme

Altomaro, Haliates Berater,
Melos Großvater

Ki-Hyun Park

 


Weitere
Informationen

erhalten Sie vom
Opernhaus Halle
(Homepage)



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