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Musikfestspiele
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Neuburger Kammeroper
20.07.2024 - 28.07.2024


Von Thomas Molke

Als Bereicherung des Festspielsommers der besonderen Art darf sicherlich die Neuburger Kammeroper bezeichnet werden, die unter der Leitung von Horst und Annette Vladar zum mittlerweile 56. Mal mit absoluten Opernraritäten, die selbst eingefleischten Opernbesucher*innen häufig unbekannt sind, in das kleine pittoreske Städtchen an der Donau lockt und das hübsche Biedermeier-Theater im Zentrum der historischen Altstadt zur Wiederentdeckungsstätte von längst vergessenen Werken des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts macht. Zu erwähnen ist an dieser Stelle auch, dass es die Neuburger Kammeroper trotz der Corona-Pandemie 2020 und 2021 geschafft hat, wenn auch unter eingeschränkten Bedingungen, zu spielen und dabei ihrem Konzept treu zu bleiben. Dennoch ist der weitere Fortbestand des Festivals gefährdet. Lange Zeit war auch unklar, ob es in diesem Jahr überhaupt noch finanziert werden konnte. Doch dann kam die gute Nachricht, dass man sich dieses Aushängeschild für die Stadt auch in diesem Jahr wieder leisten kann.

Blick auf die Bühne des Biedermeier-Theaters

Zu verdanken ist dies vor allem dem unermüdlichen Einsatz des in Neuburg aufgewachsenen Opernsängers und Regisseurs Horst Vladar, ohne den dieses kleine Festival gar nicht entstanden wäre. Als 1969 das Biedermeier-Theater in Neuburg wiedereröffnet wurde, gründete er mit Freunden die Kammeroper, um in diesem Theater-Juwel auch Werke des Musiktheaters zu präsentieren. Daraus entwickelte sich eine jährliche Tradition, die mittlerweile, ermöglicht durch die Unterstützung der Stadt, des Landkreises und einiger unverzichtbarer Sponsoren, pro Jahr eine Produktion zur Aufführung bringt. Neben den Gesangssolist*innen und dem künstlerischen Führungsteam sind es vor allem auch begeisterte Amateure im Bereich des Orchesters, der Technik und Verwaltung, die dieses jährliche Ereignis möglich und das Festival auch über die Region bekannt machen.

Blick in den Zuschauerraum des Biedermeier-Theaters

In diesem Jahr steht eine Produktion auf dem Spielplan, die eigentlich bereits für 2020 angesetzt war, aufgrund der Corona-Pandemie aber durch ein anderes Stück in einer kleineren Besetzung ersetzt werden musste: Eine Rosskur von Carlo Ricci. Die Premiere findet am 20. Juli 2024 um 19.30 Uhr im Stadttheater Neuburg statt. Die Oper handelt von dem Versuch des Grafen Sanviti, seine Frau Fiorina von deren Hochmut und Ignoranz zu heilen. Das Libretto stammt von Jacopo Ferretti, der für die berühmtesten Komponisten seiner Zeit schrieb.

Als Graf Sanviti debütiert der polnische Tenor Karol Bettley. Da-Young Cho, die im letzten Jahr als Jeanne und Rose in den beiden Operneinaktern Vergebliche Vorsicht und Rose et Colas, 2022 als Constance in Die Poststation und 2021 in den beiden Einaktern Eine Stunde verheiratet und Haus zu verkaufen mit strahlendem Sopran glänzte, gibt in diesem Jahr die kapriziöse Gräfin. Patrick Ruyters kehrt nach 2020 und 2022 als Schlossverwalter Malerba an die Neuburger Kammeroper zurück. Martha Harreiter gibt ihr Debüt als Schwester des Grafen. Natürlich darf auch der Buffo-Bariton Michael Hoffmann nicht fehlen, der der Neuburger Kammeroper seit vielen Jahren verbunden ist und in manchen Jahren auch schon bei Einaktern Regie geführt hat. In diesem Jahr schlüpft er in die Rolle des Pächters des Weinbergs. Für die Regie zeichnet Horst Vladar verantwortlich. Das Bühnenbild entwirft wieder Michele Lorenzini. Die musikalische Leitung der Mitglieder des Akademischen Orchesterverbands München e. V. übernimmt wie in den früheren Jahren Alois Rottenaicher. (Weitere Termine: 21., 27. und 28. Juli 2024 um 19.30 Uhr und 26. Juli 2024 um 20.00 Uhr)

Karten und weitere Informationen gibt es unter www.neuburger-kammeroper.de.

 

 

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Rezensionen:

Eine Rosskur



Da capo al Fine

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