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40. Internationale Händel-Festspiele17.02.2017 - 05.03.2017
2017 feiern die Internationalen Händel-Festspiele in Karlsruhe ein kleines Jubiläum. Zum mittlerweile 40. Mal locken sie nämlich von Nah und Fern Barockfans nach Karlsruhe und haben sich damit neben den Festspielen in Göttingen und Halle fest etabliert. Fast drei Wochen lang sind hier nicht nur neben der Badischen Staatskapelle drei auf barocke Aufführungspraxis spezialisierte Ensembles zu erleben, sondern auch namhafte Künstler der Barockszene wie Anna Bonitatibus, Vivica Genaux, Sandrine Piau, Max Emanuel Cencic, Terry Wey und Vince Yi geben sich in diesem Jahr in Karlsruhe die Klinke in die Hand und dürften für spannende Opern- und Konzerterlebnisse sorgen. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr Händels Semele, ein Werk, das 1744 als Oratorium am Londoner Covent Garden uraufgeführt wurde, obwohl es die Bezeichnung "Oratorium" eigentlich nicht verdient. Zum einen wird kein biblisches Thema behandelt, zum anderen weist der mythologische Stoff um die Kadmos-Tochter Semele, der ihre Eitelkeit zum Verhängnis wird, als sie den Verführungskünsten Jupiters erliegt, opernhafte Züge auf, so dass das Stück häufig szenisch auf der Bühne zu erleben ist. Der Niederländer Floris Visser zeichnet in einer aufwändigen Ausstattung von Theatermagier Gideon Davey für die Inszenierung verantwortlich. In der Titelpartie ist Jennifer France zu erleben. Ed Lyon übernimmt die Partie des Jupiter und Katharine Tier die Partie seiner eifersüchtigen Gattin Juno. Die Rolle von Semeles Verehrer Athamas ist mit Terry Wey ebenfalls hochkarätig besetzt. Die musikalische Leitung der Deutschen Händel-Solisten liegt in den Händen von Barockspezialist Christopher Moulds. (Termine: 17., 19., 23. und 28. Februar 2017 jeweils um 19.00 Uhr und 25. Februar 2017 um 15.00 Uhr) Des Weiteren gibt es eine Wiederaufnahme von Arminio mit Max Emanuel Cencic in der Doppelfunktion als Regisseur und Cheruskerfürst Arminius (siehe auch unsere Rezension aus dem letzten Jahr). Wie im Vorjahr sind der Countertenor Vince Yi als Sigismondo und der Tenor Juan Sancho als Arminios Widersacher Varo zu erleben. Neu besetzt sind Lauren Snouffer als Arminios Ehefrau Tusnelda und Gaia Petrone als Arminios Schwester und Sigismondos Geliebte Ramise. Musikalisch begleitet wird die Aufführung erneut vom Ensemble Armonia Atenea unter der Leitung von George Petrou. (Termine 24. Februar 2017 und 1. März 2017 jeweils um 19.00 Uhr und am 26. Februar 2017 um 15.00 Uhr) Ein weiterer Höhepunkt dürfte die konzertante Aufführung des Oratoriums Theodora am 18. Februar 2017 um 19.30 Uhr darstellen. Erzählt wird die Geschichte der frommen Theodora, die in Syrien zur Zeit der Christenverfolgungen unter den römischen Kaisern den Märtyrertod stirbt, vorher allerdings noch den römischen Hauptmann Didymus bekehrt. Sine Bundgaard und David Hansen verkörpern das Märtyrerpaar. Die musikalische Leitung der Badischen Staatskapelle übernimmt Peter Neumann. Unter dem Titel "Abendsterne" sind in der Christuskirche Perlen der Barockmusik zu erleben. Den Anfang machen am 25. Februar 2017 um 20.00 Uhr Patricia Ciofi und das Ensemble Il pomo d'oro unter der Leitung von Maxim Emelyanychev mit einem Streifzug durch Händels große Frauenpartien unter dem Titel Händel - Frauenliebe und -leben. Einen Tag später sind zur gleichen Zeit die Deutschen Händel-Solisten unter der Leitung von Carsten Wiebusch mit den beiden Sopranistinnen Larissa Wäspy und Ilkin Alpay und dem Countertenor Jakub Józef Orlinski mit Musik für die Engel von Händel, Vivaldi und Corelli zu erleben. Am 27. Februar 2017 widmet sich dann Anna Bonitatibus unter dem Titel Heroinen der Antike großen Frauengestalten der Antike wie Semiramis, Lucretia und Ariadne. Begleitet wird sie von Anne-Katharina Schreiber an der Violine und Guido Larisch am Violoncello. Ergänzt wird das Programm von weiteren Konzerten, von denen das Abschlusskonzert Primadonnen! mit Sandrine Piau und Vivica Genaux am 2. März 2017 um 20.00 Uhr besonders hervorgehoben werden soll. Das diesjährige Symposium beschäftigt sich am 2. März 2017 um 15.00 Uhr im Hörsaal auf Schloss Gottesaue mit dem Thema "Einsprüche - Widerworte. Historische Aufführungspraxis im Gegenlicht der Kritik". Das komplette Programm ist hier abrufbar. |
Rezensionen:
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