Veranstaltungen & Kritiken Musikfestspiele |
|
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik18.07.2017 - 27.08.2017
Zum mittlerweile 41. Mal laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik mit Musik aus Renaissance, Barock und Klassik Zuschauer aus nah und fern in die Tiroler Landeshauptstadt ein, und auch in diesem Jahr verspricht Intendant Alessandro De Marchi "große Gestalten der Mythologie und Antike" und "große Stoffe der Weltliteratur" im Bereich der Oper. Das Motto der diesjährigen Festwochen, "Die Liebe, sprach sie..." betont vor allem das Ewig-Weibliche in der Musik, das in den großen Opern von Monteverdi und seinen Zeitgenossen einen ganz neuen Ausdruck fand.
Das Tiroler Landestheater in Innsbruck von außen Den Anfang macht dabei am 10. August 2017 um 18.30 Uhr im Tiroler Landestheater Claudio Monteverdis Il ritorno d'Ulisse in patria, ein Dramma per musica, dem in diesem Jahr in mehrfacher Hinsicht eine besondere Bedeutung zukommt. Zum einen wird damit Monteverdis 450. Geburtstag geehrt. Zum anderen hat mit diesem Komponisten vor gut 40 Jahren in Innsbruck die Entdeckung der Alten Musik im Originalklang begonnen. Auch für De Marchi dürfte diese Oper einen besonderen Stellenwert haben, saß er doch 1993 bei der Aufführung im Rahmen der Festwochen unter der Leitung von René Jacobs am Cembalo. In diesem Jahr übernimmt er nicht nur die musikalische Leitung der Academia Montis Regalis, sondern hat auch noch eine Innsbrucker Aufführungsfassung erstellt. Für die Inszenierung, die in Kooperation mit der Den Norske Opera und dem Ballett Oslo entstand, zeichnet Ole Anders Tandberg verantwortlich. In der Titelpartie ist Kresimir Spicer zu erleben. Christine Rice übernimmt die Partie seiner Gattin Penelope. Als gemeinsamer Sohn Telemaco kehrt David Hansen nach Innsbruck zurück. (Weitere Termine: 12. August 2017 um 15.00 Uhr und 14. August 2017 um 18.30 Uhr) Als Kooperation mit den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci und dem Centre de musique baroque de Versailles hat dann am 20. August 2017 um 20.00 Uhr im Tiroler Landestheater Jean-Philippe Rameaus Ballettoper Pygmalion Premiere. Die Geschichte von der von Künstlerhand modellierten Statue, die durch die Liebe ihres Schöpfers und die Gnade der Götter zu eigenem Leben erwacht, wird im Rahmen eines dreiteiligen französischen Musiktheaterabends gezeigt. Den Anfang macht dabei die Kantate La Muse de l'Opéra ou Les Caractères lyriques von Louis-Nicolas Clérambault, gefolgt von Jean-Féry Rebels Ballett Les Caractères de la Danse. Als Pygmalion ist Anders J. Dahlin zu erleben. Die Partie der Muse in Clérambaults Kantate und der Céphise in Pygmalion übernimmt Chantal Santon-Jeffery. Als Statue erwacht Samantha Louis-Jean zu neuem Leben. Musikalisch begleitet wird der Abend von dem Orchester Les Talens Lyriques unter der Leitung von Christophe Rousset. Es tanzt das Ballettensemble Les Cavatines in einer Choreographie und Regie von Natalie van Parys. (Weitere Aufführung am 21. August 2017 um 20.00 Uhr) Als feste Institution hat sich mittlerweile auch das Akademie Projekt BAROCKOPER:JUNG etabliert. Zum mittlerweile achten Mal erarbeiten die jungen Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti eine szenische Aufführung, die bei gutem Wetter im Innenhof der Theologischen Fakultät präsentiert wird und bei schlechtem Wetter in der Aula der Sozialwissenschaftlichen Fakultät stattfindet. In diesem Jahr gibt es das Singspiel Die römische Unruhe, oder Die edelmütige Octavia von Reinhard Keiser. Ähnlich wie in Monteverdis L'incoronazione di Poppea geht es hier um Neros Liebschaften und den Versuch, seine Gattin Octavia loszuwerden. Anders als bei Monteverdi gibt es jedoch für die beiden bei Keiser ein glückliches Ende. Die Rivalin ist hier jedoch auch nicht Poppea, sondern Ormoena. Als Nero ist der Sieger des letztjährigen Cesti-Wettbewerbs, Morgan Pearse, zu erleben. Die Partie der Octavia übernimmt Suzanne Jerosme, ebenfalls Finalistin des Wettbewerbs im vergangenen Jahr. Federica Di Trapani singt und spielt die Partie der Ormoena. Die Regie liegt in den Händen von François De Carpentries. Die musikalische Leitung des Barockensemble:Jung Innsbruck übernimmt Jörg Halubek. (Termine: 22., 25. und 26. August 2017 jeweils um 20.00 Uhr. Ergänzt wird das Festival durch zahlreiche weitere Konzerte. Das Finalkonzert des achten Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti findet am 27. August 2017 um 19.00 Uhr im Konzertsaal des Tiroler Landeskonservatoriums statt. Das komplette Programm der diesjährigen Festwochen finden Sie unter www.altemusik.at. |
Rezensionen:
Die römische Unruhe, oder Die edelmütige Octavia
|
- Fine -