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Innsbrucker Festwochen der Alten Musik11.07.2023 - 29.08.2023
Präsentation des Programms der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik: von links: Geschäftsführer Dr. Markus Lutz, Betriebsdirektorin und Mag. Eva-Maria Sens, Landeshauptmann Anton Mattle und Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (© Maria Scheunpflug / Innsbrucker Festwochen) Zum mittlerweile 47. Mal laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die 2021 beim Österreichischen Musiktheaterpreis mit dem Sonderpreis in der Kategorie "Bestes Festival" ausgezeichnet worden sind, mit Musik aus Renaissance, Barock und Klassik Zuschauer*innen aus nah und fern in die Tiroler Landeshauptstadt ein. Nach 14 Jahren sind es die letzten Festwochen unter der Leitung des Intendanten Alessandro De Marchi. Passend dazu lautet das Motto in diesem Jahr "Wege", die in 48 Veranstaltungen an mehr als 14 Spielstätten in der Tiroler Landeshauptstadt und Umgebung eingeschlagen werden und ein facettenreiches Programm präsentieren, das von drei szenischen Opernproduktionen bis hin zu Festkonzerten, Aufführungen sakraler Musik und kostenfreien Open-Air-Veranstaltungen reicht. Internationale Stars geben sich dabei die Klinke in die Hand. Zu nennen sind in diesem Jahr beispielsweise die Countertenöre Bejun Mehta und Raffaele Pe, der Sopranist Bruno de Sá, die Sopranistin Arianna Venditelli, die Mezzosopranistinnen Sophie Rennert und Emilie Renard und die Altistin Margherita Maria Sala. Alessandro De Marchi (© Kiran West) Der scheidende Intendant Alessandro De Marcchi hat mit zwei Opern und einem in Szene gesetzten Oratorium einen Komponisten in den Mittelpunkt der diesjährigen Festspiele gestellt, der als größter Barockmeister Italiens gilt: Antonio Vivaldi. Als erste Premiere steht Vivaldis L'Olimpiade am 4. August 2023 um 18.30 Uhr im Tiroler Landestheater auf dem Programm. Die Geschichte um den König von Sikyon, Clistene, der dem Sieger der Olympischen Spiele die Hand seiner Tochter Aristea verspricht, zählt zu den am meisten vertonten Libretti des 18. Jahrhunderts. Für De Marchi hat dieser Text eine besondere Bedeutung. In seinem ersten Jahr als künstlerischer Leiter leitete er Pergolesis Vertonung des Stoffes, und in diesem Jahr bildet Vivaldis Fassung nun den Abschluss seiner Intendanz. In den Hauptpartien sind die Sopranistin Benedetta Mazzucato, der Sopranist Bruno de Sá, die Altistin Margherita Maria Sala und die beiden Countertenöre Bejun Mehta und Raffaele Pe zu erleben. Musikalisch begleitet wird die Produktion vom Innsbrucker Festwochenorchester unter der Leitung von De Marchi. Die Regie führt Stefano Vizioli. (Weitere Termine: 6. August 2023 um 16.00 Uhr und 8. August 2023 um 18.30 Uhr) Einen weiteren Höhepunkt dürfte am 23. August 2023 um 19.00 Uhr im Tiroler Landestheater die szenische Aufführung von Vivaldis Oratorium Juditha triumphans darstellen, mit der sich für De Marchi ein weiterer Kreis schließt. 2000 zählte die von ihm geleitete Gesamteinspielung als eine der ersten Aufnahmen der damals gegründeten Vivaldi-Edition. Die biblische Geschichte um die Witwe Judith, die zur Retterin der unter assyrischer Belagerung stehenden Stadt Betulia avanciert und den Kriegsherrn Holofernes besiegt, wurde darin als Allegorie auf den 1714 begonnenen "Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg" verstanden und kam 1716 an der Chiesa Santa Maria della Pietà in Venedig mit einer rein weiblichen Besetzung zur Uraufführung. Auch ins Innsbruck sind zumindest die Gesangspartien durchweg mit Frauen besetzt. Sophie Rennert übernimmt die Titelpartie. Als Holofernes ist Anastasia Boldyreva zu erleben. Die Regie liegt in den Händen von Elena Barbalich. Die musikalische Leitung des Innsbrucker Festspielorchesters übernimmt De Marchi. (Weiterer Termin: 25. August 2023 um 19.00 Uhr) Zu einem weiteren unverzichtbaren Programmpunkt hat sich seit über zehn Jahren das Akademie-Projekt Barockoper:Jung entwickelt. Darin erarbeiten die jungen Preisträger und Preisträgerinnen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti eine Oper. In diesem Jahr feiert am 14. August 2023 um 19.00 Uhr auf der Bühne der Kammerspiele im 2018 fertiggestellten Haus der Musik Vivaldis La fida ninfa Premiere. Mit der Uraufführung am 6. Januar 1732 wurde das Teatro Filarmonico di Verona eröffnet. Die Geschichte um die "treue Nymphe" ist gespickt mit großartigen Da-Capo-Arien, die teilweise bereits beim Cesti-Finalkonzert 2022 zu hören waren, und nun mit Finalist*innen aus dem vergangenen Jahr unter der musikalischen Leitung von Chiara Cattani mit dem Barockorchester:Jung einstudiert werden. Die Inszenierung liegt in den Händen von François de Carpentries. (Weitere Termine: 16., 17. und 19. August 2023 jeweils um 19.00 Uhr) Hinzu kommen weitere Konzerte, von denen besonders das Finalkonzert des 14. Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti am 27. August 2023 um 19.00 Uhr im Großen Saal im Haus der Musik von großem Interesse sein dürfte. Die Finalistinnen und Finalisten präsentieren unter anderem Arien aus Händels Arianna in Creta. Das komplette Programm der diesjährigen Festwochen finden Sie unter www.altemusik.at. |
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