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Musikfestspiele
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Opernfestspiele Heidenheim

10.06.2024 - 28.07.2024

 

Von Thomas Molke

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Schloss Heidenheim (© Geyer Luftbild)

Als eines der ältesten Festivals in Deutschland locken auch in diesem Jahr die Opernfestspiele Heidenheim Zuschauer*innen von nah und fern in das beschauliche Städtchen an der Brenz, um im ehemaligen Rittersaal des Schlosses Hellenstein unter freiem Himmel Opern und Konzerte zu erleben. Eine Besonderheit ist hier, dass in unmittelbarer Nähe zum Rittersaal 2009 das Congress Centrum als Festspielhaus gebaut wurde, und bei Regen die für den Rittersaal geplanten Aufführungen quasi eins zu eins übertragen werden können.

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Marcus Bosch hat seinen Vertrag als künstlerischer Leiter der Festspiele bis 2030 verlängert. (© Franca Wrage)

In diesem Jahr gibt es gleich doppelten Grund zum Freude. Erstens feiern die Festspiele ihr 60-jähriges Jubiläum. 1964 legte der Dirigent Helmut Weigel mit einer ersten Schlossserenade den neuzeitlichen Grundstein auf der Staufer-Burg Schloss Hellenstein, wo nachweislich bereits im Mittelalter der Minnesang gepflegt wurde. Nach Jahren mit Konzerten und Spielopern widmete sich dann der künstlerische Leiter der Festspiele Marco-Maria Canonica ab dem Jahr 1985 ganz der Oper. Es folgte die Gründung der Jungen Oper Heidenheim mit einer jährlich produzierten Oper für Kinder und Familien. Seit 2009 hat der gebürtige Heidenheimer Marcus Bosch die künstlerische Leitung der Festspiele inne. Und das ist der zweite Grund zum Feiern. Sein Vertrag wurde jetzt bis 2030 verlängert und verspricht, dass zahlreiche Projekte, die Bosch in Gang gesetzt hat, wie die chronologische Aufführung der frühen Verdi-Opern, weiter fortgeführt werden. Auch das für die Festspiele eigens gegründete Orchester Cappella Aquileia wird weiterhin hier zu erleben sein.  Das Motto der diesjährigen Festspiele lautet "Fremde Welten" und führt im Bereich der Oper nach Japan und Peru.

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Freilichtbühne im ehemaligen Rittersaal des Schlosses (© Oliver Vogel)

Als erste große Oper steht in diesem Jahr Madama Butterfly auf dem Spielplan. Die Premiere findet am 4. Juli 2024 um 20.00 Uhr im Rittersaal im Schloss Hellenstein (bei schlechtem Wetter im Festspielhaus) statt. Regie führt Rosetta Cucchi, künstlerische Leiterin des Wexford Festival Opera, die es wunderbar versteht, Frauenschicksale in Szene zu setzen. Die Titelpartie übernimmt die in Moldawien geborene Sopranistin Olga Busuioc. Die unliebsame Partie des Pinkerton singt Héctor Sandoval, der in Heidenheim kein Unbekannter ist. In den vergangenen beiden Jahren war er hier als Jacopo Foscari in Verdis I due Foscari und als Carlo VII in Verdis Giovanna d'Arco zu erleben. Als Sharpless kehrt Gerrit Illenberger nach Heidenheim zurück, der im vergangenen Sommer hier die Partie des Rodrigo in Verdis Don Carlo interpretiert hat. Julia Rutigliano schlüpft in die Rolle von Butterflys Dienerin Suzuki. Die musikalische Leitung der Stuttgarter Philharmoniker liegt selbstverständlich in den Händen von Marcus Bosch. (Weitere Termine: 7., 12., 13., 19., 26. und 27. Juli 2024 jeweils um 20.00 Uhr)

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Das Festspielhaus Congress Centrum in Heidenheim gegenüber vom Schloss (© Günther Bayerl)

Fortgesetzt wird im Festspielhaus Congress Centrum der 2016 begonnene Zyklus mit Verdis Frühwerken in chronologischer Reihenfolge. In diesem Jahr steht Verdis achte Oper Alzira auf dem Programm. Sie entstand in den so genannten "Galeerenjahren", in denen Verdi nach seinem ersten großen Erfolg mit Nabucco jeden Auftrag annahm, so dass bis zum Rigoletto 1851 13 Opern entstanden. Verdi selbst soll dieses Stück einmal als seine "schlechteste Oper" bezeichnet haben. Dabei hatte er große Hoffnungen in diese Komposition gesetzt, die aber weder bei der Uraufführung in Neapel 1847 noch in Mailand 1848 erfüllt werden konnten. So verschwand das Werk sehr schnell von den Spielplänen und fristet auch heute noch ein Schattendasein. Die Geschichte spielt in Peru zur Zeit der spanischen Eroberung. Marcell Bakonyi übernimmt die Partie des spanischen Gouverneurs Alvaro, der in die Hände von Inka-Kriegern fällt und von Zamoro begnadigt wird, den der Tenor Sung Kyo Park interpretiert. Heikel wird die ganze Geschichte, als Alvaros Sohn Gusmano (Marian Pop) Zamoros Braut Alzira gefangen nimmt und diese heiraten will. Die Titelpartie übernimmt die Sopranistin Ania Jeruc, die in Heidenheim bereits als Lucretia und Giselda in den frühen Verdi-Opern I due Foscari und I Lombardi zu erleben war. Regie führt Andreas Baesler. Musikalisch begleitet wird die Produktion von der Cappella Aquileia. Die Premiere findet am 18. Juli 2024 um 20.00 Uhr statt. Eine weitere Aufführung folgt am 20. Juli 2024 um die gleiche Zeit.

Neben zahlreichen Konzerten und anderen Formaten darf auch das Programm für die jungen Zuschauer*innen nicht fehlen. In diesem Jahr wird am 19. Juni 2024 um 18.00 Uhr im Opernzelt im Brenzpark nach dem großen Erfolg im Vorjahr Der Zauberer von Oz als musikalische Reise ins Land über dem Regenbogen wieder aufgenommen. Weitere Termine folgen am Vormittag und Nachmittag bis zum 2. Juli 2024.

Das vollständige Programm der Festspiele finden Sie hier.

 

 

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