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Seligenstädter Klosterkonzerte

10. September 2006


Sinfonische Highlights zum Tag des offenen Denkmals
Die Thüringer Symphoniker zu Gast in Seligenstadt

Von Ingo Negwer

Die Seligenstädter Klosterkonzerte, 1971 in zunächst bescheidenem Rahmen ins Leben gerufen, sind inzwischen aus dem kulturellen Leben des reizenden Städtchens am Main nicht mehr wegzudenken. Mit renommierten Künstlern und attraktiven Programmen sind die Klosterkonzerte in den vergangenen Jahren zu einer Institution mit überregionaler Ausstrahlung geworden. Ein Konzert der Thüringer Symphoniker zum "Tag des offenen Denkmals" nehme ich endlich zum Anlass, um erstmals über eine Veranstaltung im Rahmen der Seligenstädter Klosterkonzerte zu berichten.

Die Thüringer Symphoniker sind nach 2001 zum zweiten Mal zu Gast in Seligenstadt. Unter ihrem Chefdirigenten Oliver Wedel präsentierten sie sich in der altehrwürdigen Basilika (deren Gründung auf Einhard, den Biografen Karls des Großen zurückgeht) mit sinfonischen Highlights von Mendelssohn, Mozart und Schumann. Zu Beginn erklang die Ouvertüre zu "Ein Sommernachtstraum", das geniale Jugendwerke des damals 17-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit großer Präzision folgten die Thüringer der exakten Zeichengebung ihres Dirigenten und ließen die klaren Strukturen der Konzert-Ouvertüre aufleuchten. Den zwei bis drei Sekunden Nachhall der Basilika zum Trotz beeindruckte sie nicht nur bei Mendelssohn durch einen transparenten, in allen Stimmgruppen homogenen Orchesterklang.

Mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart wurde das Programm fortgesetzt: das Klarinettenkonzert A-Dur, das letzte Solokonzert des vor 250 Jahren geborenen Salzburger Genies und damit gleichsam ein Monument der klassischen Konzerliteratur. Als Solistin präsentierte sich Nina Janßen dem Publikum. Die junge Künstlerin, von der Fachwelt in den höchsten Tönen gelobt, hinterließ auch in Seligenstadt einen hervorragenden Eindruck. Janßen pflegt den weichen, geschmeidigen Klang ihres Instruments; mit genauer Phrasierung und in den Höhen hell leuchtender Tongebung gestaltete sie Mozarts Spätwerk mit virtuoser Eleganz. Das Adagio erfüllte den Sakralraum mit geradezu berückender Intimität. Mit den Thüringer Symphonikern standen Nina Janßen ideale Partner zur Seite.

Nach der Pause trumpfte das Orchester mit Schumanns "Frühlings-Sinfonie" nochmals auf. Oliver Wedel hob die lebensbejahende Grundstimmung des Werks hervor, ließ "seine" Thüringer Symphoniker den heiter jubelnden Ton der Sinfonie mit frischen Tempi auskosten, ohne die klare Linie preiszugeben, die das gesamte Programm prägte. Am Schluss dankte das Publikum in der Basilika den Künstlern mit lang anhaltendem herzlichen Applaus für einen gelungenen Konzertabend. Mit einer Arie aus Mozarts Grabmusik KV 42/35a in der Bearbeitung für Klarinette und Orchester verabschiedeten sich Nina Janßen und die Thüringer Symphoniker.



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Nina Janßen, Klarinette
Thüringer Symphoniker
Ltg.: Oliver Weder


Felix Mendelssohn Bartholdy:
Ouvertüre zu Shakespeares
Ein Sommernachtstraum
op. 21

Wolfgang Amadeus Mozart:
Konzert für Klarinette und
Orchester A-Dur KV 622

Robert Schumann:
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38
 "Frühlingssinfonie"



Weitere Informationen

Seligenstädter Klosterkonzerte
http://www.klosterkonzerte-seligenstadt.de/

Nina Janßen
http://www.ninajanssen.com/





Da capo al Fine

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