Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage Veranstaltungen & Kritiken
Musikfestspiele
Zur OMM-Homepage Zur Festspiel-Startseite E-Mail Impressum



Pressekonferenz zum
Wexford Festival Opera

15.10.2026 - 31.10.2026


Von Thomas Molke

Wie in den vorherigen Jahren hat die künstlerische Leiterin des Wexford Festival Opera, Rosetta Cucchi, am Vormittag der letzten Hauptpremiere eingeladen, um auf einer Pressekonferenz die Pläne für das kommende Jahr vorzustellen. 2026 wird das 75-jährige Jubiläum des Festivals gefeiert und so soll im kommenden Jahr eine Art Erinnerungsreise durch die bisherige Festivalgeschichte gemacht werden. Das Motto lautet dabei "one for the heart, one for the head, one for fun" und bietet gewissermaßen ein "Best of" der Opern, die in diesen 75 Jahren zu erleben und außerhalb des Festivals meistens völlig unbekannt waren. Dabei greift man einzelne Stücke auf, die bereits in der langjährigen Geschichte des Festivals wiederentdeckt worden sind, und studiert diese Werke allesamt in einer neuen Regie ein. Neben den drei Hauptproduktionen, die im nächsten Jahr einen Bogen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert spannen, gibt es auch wieder eine Produktion der von Cucchi installierten "Wexford Factory", zwei "Pocket Operas", das sich immer größerer Beliebtheit erfreuende Projekt "Community Opera", Konzerte, Recitals, zahlreiche Pop-Up-Events und vieles mehr. Außerdem haben sich zahlreiche Stars als "Ambassadors" angekündigt, die bei ihren ersten Auftritten beim Festival noch am Anfang ihrer Karriere standen. So darf man sich auch 2026 auf zahlreiche spannende Veranstaltungen freuen.

Den Anfang macht ein Werk, das hier 1995 zu erleben war: Pietro Mascagnis Iris. Das am 22. November 1898 in Rom uraufgeführte Melodramma um die Japanerin Iris, die über den Bordellbesitzer Kyoto an den Lüstling Osaka gerät, führt auch heute noch im Schaffen des Komponisten, der heutzutage nur durch den berühmten Einakter Cavalleria rusticana bekannt ist, ein absolutes Schattendasein. Bei der Aufführung der Oper vor 30 Jahren konnte man aus Platzgründen im damaligen Opernhaus nur eine reduzierte Fassung zur Aufführung bringen. Jetzt hat man im neuen National Opera House die Möglichkeit, das Stück mit vollem Orchester und Chor zu spielen. Regie führt Rosetta Cucchi höchstpersönlich, die sich bereits vielerorts in ihren Inszenierungen tragischen Frauenschicksalen in der Oper gewidmet hat. Die musikalische Leitung übernimmt Francesco Cilluffo. Für das Bühnenbild und die Kostüme zeichnen Tiziano Santi und Claudia Pernigotti verantwortlich. Die Premiere eröffnet das Festival am 15. Oktober 2026 um 20.00 Uhr. (Weitere Termine: 20., 23., 28. und 31. Oktober 2026)

Über die zweite Produktion konnte das Publikum in einer mehrwöchigen Aktion zwischen drei angebotenen Opern auswählen: L'equivoco stravagante von Gioachino Rossini, Il barbiere di Siviglia von Giovanni Paisiello und Don Gregorio von Gaetano Donizetti. Dass die Wahl in Wexford auf Rossini gefallen ist, mag ein bisschen verwundern, da das Werk mit den Produktionen in Bad Wildbad und Pesaro vor wenigen Jahren heutzutage eigentlich wirklich keinen Seltenheitswert mehr hat. Vielmehr hätte man erwartet, dass sich das Festival-Publikum für den "Lieblings"-Komponisten des Festivals, Gaetano Donizetti, entscheiden würde. Gegen die Wahl sprach aber, dass Don Gregorio erst 2006 hier auf dem Spielplan stand, so dass viele Wählerinnen und Wähler die damalige Produktion bereits gesehen haben könnten. Bei Rossinis L'equivoco stravagante ist das eher unwahrscheinlich, da das Werk hier 1968 lange vor der Rossini-Renaissance in Pesaro und Bad Wildbad auf dem Spielplan stand. An der Abstimmung haben sich über 1100 Besucherinnen und Besucher aus 30 Ländern beteiligt, was die internationale Strahlkraft des Festivals belegt. Inszenieren wird die Neuproduktion Max Hoehn. Die musikalische Leitung übernimmt Riccardo Bisatti. Die Premiere findet am 16. Oktober 2026 um 19.30 Uhr im National Opera House statt. (Weitere Termine: 21., 25. und 29. Oktober 2026)

Die dritte große Oper folgt erst zwei Tage später am 18. Oktober 2026 um 19.30 Uhr im National Opera House. Auf dem Programm steht dann The Gambler von Sergei Prokofiev. Diese Geschichte über einen Spieler nach dem Roman von Fjodor Dostojewski stand zuletzt 1973 in Wexford auf dem Programm und ist auch heute noch relativ selten auf den Opernbühnen zu erleben. Inszenieren wird die Erzählung um den jungen Alexei, der beim Roulette seiner Spielsucht erliegt, Ivan Popovski. Die musikalische Leitung übernimmt Valentin Uryupin. Während bei der Produktion 1973 eine englische Übersetzung verwendet wurde, spielt man dieses Mal in russischer Originalsprache. (Weitere Termine: 22., 24. und 30. Oktober 2026)

Der Abend des 17. Oktober 2026 ist einem besonderen Konzert zur Feier des 75-jährigen Jubiläums vorbehalten. Hier haben sich Stars wie Ermonela Jaho, Daniela Barcellona, Joseph Calleja, Igor Golovatenko und Georgi Manoshvili angekündigt.

Für die diesjährigen "Pocket Operas / Opera Beag" geht man im kommenden Jahr ebenfalls sehr tief in die Geschichte des Festivals zurück. Auf dem Programm im Jerome Hynes Theater stehen The Rose of Castille von Michael William Balfe, die Oper, mit der das erste Wexford Festival Opera 1951 eröffnet worden ist, und Much Ado About Nothing von Charles Villiers Stanford, dem zweiten irischen Komponisten, dessen Werk 1964 in Wexford auf dem Spielplan stand.

2026 startet auch ein neuer Jahrgang der von Cucchi gegründeten "Wexford Factory". Über einen Zeitraum von jeweils zwei Jahren werden hier junge Künstlerinnen und Künstler auf ihren ersten Schritten in eine Musiktheaterkarriere begleitet und erarbeiten neben kleineren Partien in den anderen Produktionen und Auftritten bei den Pop-Up-Events auch jeweils eine eigene Oper, die im National Opera House zur Aufführung gelangt. In diesem Jahr gibt es eine Uraufführung von Alberto Caruso (Musik) und Colm Tóibín (Libretto). Nach The Master 2022 und Lady Gregory in America 2024 handelt es sich schon um die dritte Produktion, die die beiden für das Wexford Festival Opera erarbeiten. Unter dem Titel The First Festival geht es anlässlich des 75-jährigen Jubiläums dieses Mal um die Entstehung des Festivals selbst.

Zu einem absoluten Fan Favorite hat sich mittlerweile auch das 2023 von Cucchi eingeführte Projekt "Community Opera" entwickelt. Dabei wird Menschen der Gegend die Möglichkeit geboten, zusammen mit den Theaterleuten ein Stück zu entwickeln, das dann im Grain Store at Stonebridge als "Walk-Through-Production" zur Aufführung gelangt. 2026 gibt es eine Uraufführung der irischen Komponistin Ailís Ní Ríain, die seit 2025 Jahr als "Composer in residence" in Workshops mit den Ortsansässigen und der "Wexford Factory" arbeitet. Still, life... ist ein Werk über die ruhigen Momente des Lebens, wenn alles andere um einen herum stillsteht.

Ergänzt wird das Programm von den beliebten Lunchtime Recitals in der St. Iberius Church, einem Gala- und einem RTÉ-Orchestra-Konzert, der Dr. Tom Walsh Lecture, den "Impossible Interviews", mehreren Late-Night-Veranstaltungen und zahlreichen Pop-Up-Events.

Weitere Informationen finden Sie unter www.wexfordopera.com.

Rezensionen zum Wexford Festival Opera 2025

 

Homepage

 

 

Bild zum Vergrößern

Rosetta Cucchi, die künstlerische Leiterin des Wexford Festival Opera seit 2020
(© Wexford Festival Opera)



Da capo al Fine

Zur OMM-Homepage Zur Festspiel-Startseite E-Mail Impressum

© 2025 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de

- Fine -