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Musikfestspiele
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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

17.07.2018 - 27.08.2018


Von Thomas Molke

Zum mittlerweile 42. Mal laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik mit Musik aus Renaissance, Barock und Klassik Zuschauer aus nah und fern in die Tiroler Landeshauptstadt ein. Unter dem Motto "Bewegte Welten" setzt Intendant Alessandro De Marchi erneut verschiedene Welten der Musik in Beziehung und spannt den Bogen über mehrere Jahrhunderte der Musikgeschichte. Im Bereich der Oper tun sich dabei von der frühen venezianischen Oper über die neapolitanische Oper bis hin zur Romantik des frühen 19. Jahrhunderts insgesamt drei Opernwelten auf, in deren Zentrum drei große Frauengestalten der Mythologie stehen.

Das Tiroler Landestheater in Innsbruck von außen

Den Anfang macht am 10. August 2018 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater Saverio Mercadantes Didone abbandonata, ein Dramma per musica über die berühmte Gründerin Karthagos, deren Liebe zu dem trojanischen Fürsten Aeneas die Königin ins Unglück stürzt. Als das romantische Musikdrama 1823 bereits in seiner Blütezeit stand, wandte sich Mercadante dem berühmten klassischen Libretto von Pietro Metastasio zu, vertonte die Geschichte mit den neuen Errungenschaften des Belcanto-Stils, der ihn zu einem Gefährten von Rossini, Bellini und Donizetti machte, und setzte mit diesem Werk einen Schlusspunkt unter die fast 200-jährige Geschichte der neapolitanischen Opernschule. In der Titelpartie ist die litauische Sopranistin Viktorija Miškūnaitė zu erleben. Die Partie ihres Geliebten Enea übernimmt Katrin Wundsam. Carlo Allemano interpretiert die Rolle des verschmähten Verehrers Jarba. Regie führt Jürgen Flimm. Die musikalische Leitung der Academia Montis Regalis liegt in den Händen von Alessandro De Marchi. (Weitere Termine: 12. August 2018 um 16.00 Uhr und 14. August 2018 um 19.00 Uhr)

Als halbszenische Aufführung folgt am 25. August 2018 um 20.00 Uhr im Tiroler Landestheater Johann Adolf Hasses Serenata La Semele o sia richiesta fatale über die schöne Tochter des Königs Kadmos, für die die Liebe zum Göttervater Giove tödlich endet. Hesses Serenata, die eine im Barock beliebte Huldigungsmusik für feierliche Anlässe an Fürstenhöfen war, entstand bereits 17 Jahre vor Händels Oratorium Semele. Angeblich soll der berühmte Starkastrat Farinelli bei der Uraufführung im Herbst 1726 in einem neapolitanischen Palazzo die Partie des Giove interpretiert haben. In Innsbruck ist Sonia Prina in dieser Rolle zu erleben. Roberta Invernizzi übernimmt die Partie seiner eifersüchtigen Gattin Giunone. Die Titelrolle ist mit der italienischen Sopranistin Francesca Aspromonte besetzt. Die musikalische Leitung des Ensembles Le Musiche Nove übernimmt Claudio Osele. (Weitere Aufführung am 26. August 2018 um 20.00 Uhr)

Als feste Institution hat sich auch das Akademie Projekt BAROCKOPER:JUNG etabliert. Zum mittlerweile neunten Mal erarbeiten die jungen Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti eine szenische Aufführung, die bei gutem Wetter im Innenhof der Theologischen Fakultät präsentiert wird und bei schlechtem Wetter in der Aula der Sozialwissenschaftlichen Fakultät stattfindet. In diesem Jahr gibt es Francesco Cavallis Gli amori d'Apollo e di Dafne, eine Oper nach Ovids Erzählung in den Metamorphosen, die im Karneval 1640 im Teatro San Cassiano in Venedig uraufgeführt wurde. Die Geschichte erzählt von der nicht erwiderten Liebe des Gottes Apollo zu der Nymphe Dafne, die die Schattenwelt des Todes der Lichtwelt der Liebe vorzieht und sich lieber in einen Lorbeerbaum verwandeln lässt als Apollos Liebeswerben nachzugeben. In den Rollen der beiden Titelpartien sind zwei Finalisten des Cesti-Wettbewerbs zu erleben, die auch bereits auf der Opernbühne der Festwochen standen: der Countertenor Rodrigo Sosa dal Pozzo (Apollo) war 2015 als Flammiro in Cestis Le nozze il sogno zu erleben, die Sopranistin Sara-Maria Saalmann (Dafne) stand 2014 als Tabarco in Händels Almira in Innsbruck auf der Bühne. Regie führt Alessandra Premoli, die mit dem Schattentheater Altretacce arbeitet, dessen stumme Tänzer mit unheimlichen Zeichen und geisterhaften Bewegungen auf die Solisten einwirken. Die musikalische Leitung der Accademia La Chimera liegt in den Händen von Massimiliano Toni. (Termine: 20., 22. und 23. August 2018 jeweils um 20.00 Uhr)

Ergänzt wird das Festival durch zahlreiche weitere Konzerte. Das Finalkonzert des neunten Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti findet am 24. August 2018 um 19.00 Uhr im Konzertsaal des Tiroler Landeskonservatoriums statt und ist auch im Livestream unter www.altemusik.at/live zu erleben. Das komplette Programm der diesjährigen Festwochen finden Sie unter www.altemusik.at.

 

 

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Rezensionen:

 

 

Didone abbandonata

Gli amori d'Apollo e di Dafne

La Semele o sia richiesta fatale

 

 

 

 



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