Ruhrfestspiele Recklinghausen
01.05.2018 - 17.06.2018
Von Thomas Molke
Zum mittlerweile 72. Mal finden in diesem Jahr die Ruhrfestspiele
statt, die damit die ältesten Festspiele in der Region darstellen. Der
Ursprung lag dabei in einem Akt der Solidarität, als Bergleute der Zeche
König Ludwig 4/5 im harten Winter 1946/1947 Kohle für die Hamburger Theater
an der Besatzungsmacht "vorbeischleusten". Die Hamburger Bühnen
revanchierten sich als Dank dafür im folgenden Sommer unter dem Motto
Kunst für Kohle - Kohle für Kunst mit Theaterdarbietungen und legten
damit den Grundstein für ein richtungsweisendes Theaterfestival von
internationalem Rang, das dabei die kulturellen Wurzeln niemals aus den
Augen verloren hat. Die diesjährigen Festspiele stellen in doppelter
Hinsicht eine Zäsur dar. Zum einen endet in diesem Jahr der
Steinkohlebergbau im Revier, der die Menschen und das Festival Jahrzehnte
lang maßgeblich geprägt hat. Zum anderen verabschiedet sich der Intendant
Frank Hoffmann mit einer Abschiedsgala am 17. Juni 2018. Seine letzte
Spielzeit hat er unter das Motto "Heimat" gestellt und durchleuchtet in
insgesamt 85 Produktionen im IN-Festival und 26 sogenannten
FRINGE-Produktionen ein Thema, das im Moment wieder heiß diskutiert,
mitunter auch politisch instrumentalisiert und zur eigenen Abrenzungen
missbraucht wird. Dabei gibt es an insgesamt 19 Spielstätten 13
Uraufführungen, eine Europapremiere, eine deutsche
Erstaufführung, sechs
Deutschlandpremieren, sechs weitere Premieren, fünf Kinder- und
Jugendtheaterprojekte und 20 Koproduktionen zu
erleben.
Das komplette Programm ist unter
Ruhrfestspiele
abrufbar.
Für das Online Musik Magazin haben wir in diesem Jahr die
folgenden Veranstaltungen rezensiert:
Das Rockmusikdrama
The Crazy Antiwar History Rallye - Wilhelm II.
von Wolfsmehl mit Musik von Sebastian Lohse erlebt im Theater Marl seine Uraufführung
Das avantgardistische Projekt
Die verlorene Oper. Ruhrepos von Thorleifur Örn Arnarsson und Albert Ostermaier gibt
nicht wirklich einen Einblick in das verlorene Ruhrepos von Bertolt Brecht und Kurt Weill und ist viel zu lang