Von Thomas Molke

Das Dutzend sollte in diesem Jahr unter dem Motto "Gefühlswelten" vollgemacht werden. Dann kam die Corona-Krise, und am 23. März 2020 fiel die Entscheidung, die 12. Ausgabe des Klangvokal Musikfestivals Dortmund zu verschieben. Mittlerweile ist es gelungen, für fast alle Veranstaltungen Ersatztermine zu finden. Nur für das Konzert mit Canalón de Timbiquí aus Kolumbien steht noch noch in der Schwebe. Aber man ist zuversichtlich, auch diese Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können. Das verschobene Festival beginnt nun im September 2020 und endet im Juni 2021, wird dabei aber nicht das für 2021 geplante Festival ersetzen. So wird man 2021 etwas mehr Klangvokal erleben dürfen. Die bereits erworbenen Karten behalten für den jeweiligen Ersatztermin ihre Gültigkeit oder können im Zeitraum vom 15. April bis zum 30. Juni 2020 zurückgegeben werden, falls der neue Termin nicht wahrgenommen werden kann. Eine Übersicht über die Nachholtermine finden Sie auf der Homepage des Festivals.

Die große konzertante Oper Il pirata von Vincenzo Bellini, die am 17. Mai 2020 im Konzerthaus stattfinden sollte, wird auf den 13. Juni 2021 um 17.00 Uhr verschoben. In diesem spannungs- und gefühlsgeladenen Belcanto-Drama um Liebe und Eifersucht übernimmt für den ursprünglich geplanten US-Amerikaner Lawrence Brownlee nun der russische Tenor Dmitry Korchak die Titelpartie des Gualtiero, der nach seiner Verbannung aus Sizilien zum Anführer der Piraten wird. Die Partie der von ihm geliebten Imogene übernimmt die lettische Sopranistin Marina Rebeka, deren Interpretation der Jungfrau von Orléans in Giuseppe Verdis Giovanna d'Arco vor zwei Jahren bejubelt wurde (siehe unsere Rezension von 2018). Als unsympathischer Ernesto, der Imogene nach Gualtieros Abwesenheit zur Hochzeit gezwungen hat, ist der Bariton Franco Vassallo zu erleben. Die musikalische Leitung des WDR Funkhausorchesters übernimmt wie 2017 Giacomo Sagripanti.

Die konzertante Aufführung der Oper Gismondo, Re di Polonia von Leonardo Vinci, die für den 30. Mai 2020 im Orchesterzentrum / NRW als Deutschland-Premiere geplant war, findet nun am 30. Januar 2021 statt. Max Emanuel Cencic, der auch selbst die Titelpartie übernehmen wird, hat für die Aufführung ein hochkarätiges Barock-Ensemble um sich versammelt. Zu nennen sind hier beispielsweise Yuriy Mynenko als Ottone, Sophie Junker als Cunegunda und Aleksandra Kubas-Kruk als Primislao. Eine Deutschland-Premiere wird es dann allerdings wahrscheinlich nicht mehr sein, weil die Produktion bereits im Rahmen des neuen von Cencic geleiteten Festivals Bayreuth Baroque im September zu erleben sein soll. Musikalisch begleitet wird die Produktion vom {oh!} Orkiestra Historyczna unter der Leitung von Martyna Pastuszka.

Der Countertenor Valer Sabadus und die Sopranistin Céline Scheen kehren nun am 17. Januar 2021 ins Konzerthaus Dortmund zurück. Unter dem Titel Himmelsmusik präsentieren sie mit dem Ensemble L'Arpeggiata unter der Leitung von Christina Pluhar deutschsprachige Sakralwerke aus der Vor-Bach-Zeit.

Die neuen Termine für die Chorveranstaltungen sind:

 - the Tenebrae Consort mit Musik von Thomas Tallis am 2. Dezember 2020 um 19.30 Uhr in der St. Marienkirche,
- das Huelgas Ensemble aus Belgien mit Musik der Renaissance aus Frankreich am 4. März 2021 um 20.00 Uhr im Reinoldihaus Dortmund,
- die Cappella Mediterranea mit Musik von Joan Manuel Serrat am 11. Oktober 2020 um 17.00 Uhr im Orchesterzentrum / NRW,
- det Norske Solistkor aus Norwegen mit Werken für gemischten Chor a cappella am 27. Juni 2021 um 19.00 Uhr in der St. Nicolaikirche,
- das Oratorium The Kingdom von Edward Elgar mit dem Philharmonischen Chor des Dortmunder Musikvereins und den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Granville Walker am 20. Februar 2021 um 19.30 Uhr in der St. Reinoldikirche und
- das Konzert Meister der Dresdner Kirchenmusik am 14.  Februar 2021 um 17.00 Uhr im Orchesterzentrum / NRW.

Das 12. Fest der Chöre soll am Samstag, dem 12. September 2020, gemeinsam mit dem ruhrgebietsweiten !Sing - Day of Song stattfinden.