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Musikfestspiele
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Opernfestspiele Heidenheim

18.06.2017 - 30.07.2017

 

Von Thomas Molke

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Schloss Heidenheim (© Geyer Luftbild)

Zum mittlerweile 53. Mal finden im beschaulichen Heidenheim an der Brenz am Schloss Hellenstein die Opernfestspiele statt und locken als eines der ältesten Festivals in Deutschland Zuschauer von Nah und Fern in die schwäbische Ostalb, um im ehemaligen Rittersaal des Schlosses unter freiem Himmel Opern und Konzerte zu erleben, und da Freilichtveranstaltungen besonders in Deutschland immer mit einem gewissen Wetter-Risiko behaftet sind, wurde 2009 in unmittelbarer Nähe zum Rittersaal das Congress Centrum als Festspielhaus gebaut, um auch bei Regen musikalischen Genuss zu bieten. Seit 2010 stehen die Opernfestspiele unter der künstlerischen Leitung von Marcus Bosch, der als gebürtiger Heidenheimer ein ganz besonderes Verhältnis zu dieser Stadt hat und dessen Vertrag bis 2020 verlängert worden ist. Mit einer innovativen Programmgestaltung ist es ihm gelungen, in den letzten Jahren nicht nur die Platzauslastung zu steigern, sondern auch weitere Sponsoren zu gewinnen. So tragen sich die Opernfestspiele heute zu rund 60 % selbst, während der Sponsorenanteil mit 30 % weit über dem Durchschnitt anderer Festivals liegt.

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Freilichtbühne im ehemaligen Rittersaal des Schlosses (© Oliver Vogel)

Die diesjährigen Festspiele stehen unter dem Motto "Geheimnis" und bieten neben zahlreichen Konzerten gleich drei Opernproduktionen. Den Anfang macht am 21. Juni 2017 um 18.00 Uhr im Opernzelt im Schlossgarten Tortuga Piratengeschichten und Seemannsgarn, ein Erzähltheater mit Musik von Paul Steinmann in einer Bearbeitung von Martin Philipp und Nico A. Stabel. Hierbei gibt es vor allem für junge Besucher ab fünf Jahren viel über die bekannte Pirateninsel Tortuga und das gleichnamige Piratenschiff zu erfahren. Gemeinsam mit der abenteuerlustigen Mary-Anne O'Malley begeben sich die Besucher auf ein Abenteuer ins 16. Jahrhundert. Musikalisch begleitet wird die Geschichte mit Motiven aus Richard Wagners Der fliegende Holländer und Seemannsliedern aus aller Welt. Die Vorstellungen finden bis zum 5. Juli 2017 vormittags und nachmittags statt und bieten bereits einen Vorgeschmack auf die am 7. Juli 2017 um 20.00 Uhr im Rittersaal im Schloss Hellenstein (bei schlechtem Wetter im Festspielhaus) folgende Premiere von Richard Wagners Der fliegende Holländer. Nachdem Georg Schmiedleitner gemeinsam mit Marcus Bosch am Staatstheater Nürnberg in den vergangenen Jahren Wagners Ring des Nibelungen geschmiedet hat, konnte er nun für die Opernfestspiele als Regisseur für Wagners erste Oper gewonnen werden, die dieser selbst als "festspielwürdig" erachtete. Die Titelpartie übernimmt Antonio Yang, der noch als Alberich und Wotan/Wanderer aus der Nürnberger Ring-Tetralogie in bester Erinnerung sein dürfte. Die Partie der Senta ist alternierend mit Inga-Britt Andersson und Annette Seiltgen besetzt. Als Daland ist Randall Jakobsh zu erleben, der im Nürnberger Ring ebenfalls den Wotan interpretierte. Mit Vincent Wolfsteiner als Erik steht der Nürnberger Siegmund/Siegfried auf der Freilichtbühne. Als Festspielorchester fungieren die Stuttgarter Philharmoniker unter der Leitung von Marcus Bosch. (Weitere Aufführungen: 9., 14., 15., 21., 22., 26. und 28. Juli 2017 jeweils um 20.00 Uhr)

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Das Festspielhaus Congress Centrum in Heidenheim gegenüber vom Schloss (© Günther Bayerl)

Mit der letzten Opernpremiere am 27. Juli 2017 um 20.00 Uhr wird dann im Festspielhaus der 2016 begonnene Zyklus mit Frühwerken von Giuseppe Verdi fortgesetzt. Nachdem im letzten Jahr Verdis erste Oper  Oberto conte di San Bonifacio zu erleben war (siehe auch unsere Rezension), steht in diesem Jahr seine zweite Oper Un giorno di regno auf dem Programm. Diese 1840 in Mailand uraufgeführte Oper stellt neben Verdis Alterswerk Falstaff seine einzige Komödie dar und konnte sich trotz der frischen Melodien niemals im Repertoire etablieren. Regie führt Barbora Horáková Joly, die lange Zeit als Assistentin von Calixto Bieito und David Bösch tätig war. Der georgische Bariton Gocha Abuladze, der in Heidenheim als Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia und als Marcelo/Schaunard in Puccinis La bohème in der letzten Spielzeit große Erfolge feiern konnte, ist in der Hauptpartie des Cavaliere Belfiore neben der Mezzosopranistin Elisabeth Jansson zu erleben, die hier in Heidenheim ihr Debüt als Marchesa del Poggio gibt. Mit Michaela Maria Meyer als Giulietta konnte ein weiterer Publikumsliebling für Verdis frühes Verwirrspiel gewonnen werden. Musikalisch begleitet wird die Produktion von dem von Bosch 2011 gegründeten Festspielorchester Cappella Aquileia (Weitere Aufführung im Festspielhaus am 29. Juli 2017 um 20.00 Uhr).

Das vollständige Programm der Festspiele finden Sie hier.

 

 

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Rezensionen:

 

 

Der fliegende Holländer

Un giorno di regno

 

 

 

 



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