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Festival Aix-en-Provence 2015
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Festival Aix-en-Provence
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Festival mit Repertoire-Ehrgeiz

Von Roberto Becker

Für das traditionsreiche Musikfestival im südfranzösischen Aix-en-Provence hat sich eine Struktur entwickelt und etabliert, die Neuproduktionen der Saison (in diesem Jahr waren das Alcina, Die Entführung aus dem Serail und als Novität das Frauen-a-capella Stück Svadba von Ana Sokolivic) mit alten Produktionen kombiniert. Da man in Südfrankreich nahezu komplett zum Koproduzieren übergegangen ist, gehen die Inszenierungen (im günstigsten Fall von Aix-en-Provence aus) auf Tournee und kehren dann auch mal wieder an ihren Ausgangspunkt zurück. In diesem Jahr war das A Midsummer Night's Dream von Benjamin Britten, mit dem der Kanadier Robert Carsen 1991 von Aix-en-Provence aus seiner Karriere in Europa einen Schub verpasst hatte.

Außer der eher nicht in das Haus passenden, aber gleichwohl vor allem szenisch glänzend funktionierenden Alcina zum Festivalauftakt war das Grand Théâtre de Provence einer zweiten, zumindest für Aix-en-Provence neuen Produktion vorbehalten. Den Doppelabend aus Tschaikowskys Iolante und Stravinskys Perséphone hatten Peter Sellars und sein Bühnenbildner George Tsypin vor drei Jahren schon, damals noch bei Gerard Mortier im Teatro Real in Madrid, herausgebracht.

Das Festival auf Reisen

Nach dem Ende der laufenden Festspiele wird Martin Kusejs umstrittene Entführung aus dem Serail zuerst am 6. und 8. September 2015 beim Bremer Musikfest und dann im Oktober und November in Teatro Communale di Bologna zu sehen sein. Wobei man auf Bremen gespannt sein darf, ist doch dem Vernehmen nach, dort eine "unzensierte" Fassung geplant. Da die neue Alcina mit dem Moskauer Bolshoi Theater koproduziert wurde, bleibt in dem Falle abzuwarten, ob sie in Russland so sinnlich und freizügig über die Bühne gehen kann, wie es bei ihrer Premiere der Fall war. Svadba wird im Mai nächsten Jahres in Nantes und Angers zu sehen sein. Und der gute alte Midsummer Night's Dream wird bei seiner schon lange währenden Reise um die Welt Anfang November im norwegischen Bergen Station machen.

Händels Ariodante vom letzten Jahr macht Anfang nächsten Jahres in Amsterdam und im Oktober für zwei Vorstellungen in Toronto Station. Ebenfalls aus dem letzten Jahr (mit bestreikter Premiere) stammt Il Turco in Italia, die im Januar nächsten Jahres vier mal in der Oper Dijon zu sehen sein wird. Eine kleine Weltreise steht der letztjährigen Winterreise (Görne/ Hinterhäuser) bevor. Die wird in diesem Sommer in Siena, Singapur und Luxemburg und im nächsten Jahr in Lissabon, Paris und Lille zu erleben sein. Der Rigoletto aus dem Jahr 2013 ist inzwischen bis 2017 in Moskau im Repertoire des Bolschoi Theaters.

Patrice Chereaus letzte Inszenierung Elektra wird im April und Mai nächsten Jahres zwei Mal an der MET zu sehen sein und geht dann nach Helsinki, an die Berliner Staatsoper und dann kurz vor Jahresende an das Liceu nach Barcelona. Im Lincoln Center New York ist in diesem August auch Katie Mitchells spektakuläre Uraufführungsinszenierung von George Benjamins Written on Skin angekommen.

Patrice Chereaus letzte Inszenierung Elektra wird im April und Mai nächsten Jahres zwei Mal an der MET zu sehen sein und geht dann nach Helsinki, an die Berliner Staatsoper und dann kurz vor Jahresende an das Liceu nach Barcelona. Im Lincoln Center New York ist in diesem August auch Katie Mitchells spektakuläre Uraufführungsinszenierung von George Benjamins Written on Skin angekommen.

Dieser (nicht mal vollständige) Tourenplan von Festspielproduktionen steht für das programmatische Selbstverständnis des Festivals in Aix-en-Provence, so wie es sich in den letzten Jahren entwickelt und etabliert hat. Es geht immer weniger "nur" um ein exklusives Angebot für den Sommer in Südfrankreich, sondern um den Ehrgeiz, die Vernetzung mit der weltweiten Opernszene zu pflegen, auszubauen und zu demonstrieren.

Der Ausblick aufs nächste Jahr

Es gehört zum Ritual, dass der Festivalchef Bernard Foccroulle auf einer Pressekonferenz das Programm fürs nächste Jahr bekannt gibt, in dem der 68. Jahrgang des Festival D'Aix-en-Provence vom 30. Juni bis 20. Juli terminiert ist.

Die in Südfrankreich traditionellen Mozartpflege wird mit Cosi fan tutte fortgesetzt, bei der Christophe Honoré Regie führen und Louis Langrée und Jérémie Rhorer das wiederum als Orchester in Residenz fungierende Freiburger Barockorchester dirigieren werden. Die britische Regisseurin Katie Mitchell wird mit Pelléas et Mélisande vertreten sein, wobei Esa-Pekka Salonen das Philharmonia Orchestra dirigieren wird. Barbara Haniggan und Stéphan Degout führen die Besetzungsliste mit den Titelpartien an.

Barock geht es im Théâtre de l'Archevêché mit Georg Friedrich Händels Il Trionfo del tempo e del disinganno weiter, das Krysztof Warlikowski inszenieren und zu dem Emmanuelle Haim das Orchester "Le Concert D'Astrée" dirigieren wird. Der Star unter den Sängern ist der Counter Franco Fagioli als Piacere. Für Edipus Rex/ Symphony of Psalms im Grand Théâtre de Provence stehen bislang nur Esa-Pekka Salonen als Dirigent und Peter Sellars als Regisseur fest. Mit der Komposition einer Uraufführung im Théâtre du Jeu de Paume wurde der tschechische Komponist Ondrej Adámek (Jahrgang 1979) beauftragt. Seven Stones from the Tower of Babel wird von Eric Oberdorff inszeniert. Eine zweite Uraufführung wird von der Akademie besttitten: Kalila wa Dimna von Moneim Adwans (Jahrgang 1970) .




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Unsere Rezensionen vom
Festival Aix-en-Provence 2015:

  • Alcina
  • Die Entführung aus dem Serail
  • Iolanthe / Persephone
  • A Midsummer Night's Dream


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