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Musikfestspiele
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Kissinger Sommer 2018
15.06.2018 - 15.07.2018

 

Internationales Musikfestival Bad Kissingen


Musikalischer Sommertraum

 

Von Hiltrut Böhm / Fotos: Pressestelle Kissinger Sommer

Wenn man Zeit hätte......und nebenbei Geld keine Rolle spielte, dann könnte man sich vom 15. Juni bis zum 15. Juli 2018 in einer stilvollen Pension oder einem eleganten Hotel in Bad Kissingen einmieten. Man könnte sich die hügelige Landschaft ringsum wandernd oder auf dem Rad erschließen und von den Gipfeln der Rhön herrliche Ausblicke genießen. Man könnte unter den Arkaden der historischen Kurgebäude eine nostalgische Kaffeepause einlegen und danach in den großzügigen Grünanlagen im Liegestuhl die Seele baumeln lassen.

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Sol Gabetta (© Uwe Arens)

Vor allem könnte man im Rahmen des Musikfestivals “Kissinger Sommer 2018” jeden Tag ein Konzert besuchen, könnte weltberühmte Solisten und Ensembles hören und hätte bisweilen sogar die Qual der Wahl zwischen mehreren verlockenden Events. Gleich das Eröffnungskonzert verspricht ein Highlight zu werden: Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi mit Sol Gabetta als Solistin im Cellokonzert von Edward Elgar. Am nächsten Tag könnte man schon am Nachmittag noch einmal Sol Gabetta, nun zusammen mit Janine Jansen und Alexander Gavrylyuk in Werken von Prokofjew und Rachmaninow bewundern und abends mit dem Linos Ensemble in die Konzertwelt des beginnenden 20. Jahrhunderts eintauchen. Ein anstrengender Tag, den man wohl bei einem guten Tropfen Frankenwein ausklingen lassen würde.

Nur, ohne Wecker ginge es auch hier nicht, denn bereits um 11 Uhr des nächsten Tages lockte ein Jazzfrühschoppen mit Marialy Pacheco am Klavier in die Arkaden. Um 15 Uhr wären dann das Boulanger Trio und Johann von Bülow, der Texte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs vorträgt, zu hören. Trotzdem würde man sich abends die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, diesmal mit Sabine Jansen, keinesfalls entgehen lassen, zumal sie das Brahms - Violinkonzert spielen. Und so ginge es weiter.

Der Percussionist Martin Grubinger, der Geiger Giuliano Carmignola, der Pianist Herbert Schuch, die Bamberger Symphoniker, der Münchner Rundfunkchor....Der Reigen bedeutender Künstler, die sich in Bad Kissingen ein Stelldichein geben, ließe vier Wochen lang jeden Tag zu einem Festtag werden.

Neben klassischen Orchester- und Kammerkonzerten stehen Open-Air-, Jazz-, Late-Night-, Werkstatt-, Wandel- und Kinderkonzerte, sowie Festgottesdienste auf dem Programm. Einführungen, Künstlergespräche und ein Meisterkurs mit der Klavierlegende Menahim Pressler vervollständigen das Profil dieses Festivals, das seit über dreißig Jahren seinem Erfolgskonzept treu bleibt: “Internationalem Austausch verpflichtet, kompromisslos in der künstlerischen Qualität und offen für mutige, unkonventionelle Programme:” (Pressetext 2017)

Dieses Jahr widmet es sich unter dem Motto “1918-Aufbruch in die Moderne” dem beginnenden 20. Jahrhundert mit der Zeit des Neuanfangs nach dem ersten Weltkrieg. So bekannte Kompositionen wie Maurice Ravels La Valse , George Gershwins Rapsody in blue , Igor Strawinskys Geschichte vom Soldaten - hier in einer szenischen Fassung, in welcher der Geiger Daniel Hope die Sprechrolle des geigenden Soldaten übernimmt - werden zu hören sein. Dr. Tilmann Schlömp, Intendant seit zwei Jahren, erläutert: “Im Festival 2018 versuchen wir, den Aufbruch ins Unbekannte, wie ihn die Künstler vor 100 Jahren empfanden, wieder erlebbar zu machen. Trotzdem wird dies kein Festival der modernen Musik. Wir haben vielmehr die wichtigsten Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts für Sie ausgesucht und setzen sie in Beziehung zur Musik früherer Epochen.......”

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Max-Littmann-Saal

Abgesehen von allen musikalischen Erlebnissen verlockt natürlich auch das Ambiente. Bad Kissingen, das Bayerische Staatsbad, in dem schon Kaiser und Könige entspannten, mit seinen historisch erhaltenen Bauten. So zählt der Dirigent Roger Norrington den in Kirschbaumholz ausgestalteten “Max - Littmann - Saal” mit 1180 Plätzen zu den drei herausragenden Konzertsälen der Welt. Aber auch der prunkvolle “Rossini - Saal” besticht mit seiner klaren, tragfähigen Akustik. Als Aufführungsorte neu dazu gekommen sind der stimmungsvolle Innenhof des renovierten Luitpoldbades und - ganz außergewöhnlich - die KissSalis Therme. Ein reichliches Dutzend attraktiver Räume stehen für die zweiundsechzig Veranstaltungen dieses Festivals zur Verfügung.

Ja, und in jedem Fall würde man zum krönenden Abschluss das Konzert des Rundfunksinfonieorchesters Berlin unter Leitung der mexikanischen Dirigentin Alondra de la Para mit Werken von de Falla, Debussy und Gershwin noch einmal in vollen Zügen genießen - wenn man Zeit hätte...

 

 

 

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Rezensionen:

 

 

26. Juni 2018
Solo - Recital
Menahem Pressler, Klavier



4. Juli 2018

Vier gefeierte Solisten
Veronika Eberle, Violine
Tatjana Masurenko, Viola
Marie - Elisabeth Hecker, Violoncello
Martin Helmchen, Klavier



Da capo al Fine

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