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Wexford Festival Opera
17.10.2025 - 01.11.2025


A Little Midsummer Night's Dream

Oper in drei Akten
Libretto vom Komponisten und Peter Pears
nach A Midsummer Night's Dream von William Shakespeare
Musik von Benjamin Britten

In englischer Sprache

Aufführungsdauer: ca. 1 h 30' (keine Pause)

Premiere im Grain Store at Stonebridge in Wexford am 17. Oktober 2025
(rezensierte Aufführung: 21. Oktober 2025)



 

 

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Einladung zum Tanz

Von Thomas Molke / Fotos: © Pádraig Grant

Vor zwei Jahren hat die künstlerische Leiterin des Wexford Festival Opera, Rosetta Cucchi, die "Community Opera" ins Leben gerufen. Darin erarbeiten ortsansässige Bürgerinnen und Bürger aus Wexford mit Künstlerinnen und Künstlern des Festivals ein Werk, das dem Publikum im Grain Store at Stonebridge, einem ehemaligen Getreidelager, als "Walk-Through-Production" präsentiert wird, wobei die Zuschauerinnen und Zuschauer während des Stückes die Räume wechseln und teilweise auch in die Inszenierung einbezogen werden. Passend zum diesjährigen Festival-Motto "Myths and Legends" ist die Wahl auf Benjamin Brittens Midsummer Night's Dream gefallen. Da eine dreiaktige Oper mit rund 150 Minuten Spieldauer für dieses Format allerdings zu lang wäre, gibt es A Little Midsummer Night's Dream, bei dem das Werk auf rund 90 Minuten ohne Pause gekürzt und die Orchestrierung auf ein Klavier reduziert wird.

Schon beim Betreten des ersten Raumes wird das Publikum Teil der Inszenierung, indem die Damen mit leuchtenden Kränzen und die Herren mit Knicklichtern ausgestattet werden. So nehmen sie zwischen den zu Bäumen in sattem Grün ausgestatteten Säulen des ersten Obergeschosses auf der rechten und linken Seite auf mit grünem Stoff überzogenen Stühlen Platz und werden Teil des magischen Zauberwaldes, in dem Puck und die Elfen ihr Unwesen treiben. Da Puck in Brittens Oper eine reine Sprechrolle ist, wird er hier natürlich von dem charismatischen Schauspieler Peter McCamley interpretiert, der in den vergangenen beiden Jahren bei der "Community Opera" als MC durch die jeweilige Aufführung führte. Die Elfen und Handwerker bieten den ortsansässigen Bürgerinnen und Bürgern geeignete Rollen. Der pittoreske Wald führt mit grünen Moosteppichen in der Mitte hin zu einer kleinen Bühne, auf der ein riesiger Halbmond als Schlafstätte für Tytania aufgebaut ist, wobei im Hintergrund die satten grünen Farben des Waldes mit zahlreichen kleinen Lichtern wieder aufgegriffen werden.

In diesem Ambiente wird das Publikum nun mit herrlichen Kostümen von Frances White in einen traumhaften Märchenwald entführt, in dem Oberon und Tytania um ein kleines Kind streiten, das Tytania wie einen wertvollen Schatz eingehüllt in ihren Armen trägt. Die Elfen, die allesamt von ortsansässigen Bürgerinnen dargestellt werden, überzeugen durch spielfreudigen Tanz und sanften Chorgesang. Jane Burnell gibt die Elfenkönigin Tytania mit glasklarem Sopran und strahlenden Höhen. Adam McDonagh überzeugt als Oberon mit sauberem Countertenor und majestätischem Spiel. Sehr bestimmt kommandiert er McCamley als seinen Diener Puck herum, was von McCamley mit großer Komik ausgespielt wird, wenn er beispielsweise kumpelhaft den Arm um den Elfenkönig legt, was dieser brüsk abweist. Stattdessen macht er ihm mit entschiedener Handbewegung unmissverständlich klar, dass er gefälligst seine Schleppe zu tragen habe. Auch das Publikum bezieht McCamley mit ein, wenn er beispielsweise einem Zuschauer einen angebissenen Apfel oder den Rest einer Banane in die Hand drückt, weil er selbst sein Mahl für einen weiteren Auftrag unterbrechen muss.

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Noch schläft Hermia (Valeria Gorbunova) friedlich im Wald.

Die beiden Liebespaare aus Athen, die sich auf ihrer Flucht im Wald verirren, sind modern gekleidet. Valeria Gorbunova stattet die Partie der Hermia mit einem dunkel gefärbten Mezzosopran aus, und auch Maria Matthews überzeugt als Helena mit sattem Mezzosopran und intensivem Spiel. Großes Mitleid erweckt sie, wenn sie wie eine Hündin Demetrius hinterherläuft, der von David Kennedy mit kraftvollem Bariton relativ arrogant gezeichnet wird. Da verwundert es nicht, dass Oberon seinem Diener Puck den Auftrag erteilt, dem Leiden der jungen Frau ein Ende zu bereiten und Demetrius in Liebe zu ihr zu versetzen. Allerdings gerät Puck zunächst an den falschen Athener, Lysander, der von Rory Lynch mit dunklem Tenor gezeichnet wird, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, mündet schließlich in einer heftigen Kissenschlacht zwischen den beiden Damen und einem komödiantischen Duell der beiden Männer, bis Puck alle in einen tiefen Schlaf fallen lässt. Auch hier hat man in Wexford in die Trickkiste gegriffen, wenn aus McCamleys Ärmeln sanfter Nebel aufsteigt, der die beiden Paare zu ihren Schlafstellen führt.

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Quince (Joshua McCullough, hinten links) und die Handwerker (Ortsansässige) sind glücklich, dass Bottom (Rory Musgrave, hinten rechts) wieder bei ihnen ist.

Die Handwerkerszene wird von der Regisseurin Heather Hadrill ebenfalls mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt. Mit Ausnahme von Bottom und Quince werden die Handwerker von ortsansässigen Bürgerinnen und Bürgern gespielt, deren Texte in Sprechtexte umgewandelt worden sind und die mit großer Spielfreude begeistern. Ein besonderer Gag ist es, den Darsteller des Flute, der die Rolle der Thisbe übernehmen soll, mit einem älteren Herren mit recht schütterem Haar zu besetzen. Da klingt der Einwand, dass er für eine Frauenrolle nicht geeignet sei, da ihm doch schließlich schon ein Bart wachse, sehr witzig. Die Partie des Bottom ist für Rory Musgrave eine Paraderolle, hat er doch in diesem Format in Wexford bereits als Gianni Schicchi in Puccinis Einakter mit großer Komik begeistert. Auch als Weber Bottom punktet er mit kraftvollem Bariton und leicht selbstherrlichem Spiel, was nachvollziehbar macht, dass Puck mit ihm einen Schabernack treiben will und ihn in einen Esel verwandelt, in den sich dann die verzauberte Tytania verliebt. Mit großem Eselskopf und wieherndem Gesang erschreckt Bottom seine Gefährten dann zu Tode und lässt sie fluchtartig den Wald verlassen. Joshua McCullough legt den Leiter der Handwerkergruppe Quince mit dunklem Bass an.

Während das Publikum den ersten Teil der Vorstellung im Zauberwald sitzend verbringen kann, erfolgt dann nach der Auflösung aller Verwirrungen der Umzug in die untere Ebene, auf der bereits alles für die Hochzeitsfeierlichkeiten vorbereitet ist. Auf riesigen Stühlen nehmen zwei Ortsansässige als Theseus und Hyppolita vor Kopf Platz, während das Publikum sich auf beiden Seiten des Raumes verteilen muss. Die Herren dürfen dazu eine gelbe Schärpe umlegen, die sie als Gefolge des Theseus kennzeichnet. Hier bleibt es dann auch nicht beim bloßen Betrachten der mit großartiger Komik umgesetzten Darbietung der Tragödie von Pyramus und Thisbe durch die Handwerker, sondern es wird am Schluss auch noch zum Tanz eingeladen. Die Säulen im Raum sind mit bunten Papierbändern behängt, die die Zuschauerinnen und Zuschauer ergreifen. Anschließend tanzt man gemeinsam mit den Darstellerinnen und Darstellern um die Säulen herum. So kommt muntere Bewegung ins Publikum. Christopher Knopp, der am Klavier die Vorstellung begleitet, fängt die Farbe von Brittens Musik hervorragend ein, so dass es am Ende begeisterten Jubel für alle Beteiligten gibt.

FAZIT

Die "Community Opera" bringt nicht nur Lokalkolorit ins Festival und zeigt die Opernbegeisterung der Ortsansässigen. Sie hat sich auch zu einem absoluten Publikumsmagneten entwickelt, so dass es äußerst schwierig ist, ein Ticket für eine Vorstellung zu ergattern. Erschwerend kommt hinzu, dass die Platzkapazität im Grain Store sehr beschränkt ist.

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Produktionsteam

Musikalische Leitung und Piano
Christopher Knopp

Inszenierung
Heather Hadrill

Kostüme
Frances White

Movement Co-ordinator
Elizabeth Drwal

 

Solistinnen und Solisten

*rezensierte Aufführung

Oberon
Adam McDonagh

Tytania
Laura Aherne /
*Jane Burnell

Lysander
Rory Lynch

Demetrius
David Kennedy

Helena
*Maria Matthews /
Ami Hewitt

Hermia
Valeria Gorbunova

Bottom
Rory Musgrave

Quince
Joshua McCullough

Puck
Peter McCamley

Wexford Community Participants
Ewa Babiarczyk
Trish Barron
Pat Carberry
Sarah Jane Carthy
Fiona Dempsey
Lorraine Dowling
Helen Gaynor
Bernadette Honohan
Liz Ivers
Rosheen Jones
Mary Kelly
Fiona McDermott
Raymond Molony
Michelle O'Neill
Fiona Ryan
Abigail Way

 


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