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Salzburger Pfingstfestspiele 201522.05.2015 - 25.05.2015
Zum mittlerweile vierten Mal finden die Salzburger Pfingstfestspiele unter der künstlerischen Leitung von Cecilia Bartoli statt, und der große Erfolg der letzten Jahre belegen, dass ihr Konzept aufgeht. Mittlerweile ist ihr Vertrag auch für weitere zwei Jahre verlängert worden. In diesem Jahr hat Bartoli die Festspiele unter das Motto "So ruf ich alle Götter" gestellt, und so greifen alle Veranstaltungen auf antike Mythen zurück, aus denen sich vor allem die Barockoper in Hülle und Fülle bedient hat. Den Anfang macht Glucks Reformoper Iphigénie en Tauride, die 1779 in Paris zur Uraufführung gelangte und Glucks letzten Schritt seiner Opernreform markiert. Damit verabschiedete er sich endgültig von der starren Nummernabfolge in der Opera seria. Nachdem sich Bartoli im letzten Jahr als Rossinis Cenerentola auf vertrautem Boden bewegte, gibt sie in diesem Jahr in Glucks Oper als Iphigénie ihr Rollendebüt. Als Inszenierungs-Duo sind erneut Moshe Leiser und Patrice Caurier am Start, die in den vergangenen Jahren für die Pfingstfestspiele unter Bartoli Giulio Cesare in Egitto, Norma und Otello in Szene setzten. Die musikalische Leitung des renommierten Orchesters I Barocchisti liegt in den Händen von Diego Fasolis. In weiteren Partien sind Christopher Maltman als Oreste, Topi Lehtipuu als Pylade, Michael Kraus als Thoas und Rebeca Olvera als Diana zu erleben. (Termine: 22. Mai 2015 im Haus für Mozart um 19.30 Uhr und am 25. Mai 2015 um 15.00 Uhr) Auch Goethes Schauspiel Iphigenie auf Tauris, das wenige Wochen vor Gluck auf die Bühne gekommen war, ist in einer Lesung am 23. Mai 2015 um 11.00 Uhr im Großen Saal der Stiftung Mozarteum zu erleben. Zu hören sind hier unter anderem Andrea Wenzl, Michael Rotschopf, Sven-Eric Bechtolf und Jürgen Tarrach. Die zweite Opernproduktion beschäftigt sich mit einem Mythos aus Ovids Metamorphosen: Händels Oratorium Semele, das 1744 in London zu einer Zeit zur Uraufführung gelangte, als Händel seine Opern aufgrund des größeren Erfolges im Gewand eines Oratoriums in englischer Sprache präsentierte. Auch bei dieser konzertanten Aufführung übernimmt Bartoli die Titelpartie. Am Pult des Orchesters I Barocchisti steht erneut Diego Fasolis. Birgit Remmert übernimmt die Partie der betrogenen Juno, die grausame Rache an ihrer "Rivalin" nimmt. Charles Workman interpretiert sowohl den Göttervater Jupiter als auch Apollo. In weiteren Partien sind Liliana Nikiteanu als Ino, Rebeca Olvera als Iris und Andreas Scholl als Athamas zu erleben. (Termin für die konzertante Aufführung: 23. Mai 2015 um 19.30 Uhr im Haus für Mozart) Auch Shakespeares Sommernachtstraum spielt mit der antiken Mythologie. So greift das Verwirrspiel um zwei Liebespaare in Athen, die durch den Streit zwischen Oberon und Titania in einen Strudel verwirrender Gefühle gerissen werden, einerseits mit der Hochzeit von Theseus und Hippolyta die griechische Mythologie auf. Andererseits spielt es auch mit der Aufführung von Pyramus und Thisbe, dem Stück im Stück, erneut auf Ovids Metamorphosen an. Ein Sommernachtstraum ist in Form eines Balletts zu erleben, das John Neumeier, der Ballettdirektor des Hamburg Ballett, mit Musik von Mendelssohn-Bartholdy und Ligeti bereits 1977 für seine Compagnie inszenierte und das seitdem einen Siegeszug über die bedeutendsten Bühnen der Welt angetreten hat. Musikalisch wird der Abend vom Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von Simon Hewett begleitet. (Termin: 24, Mai 2015 um 20.00 Uhr im Großen Festspielhaus) Auch das Marionettentheater präsentiert zur Musik von Mendelssohn-Bartholdy erneut die Produktion Ein Sommernachtstraum, die Hinrich Horstkotte 2001 zur Choreographie von Peter Breuer inszenierte. (Termine: 23. und 25. Mai 2015 jeweils um 15.00 Uhr) Für die Konzerte hat Bartoli ebenfalls hochkarätige Gäste eingeladen. Den Anfang machen die beiden Tenöre Christoph und Julian Prégardien. Zur Begleitung von Jos van Immerseel am Cembalo präsentieren Vater und Sohn Werke von Monteverdi und Schubert (Termin: 24. Mai 2015 um 11.00 Uhr im Großen Saal der Stiftung Mozarteum). Als "Götterbote" gibt Philippe Jaroussky Arien von Georg Friedrich Händel zum Besten. Begleitet wird er vom Orchester Orfeo 55 unter der Leitung von Nathalie Stutzmann (Termin: 24. Mai 2015 um 15.00 Uhr im Haus für Mozart). Rolf Lislevand präsentiert mit seiner Laute unter dem Titel La Lira d'Orfeo Instrumentalmusik aus dem 15. bis 17. Jahrhundert (Termin: 25. Mai 2015 um 11.00 Uhr im Großen Saal der Stiftung Mozarteum). Den Abschluss macht ein Festkonzert mit Anna Netrebko, Juan Diego Flórez, Chistopher Maltman und natürlich Cecilia Bartoli. Mit dem Salzburger Bachchor und der Camerata Salzburg unter der Leitung von Louis Langrée präsentieren die vier Weltstars Auszüge aus Werken von Purcell, Gluck, Haydn und Offenbach (Termin: 25. Mai 2015 um 19.30 Uhr im Großen Festspielhaus). Das Kino widmet sich während der Festspielzeit großen Leinwandgöttern. So sind unter anderem Maria Callas als Medea in der Verfilmung von Pasolini von 1969 und Irene Papas in Iphigenie in der Verfilmung von Michael Cacoyannis aus dem Jahr 1977 zu erleben. Auch die US-amerikanische Filmkomödie A Midsummer Night's Dream von Max Reinhardt aus dem Jahr 1935 wird gezeigt. Das komplette Programm ist unter Salzburger Pfingstfestspiele abrufbar. |
Rezensionen:
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