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Zweimal noch mit den Berliner PhilharmonikernVon Christoph Wurzel / Fotos: © Christian Grund Dass die Osterfestspiele in diesem Jahr die vorletzten mit den Berliner Philharmonikern im Festspielhaus Baden-Baden sein würden, hatte Intendant Benedikt Stampa bereits vor einem Jahr angekündigt. Die Nachricht löste seinerzeit großes Bedauern aus, waren doch die Berliner Philharmoniker seit 2013 in der Kurstadt überaus gern gesehene Gäste und bereicherten mit ihren reichhaltigen Konzertprogrammen jedes Jahr über die Osterwoche das Festspiel-Angebot des Festspielhauses als deren Flaggschiff. Was sich in den Ostertagen nach 2026 Baden-Baden musikalisch tun wird, darüber gab das Festspielhaus in diesen Tagen in einer Presseerklärung Auskunft. Und es liest sich verheißungsvoll, wohin sich die Osterfestspiele entwickeln werden. In einer dreijährigen Kooperation (also von 2026 bis 2028) werden das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und das Mahler Chamber Orchestra die Programme der Osterfestspiele in Baden-Baden gemeinsam gestalten. Unter der Leitung seines designierten Chefdirigenten Klaus Mäkelä (ab 2027/28) wird das Concertgebouw Orchestra das symphonische Programm bestreiten. Joana Mallwitz, derzeitige Chefdirigentin des Konzerthaus-Orchesters in Berlin und langjährige Chefdirigentin der Staatsoper Nürnberg, soll die geplanten Opernproduktionen leiten. Damit sind zwei absolute Dirigierstars der jüngeren Generation für Baden-Baden gewonnen und werden nach Simon Rattle (bis 2018), Zubin Mehta (2019) und Kirill Petrenko (ab 2020) den hohen Qualitätsstandard der Osterfestspiele in Baden-Baden weiterhin garantieren. Im Einzelnen wurde über die Festspiele ab 2026 noch nichts bekannt. Allerdings ist den Verlautbarungen zu entnehmen, dass die Programmstruktur im Wesentlichen beibehalten werden soll, dass heißt neben je einer Opernproduktion und den Sinfoniekonzerten soll es auch wieder Kammermusikkonzerte geben, ebenso wie - passend für die Osterzeit - Aufführungen von Passionen. Das Festspielhaus Baden-Baden In ihrer bewährten Vielfalt der Programme werden vom 28. März bis zum 1. April die diesjährigen Osterfestspiele also zum elften Mal ( 2020 waren sie Pandemie bedingt ausgefallen) von den Berliner Philharmonikern bestritten. Als Opernproduktion ist Richard Strauss' Einakter Elektra mit drei Aufführungen vorgesehen mit Kirill Petrenko am Pult und in der Regie von Philipp Stölzl. Die Titelpartie singt Nina Stemme, Elza van den Heever ist als Chrysothemis, Michaela Schuster als Klytämnestra, Johan Reuter als Orest und Wolfgang Albinger-Sperrhacke als Aegisth angekündigt. Petrenko wird in einem konzertanten Wagner-Abend u.a. den 1. Walküren-Akt dirigieren. Die litauische Sopranistin Vida Miknevičiūtė singt die Sieglinde, der amerikanische Tenor Brandon Jovanovich den Siegmund und der Koreaner Kwangchul Youn die Rolle des Hunding. Petrenko dirigiert ebenfalls eines der beiden Sinfoniekonzerte mit der Zweiten von Brahms und Lisa Batiashvili (gegenwärtig Artist in Residence bei den Philharmonikern) als Solistin im Violinkonzert von Jean Sibelius. Tugan Sokhiev übernimmt die Leitung eines weiteren Sinfoniekonzerts, wo Bruckners Siebte und Beethovens 3. Klavierkonzert mit Jan Lisiecki als Solisten auf dem Programm stehen. Diese beiden Programme werden jeweils zweimal gespielt. Da die Berliner Philharmoniker die Patenschaft über das Bundesjugendorchester übernommen haben, gehört diesem traditionell auch ein Programmteil der Osterfestspiele, der in diesem Jahr neben Liedern von Gustav Mahler mit Wiebke Lehmkuhl, der Streicherserenade von Antonín Dvořák die symphonische Dichtung Also sprach Zarathustra von Richard Strauss umfasst. Auch gibt es 2024 wieder insgesamt 14 Konzerte, in denen die Musikerinnen und Musiker der Philharmoniker sich als Kammermusiker vorstellen. Traditionell haben diese Programme einen Schwerpunkt, der in diesem Jahr auf der Musik der Zweiten Wiener Schule liegt im Kontrast vor allem zu Franz Schubert. Auch eine Late Night mit dem Ensemble Bolero Berlin in den historischen Sälen des Baden-Badener Casinos ist angekündigt. Das OMM wird über die Opernproduktion und die Konzerte ausführlich berichten.
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