Blick auf die Bühne
des Teatro Rossini in Pesaro
Mit Spannung erwartet werden dürfte auch die dritte Produktion des
diesjährigen Festivals, bei der Rosetta Cucchi Regie führt, die mittlerweile
die künstlerische Leitung des Wexford Festival Opera übernommen hat.
Am 11. August 2022 feiert um 20.00 Uhr in der Vitifrigo Arena
Otello
Premiere. Diese 1816 in Neapel uraufgeführte Oper erfreute sich im 19.
Jahrhundert sehr großer Beliebtheit, bis sie schließlich für viele Jahre
von Verdis Fassung von den Spielplänen verdrängt wurde und erst in neuerer
Zeit wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt. Eine Herausforderung für
jede Produktion ist die Besetzung, die insgesamt sechs Tenöre erfordert,
darunter drei sehr anspruchsvolle Partien. Wie bei den meisten
Inszenierungen lässt man auch in Pesaro die beiden kleineren Rollen des
Lucio und des Gondoliere von einem Tenor singen. Die Titelpartie übernimmt Enea Scala, der auch schon in Frankfurt den Otello interpretiert hat. Als
sein Gegenspieler Iago kehrt mit Antonino Siragusa ein alter Bekannter nach
Pesaro zurück, der hier schon in zahlreichen Produktionen zu erleben war.
Die Partie des Rodrigo ist mit Dmitry Korchak ebenfalls hochkarätig besetzt.
Als Desdemona ist Eleonora Buratto zu erleben, die vielen sicherlich noch
als Anaï in Rossinis Moïse et Pharaon aus dem letzten Jahr in guter Erinnerung ist.
Evgeny Stavinsky gibt in der einzigen Bass-Partie als Desdemonas Vater
Elmiro sein Debüt in Pesaro. Die musikalische Leitung des Orchestra Sinfonica
Nazionale della Rai übernimmt Yves Abel. (Weitere Aufführungen:
14., 17. und 21. August 2022 jeweils um 20.00 Uhr)