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Tiroler Festspiele Erl Winter

27.12.2024 - 06.01.2025


Von Thomas Molke / Fotos: © Cornelia Hoschek

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Das neue Festspielhaus

Ab dem 1. September 2024 hat Jonas Kaufmann die Intendanz der Tiroler Festspiele Erl übernommen und plant in Fortschreibung der Gründungsidee Musik in ihrer ganzen Vielfalt von Kammermusik bis Oper abzubilden. Möglich gemacht wurde dies durch das neue Festspielhaus, das seit 2012 neben dem Passionsspielhaus im beschaulichen österreichischen Städtchen Erl nahe der deutschen Grenze steht und dessen Bau dem damaligen Festspielpräsidenten Dr. Hans Peter Haselsteiner zu verdanken ist. Er hegte damals den Wunsch, nicht nur im Sommer Opern- und Konzertliebhaber aus nah und fern in die Berge zu locken. Seit Juli 1998 gibt es hier nämlich bereits im Sommer alljährlich Festspiele im Passionsspielhaus. Am 26.12.2012 konnte dann das neue Festspielhaus mit den ersten Winterfestspielen eingeweiht werden, die seitdem einen festen Bestandteil des Festspielprogramms bilden und mittlerweile mit zwei weiteren Saisons im Frühjahr und Herbst gewissermaßen zu einem Ganzjahresbetrieb ausgeweitet worden sind. Während Kaufmanns Vorgänger Bernd Loebe im Winter hauptsächlich auf unbekanntere Werke wie L'amico Fritz von Pietro Mascagni, Francesca da Rimini von Saverio Mercadante oder Schneeflöckchen von Nikolai Rimski-Korsakow gesetzt hat, bleibt Kaufmann zumindest in seiner ersten Spielzeit bei der großen italienischen Oper.

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Blick in den Zuschauersaal des neuen Festspielhauses

Den Anfang macht in diesem Winter ein Opernklassiker, der zumindest in den ersten beiden Akten an Weihnachten spielt und daher gern in dieser Jahreszeit auf den Spielplan gestellt wird: La Bohème von Giacomo Puccini. Besetzt ist die Produktion mit durchweg jungen Sängerinnen und Sängern um die 30 Jahre, da Kaufmann die Förderung des musikalischen Nachwuchses ein großes Anliegen ist. Aus gesundheitlichen Gründen musste der Tenor Raúl Gutierrez die Partie des Rodolfo in der Neuinszenierung allerdings absagen. Für ihn konnte der chinesische Shooting Star Long Long gewonnen werden, der neben Sara Cortolezzis als Mimì zu erleben ist. Victoria Randem und Tommaso Barea übernehmen die Partien des zweiten Paars Musetta und Rodolfo. Regie führt die junge spanische Regisseurin Bárbara Lluch. Die musikalische Leitung des Festspielorchesters liegt in den Händen des neuen Chefdirigenten Asher Fisch. Die Premiere findet am 27. Dezember 2024 um 18.00 Uhr im Festspielhaus statt. (Weitere Termine: 3. und 5. Januar 2025 jeweils um 18.00 Uhr)

Einen Tag später findet dann am 28. Dezember 2024 um 18.00 Uhr im Festspielhaus die konzertante Premiere von Vincenzo Bellinis I puritani statt. In seiner letzten Oper zieht der viel zu früh verstorbene Belcanto-Spezialist noch einmal alle Register der Vokal-Akrobatik. Für die verworrene Handlung entschädigen großartige Melodien, von denen vor allem das berühmte Bass-Bariton-Duett von Riccardo und Giorgio am Ende des zweiten Aktes, "Suoni la tromba", seit der Risorgimento-Bewegung in Italien einen ähnlich patriotischen Charakter wie Verdis Gefangenenchor "Va, pensiero" aus Nabucco hat, dabei allerdings wesentlich martialischer klingt. Auch für Marina Monzó, die ursprünglich für die Partie der Elvira eingeplant war, musste aus gesundheitlichen Gründen ein Ersatz gefunden werden. Doch auch Zuzana Marková, die bereits große Erfolge als Lucia di Lammermoor in Genua, Violetta in Neapel und Gilda in Rom feierte, musste kurzfristig absagen, so dass in der Premiere Jessica Pratt und in der zweiten Aufführung Lisette Oropesa die anspruchsvolle Sopranpartie in Erl übernimmt. Levy Sekgapane ist als Elviras Geliebter Sir Arturo Talbo zu erleben, der mit Mattia Olivieri als Sir Riccardo Forth um die Gunst der Geliebten kämpft. Am Pult des Festspielorchesters ist Lorenzo Passerini zu erleben. (Weiterer Termin: 4. Januar 2025 um 18.00 Uhr)

Daneben runden noch weitere Konzerte und Specials die Festspiele ab. Das komplette Programm finden Sie hier.

 

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La Bohème

I puritani



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