Zur OMM-Homepage Zur OMM-Homepage Veranstaltungen & Kritiken
Musikfestspiele
Zur OMM-Homepage Zur Festspiel-Startseite E-Mail Impressum



Opernfestspiele Heidenheim

13.06.2018 - 29.07.2018

 

Von Thomas Molke

Bild zum Vergrößern

Schloss Heidenheim (© Geyer Luftbild)

Zum mittlerweile 54. Mal finden im beschaulichen Heidenheim an der Brenz am Schloss Hellenstein die Opernfestspiele statt und locken als eines der ältesten Festivals in Deutschland Zuschauer von Nah und Fern in die schwäbische Ostalb, um im ehemaligen Rittersaal des Schlosses unter freiem Himmel Opern und Konzerte zu erleben. Da Freilichtveranstaltungen besonders in Deutschland immer mit einem gewissen Wetter-Risiko behaftet sind, wurde 2009 in unmittelbarer Nähe zum Rittersaal das Congress Centrum als Festspielhaus gebaut, um auch bei Regen musikalischen Genuss zu bieten. Seit 2010 stehen die Opernfestspiele unter der künstlerischen Leitung von Marcus Bosch, der als gebürtiger Heidenheimer ein ganz besonderes Verhältnis zu dieser Stadt hat und dessen Vertrag mittlerweile bis 2025 verlängert worden ist. Mit einer innovativen Programmgestaltung ist es ihm gelungen, in den letzten Jahren die Platzauslastung erheblich zu steigern. So konnte man im letzten Jahr insgesamt 18.500 Besucher verzeichnen, und alle Veranstaltungen des fliegenden Holländers waren ausverkauft. Auch der Etat der Festspiele hat sich seit Boschs Übernahme verdreifacht. Zu rund 60 % finanzieren sich die Opernfestspiele mittlerweile selbst

Die diesjährigen Festspiele stehen unter dem Motto "Zuflucht" und stellen neben zahlreichen Konzerten in drei Musiktheaterproduktionen Erzählungen in den Mittelpunkt, die von Hoffnung, Angst, Verfolgung, Vertreibung und schließlich Errettung geprägt sind. Den Anfang macht am 13. Juni 2018 um 18.00 Uhr im Opernzelt im Brenzpark Moses Entscheidung. Der Librettist Kai Weßler und die Regisseurin Annika Nitsch formen darin unter der musikalischen Leitung von Sebastian Schwab den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Tyrannei, aber auch den Generationenkonflikt in Form einer jugendlichen Heldengeschichte zum Musiktheaterstoff und zeigen auf, dass es sich lohnt, für seine Ziele und Überzeugungen einzustehen. Weitere Termine folgen bis zum 27. Juni 2018 vormittags und nachmittags.

Bild zum Vergrößern

Freilichtbühne im ehemaligen Rittersaal des Schlosses (© Oliver Vogel)

Als erste "große" Oper findet dann am 29. Juni 2018 um 20.00 Uhr im Rittersaal im Schloss Hellenstein (bei schlechtem Wetter im Festspielhaus) die Premiere von Giuseppe Verdis Nabucco statt. Die Wahl dürfte in diesem Jahr aus mehreren Gründen auf dieses Werk gefallen sein, mit dem Verdi der Durchbruch zum weltberühmten Komponisten gelang. Zum einen passt die Geschichte um den alttestamentlichen König Nebukadnezar, der sich selbst als Herrscher göttliche Gewalt zusprach und im Größenwahn ganze Völker auszulöschen plante, was zu einer unbedingten Freiheitssehnsucht und einem Kampf gegen die Unterdrückung führte, die in dem berühmten Gefangenenchor "Va, pensiero" einen leidenschaftlichen Ausdruck findet, hervorragend zum Festspielmotto. Zum anderen setzt Marcus Bosch damit den  2016 begonnenen Zyklus mit den Frühwerken von Giuseppe Verdi in chronologischer Reihenfolge fort. In der Titelpartie ist der Südkoreaner Antonio Yang zu erleben, der aus dem letzten Jahr noch als fliegender Holländer in guter Erinnerung sein dürfte. Als Abigaille sind im Wechsel die Armenierin Astghik Khanamiryan und Ira Bertman zu erleben. Die Partie des Zaccaria übernimmt der Kanadier Randall Jakobsh, der im letzten Jahr den Daland interpretierte. Für die Inszenierung zeichnet Helen Malkowsky verantwortlich. Die musikalische Leitung der Stuttgarter Philharmoniker liegt in den Händen von Festspielleiter Marcus Bosch. (Weitere Termine: 30. Juni 2018, 6., 7., 13., 14., 18., 21., 26. und 27. Juli 2018 jeweils um 20.00 Uhr)

Bild zum Vergrößern

Das Festspielhaus Congress Centrum in Heidenheim gegenüber vom Schloss (© Günther Bayerl)

Eine weitere Fortsetzung des Zyklus mit Verdis Frühwerken folgt dann am 19. Juli 2018 um 20.00 im Festspielhaus mit I Lombardi. Auch die vor der historischen Leinwand der mittelalterlichen Kreuzzüge behandelte Konfrontation von Muslimen und Christen lässt sich leicht auf die Jetztzeit und das diesjährige Festival-Motto übertragen. Die beiden zentralen Partien der lombardischen Kreuzfahrer-Anführer übernehmen León de la Guardia als Arvino und Pavel Kudinov als Pagano. Für die Regie zeichnet Tobias Heyder verantwortlich. Musikalisch begleitet wird die Produktion von dem von Bosch 2011 gegründeten Festspielorchester Cappella Aquileia (Weitere Aufführung im Festspielhaus am 20. Juli 2018 um 20.00 Uhr).

Das vollständige Programm der Festspiele finden Sie hier.

 

 

Homepage

 

 

Rezensionen:

 

 

Nabucco

I Lombardi

 

 

 

 



Da capo al Fine

Zur OMM-Homepage Zur Festspiel-Startseite E-Mail Impressum

© 2018 - Online Musik Magazin
http://www.omm.de

- Fine -